Jutta Schümann zu TOP 32: Vorhandene Hilfe- und Unterstützungsangebote optimieren
Presseinformation der SPD-Landtagsfraktion Kiel, 22.11.2007 Landtag Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Redebeginn aktuellTOP 32: Bündnis gegen Essstörungen – Heilungsprozess durch Beratung, Behandlung und Be- gleitung sicherstellen (Drucksache 16/1592)Jutta Schümann:Vorhandene Hilfe- und Unterstützungsangebote optimierenEpidemiologische Daten zeigen eine Zunahme von Essstörungen in allen Ländern, in denen ausreichend Nahrungsangebote vorhanden sind, und dies gilt besonders in den westlichen Industriestaaten. Die bekanntesten und häufigsten Essstörungen sind die Magersucht, die Ess-Brech-Sucht und die Heißhunger- und Fressattacken. Die einzelnen Störungen sind häufig nicht klar voneinander abzugrenzen und oft wechselt es bei den Betroffenen auch von einer Form zur anderen.Wir haben uns im Rahmen der Sozialausschusssitzungen mit diesem Thema mehr- fach befasst. Der sehr aufschlussreiche Bericht der Landesregierung informiert nicht nur über die unterschiedlichen Erkrankungsbilder, er gibt außerdem sehr umfänglich Auskunft über die schleswig-holsteinischen Selbsthilfeangebote, Beratungsstellen und therapeutischen Angebote sowohl im ambulanten als auch im teil- und vollstati- onären Bereich. Der Bericht bewertet die Angebotsstruktur in Schleswig-Holstein und zeigt auch auf, wie die Angebotsstruktur in den einzelnen Kreisen ist. Einige Beispiele aus dem Bericht: - Deutsche Gesellschaft für Ernährung - Die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten - Die Landesvereinigung für Gesundheitsförderung - Frauenberatungsstelle Frauentreff eß-o-eß.Herausgeber: Landeshaus SPD-Landtagsfraktion Postfach 7121, 24171 Kiel Verantwortlich: Tel: 0431/ 988-1305/1307 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Petra Bräutigam Fax: 0431/ 988-1308 Internet: www.spd.ltsh.de -2-Es gibt also für die Betroffenen weitestgehend Angebote vor Ort. Allerdings klagen ei- nige Betroffene, dass häufig die Wartezeiten unzumutbar lang sind. Die Lösung dieses Problems sehen wir allerdings nicht in der Gründung eines Bündnisses für Essstörun- gen.Nach unserer Auffassung ist es nicht notwendig, ein solches zu schließen, weil es eben bereits unterschiedliche Hilfs-und Betreungsangebote gibt. Allerdings halten wir es für dringend erforderlich, dass man noch einmal prüft, ob tatsächlich die Ange- botspalette der Nachfrage gerecht wird und ob die Kommunikation und Kooperation zwischen diesen einzelnen Angeboten verbessert werden kann im Interesse der Er- krankten bzw. Ratsuchenden.Es ist nach unserer Auffassung dringend erforderlich, z. B. nicht nur zu prüfen, warum bei einigen Beratungsstellen lange Wartelisten für einen angemessenen Behandlungs- termin bestehen, sondern auch ob sie personell ausreichend ausgestattet sind und warum z. B in der Region Angebote kurzfristig nicht zur Verfügung stehen. Es gilt also, zunächst einmal anhand des Berichtes sich vor Ort ein Bild zu machen und mit Vertre- tern der Beratungsstellen zu sprechen.Wir haben im Ausschuss gegen dieses Bündnis gestimmt - nicht aus Missachtung des Problems, ganz im Gegenteil:. Wir sind der Auffassung, dass es dringend erforderlich ist, Menschen, die an Essstörung erkrankt sind, zu helfen, ihnen Hilfeangebote mit zur Verfügung zu stellen. Unserer Auffassung nach müssen wir zunächst die vorhande- nen Hilfe- und Unterstützungsangebote optimieren und nicht neue schaffen. Inso- fern sind wir auch sehr interessiert, in absehbarer Zeit uns noch einmal mit diesem Problem und mit der Versorgungssituation auseinander zu setzen. Und zwar dann, wenn wir die Situation noch genauer kennen.