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30.08.07
13:16 Uhr
SPD

Jürgen Weber: Doping stärker sanktionieren, Angebote der Sportvereine sichern

Presseinformation der SPD-Landtagsfraktion
Kiel, 30.08.2007, Nr.: 186/2007



Jürgen Weber:

Doping stärker sanktionieren, Angebote der Sportvereine sichern

Zu der Anhörung des Innen- und Rechtsausschusses zu den Themenkomplexen „Do- ping-Bekämpfung beim Sport“ und „Umfassende und nachhaltige Entwicklung des Sports in Schleswig-Holstein“ erklärt der sportpolitische Sprecher der SPD- Landtagsfraktion, Jürgen Weber:

Die Expertenanhörung im Innen- und Rechtsausschuss bestärkt die SPD- Landtagsfraktion darin, sich weiterhin dafür einzusetzen, dass die Anwendung von Dopingmitteln im Sport stärker strafrechtlich sanktioniert wird. Sowohl Armin Baumert als Chef der Nationalen Anti-Doping-Agentur Deutschland (NADA) als auch Dr. Martin Nolte vom Institut für Öffentliches Recht und Verwaltungswissenschaften an der Uni- versität Kiel sprachen sich für eine Änderung der gesetzlichen Grundlagen aus. Wir teilen ihre Auffassung, dass auch der Besitz kleiner Mengen von Dopingmitteln straf- bar sein sollte. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung, der künftig den Besitz nicht geringer Mengen von Dopingmitteln unter Strafe stellen will, ist ein erster richtiger Schritt, aber nicht ausreichend. Es genügt nicht, das Umfeld und den Handel von Do- pingmitteln und die damit verbundene organisierte Kriminalität zu bekämpfen. Es sind auch und vor allem die gedopten Sportlerinnen und Sportler im Leistungssport, die die Konkurrenten, die Zuschauer, die Veranstalter, die Sponsoren und die Medien durch unlautere Mittel im sportlichen Wettkampf betrügen. Die Sportgerichtsbarkeit, die Sper- ren aussprechen kann, reicht offensichtlich nicht, um Doping im Leistungssport einzu- dämmen.



Herausgeber: Landeshaus SPD-Landtagsfraktion Postfach 7121, 24171 Kiel Verantwortlich: Tel: 0431/ 988-1305/1307 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Petra Bräutigam Fax: 0431/ 988-1308 Internet: www.spd.ltsh.de -2-



Die SPD-Landtagsfraktion begrüßt ausdrücklich, dass Trainingskontrollen durch die NADA künftig ausgeweitet und auch auf bisher weitgehend unbeachtete Sportarten ausgedehnt werden sollen. Hierbei müssen Sport, Politik und Wirtschaft gemeinsam für eine ausreichende Finanzierung des Kontrollsystems sorgen.

Ein wichtiges Ergebnis der Anhörung ist die Erkenntnis, dass Doping nicht nur im Spit- zen-, sondern auch im Breitensport ein zunehmendes Problem wird. Hier gibt es ein Handlungsfeld, das auch den Landessport und die Landespolitik vor neue Aufgaben stellt. Im besonderen Maße sind hier verstärkte Bemühungen um Prävention erforder- lich, die in Schule, Elternhaus und im Jugendsport ansetzen müssen. Für die nachhaltige Entwicklung des Sports in Schleswig-Holstein haben Vertreter ver- schiedener Vereine, des Sportinstituts der Universität Kiel und des Landessportver- bandes eine Reihe von Wünschen und Forderungen formuliert, die die SPD-Fraktion in ihren weiteren Beratungen aufgreifen wird. Das gilt für die Projekte der Gewaltpräven- tion und der Integration von Zuwanderern in unserem Land durch den Sport und das gilt für die Sanierung und den Ausbau von Sportstätten.

Insbesondere sollte die Sportpolitik des Landes künftig stärker ins Auge fassen, wie die Angebote unserer Sportvereine im sich verändernden Freizeitverhalten und im sich wandelnden Sportmarkt gesichert werden können. Auch bei knappen öffentlichen Fi- nanzen und äußerst restriktiver Kreditvergabe der Banken müssen unsere Sportverei- ne in die Lage versetzt werden, neue, von sportinteressierten Menschen nachgefragte Angebote auch durch entsprechende Investitionen vorhalten zu können. Es ist zwar nicht Aufgabe des Landes, regulierend in den freien Anbietermarkt kommerzieller Sportanbieter einzugreifen. Es ist aber Aufgabe des Landes, gezielt die Sportorganisa- tionen bei deren konkreten Integrations-, Schulsport-, Gesundheits-, sozialen - und Ju- gendprojekten zu unterstützen. -3-



Die Anhörung im Innen- und Rechtsausschuss hat unterstrichen, dass die Entwicklung des Sports für Gesundheit, Freizeit und das Zusammenleben der Menschen in unserer Gesellschaft nicht durch den Wegfall erheblicher Mittel z. B. aus den Lotterieeinnah- men gefährdet werden darf.