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19.06.08
12:48 Uhr
CDU

Manfred Ritzek zu Top 27 : Der maritime Sektor verdient besondere Aufmerksamkeit

Wirtschaftspolitik
Nr. 239/08 vom 19. Juni 2008
Manfred Ritzek zu Top 27 : Der maritime Sektor verdient besondere Aufmerksamkeit
Sperrfrist: Redebeginn Es gilt das gesprochene Wort
Spannende Exkursionen in die Meerestiefe stehen mutigen Abgeordneten unseres Hohen Hauses bevor. Wir können bald mit dem bemannten Meeresforschungsboot ORCA bis in 1000 Meter Wassertiefe tauchen. Die Experten vom IFM – GEOMAR und der FH Kiel gemeinsam mit hoch spezialisierten Unternehmen entwickeln dieses kleine, flexible, mit modersten Technologien ausgestattete Forschungstauchboot.
Unser Ministerpräsident hat ja schon in dem vom IFM-GEOMAR betriebenen Forschungstauchboot JAGO gesessen, das 400 Meter tief tauchen kann und das für zwei Personen konzipiert ist – allerdings geschah dieser mutige Einstieg an Land, als JAGO nämlich bei einer Maritimen Veranstaltung in unserer Landesvertretung in Berlin ausgestellt war.
Diese Einleitung beweist bereits die hohe Kompetenz unseres Landes auch in der Maritimen Wirtschaft. Der vorgelegte Aktionsplan unter Federführung des Ministeriums für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr dokumentiert, dass die „Maritime Wirtschaft“ in Schleswig-Holstein beste Zukunftschancen hat. Mit einem Jahresumsatz von fast sechs Milliarden Euro ist sie ein bedeutender Wirtschafts- und Forschungsfaktor. In den gut 1.700 Unternehmen dieses
Pressesprecher Dirk Hundertmark Landeshaus, 24105 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 E-mail: info@cdu.ltsh.de Internet: http://www.cdu.ltsh.de


Seite 1/4 Sektors arbeiten heute schon mehr als 50.000 Menschen.
Der Schiffbau mit allen seinen Facetten – von der Grundlagenforschung über modernste Motorentechnologie, über Sicherheitssysteme und Umweltschutztechniken bis zur Fertigstellung ist der Kernbereich der maritimen Wirtschaft in Schleswig-Holstein. Sieben Seeschiffswerften, viele kleine Bootswerften und zahlreiche Zulieferbetriebe belegen die Bedeutung für den Produktionssektor.
Die über 40 Häfen des Landes fertigen jährlich rund 50 Millionen Bruttotonnen Güter ab und mehr als 15 Millionen Schiffs-Passagiere kommen in unsere Häfen, davon alleine in unsere Landeshauptstadt Kiel jährlich fast 130 Kreuzfahrtschiffe mit mehr als 180.000 nationale und internationale Schiffspassagiergäste. Und erst vor 14 Tagen wurde bei dem von unserem Ministerpräsident eröffneten „Parlamentarischen Abend“ in unserer Landesvertretung in Berlin im Rahmen einer beeindruckenden Ausstellung über den „Nordostseekanal“ die 700-Millionen Investitionssumme für den Ausbau unseres Kanals verkündet.
Im Jahre 2004 startete die damalige Landesregierung die Initiative „Zukunft Meer“. Intensiv wurde in der Zwischenzeit dieser Prozess in unserem Land weiterentwickelt, weiterentwickelt auch über die integrative Zusammenarbeit der verschiedenen Ministerien. „Für Schleswig-Holstein ist es von besonderer Bedeutung, die regionale Kompetenz der Meerespolitik herauszustellen“, so eine Aussage unseres Europaministers.
In dem Berichtsteil „Zukunft Meer in Schleswig-Holstein“ finden sich alle Aktionsbereiche wieder, wo unser Land entscheidend mitgestalten kann und muss. Das gilt. für die Bewahrung der Meeres-Ökosysteme genau so wie z.B.: - für die Erforschung der Meere, - der verantwortlichen Nutzung der Ressourcen, insbesondere auch der Fischressourcen, - der Förderung von Zukunftstechnologien, - der Sicherheit von Menschen und Küstenzonen, - der Pflege des Tourismus und der Kultur, - der Kompetenzerhöhung und der Aus- und Weiterbildung in der maritimen Wirtschaft, - der Stärkung der überregionalen Zusammenarbeit.
Herausragende maritime Forschungsprojekte werden in dem Ende 2006 gegründeten Exzellenzclusters „Ozean der Zukunft“ durchgeführt. Fünf Fakultäten und 26 Institute der Kieler Universität, das IFA-GEOMAR, das Institut für Weltwirtschaft und die Muthesius Kunstschule sind an dem Projekt beteiligt. Auch das „Earth Institute Kiel“ mit dem Schwerpunkt zur

Seite 2/4 Erforschung des Klimawandels muss hier erwähnt werden.
Die Verbindung verschiedenster Ministerien und Länder wie auch wissenschaftlicher Disziplinen der verschiedensten Institute ist ein Markenzeichen dieses Berichts. Meere enden eben nicht an kartographischen Grenzen, schon gar nicht die Kompetenzen zur umfassenden zukunftsweisenden Gestaltung des Lebens mit den Meeren.
Dem maritimen Bereich – und so steht es auch in dem Bericht – werden angesichts der enormen Herausforderungen wie dem drohenden Klimawandel mit seinen Folgen, den Engpässen bei der Welternährung, der Energieverknappung bei bestehenden Ressourcen ganz neue Aufgaben aufgebürdet mit einem Wissen und einer Technologie der Zukunft, die weit über die regionale Technologie der Küstenländer hinausgeht. Betrachten wir diese Herausforderungen als Chance für die Umsetzung unserer Kompetenz.
Wir haben unsere Grenzen bereits verlassen und bringen unsere Kompetenzen international und weltweit ein, eben weil Schleswig-Holstein eine „Frontregion“ in der integrierten Meerespolitik ist:
- Wir entwickeln weiter die „Trilaterale Kooperation“ zum Schutz des Wattenmeeres“ mit Holland, Dänemark. Wichtigen Themen sind z.B. Abstimmung über die Umsetzung von EU-Richtlinien, Schifffahrt und Schiffssicherheit, Klimawandel, Meeresspiegelanstieg und Küstenschutz.
- Wir halten die Zusammenarbeit mit den Organisationen der Subregionen des Ostseeraumes auf höchstem Niveau, wobei der Europaminister die Federführung der im März gegründeten Arbeitsgruppe „Meerespolitik der Organisation der Subregionen des Ostseeraumes“ übernommen hat. - Wir sind Mitglied im wichtigsten maritimen Netzwerk „Konferenz der Peripheren Küstenregionen“.
- Wir haben bei der Schlusserklärung der Konferenz des Ostseeraumes zum Grünbuch Europäischer Meerespolitik, die unter Verantwortung des Europaministers im Mai 2006 stattfand, das Ziel formuliert, den Ostseeraum bis zum Jahre 2015 zur „Maritimen Modellregion Europas“ zu entwickeln, d. h., die Ostsee zum saubersten und sichersten Meer Europas zu entwickeln und die Profilierung des Ostseeraumes als Pilotregion für die Vereinbarkeit wettbewerbsfähiger Wirtschaft und gleichzeitig eines wirksamen Schutzes der Meeresumwelt zu erreichen.
Der Bericht ist spannend und zukunftsweisend. Eine echte Herausforderung für die Zukunft unseres Landes. Unsere Meere sind Klimafaktor, Nahrungsquelle, Arbeitsplatz, Freizeitoasen, Transportraum,

Seite 3/4 Forschungsprojekt und vieles Mehr. Die Meere zu schützen muss deshalb eine Verpflichtung für jeden Einzelnen sein.
In jedem Jahr wird - ab sofort - am 20. Mai der „Europäische Maritime Tag“ begangen, um dem maritimen Sektor besondere Aufmerksamkeit zu widmen und das Bewusstsein für das reiche maritime Erbe Europas zu fördern. Machen wir alle Tage im Jahr zu unserem maritimen Tag. Und vielleicht kann ja bald mal eine Kollegin oder ein Kollege diesen maritimen Tag in 1.000 Meter Tiefe im ORCA verbringen?



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