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09.08.07
15:21 Uhr
B 90/Grüne

Detlef Matthiessen zur Entwicklung der Strompreise und den Gewinnen der Stromunternehmen

Fraktion im Landtag PRESSEDIENST Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 Telefax: 0431/988-1501 Mobil: 0172/541 83 53 E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.sh.gruene-fraktion.de

Nr. 350.07 / 09.08.2007

Die nicht verbrauchte Kilowattstunde spart am meisten
Zur aktuellen Diskussion um die Strompreise erklärt der energiepolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Detlef Matthiessen:
Zeitgleich mit der in den Medien aufgeflammten Diskussion um die hohen Strompreise teilt heute RWE mit, dass sich das betriebliche Konzernergebnis im ersten Halbjahr 2007 um 18 Prozent verbessert habe. Damit steht der Energiegigant nicht allein. Die große Schwester EON AG konnte von 2005 auf 2006 21 Prozent Steigerung des Umsatzes und 20 Prozent Steigerung des Gewinnes (bereinigt) verzeichnen. Die großen Versorger ver- dienen sich goldene Nasen zum Nachteil der VerbraucherInnen und der Wirtschaft!
Der Anteil des Stromumsatzes am Bruttosozialprodukt liegt bei weit über drei Prozent und konnte damit seit der Liberalisierung um ein Prozent gesteigert werden. Die Unfähig- keit der Politik und die Beeinflussung der Politik und Administration durch die Energie- wirtschaft durch Begünstigung, Jobs und gezielte Verflechtung liegen wie Mehltau über unserer Volkswirtschaft.
Die GRÜNEN fordern deshalb -> Die Überführung der Netze als notwendige Infrastruktur der Daseinsvorsorge in öffent- liches Eigentum und Bewirtschaftung sowie -> die Zerschlagung des Monopols an Kraftwerken auf wettbewerbsfähige kleinere Ein- heiten.
1/2 Die Wirtschaft und die VerbraucherInnen sind jedoch auch heute nicht völlig machtlos. Ich fordere alle StromkundInnen auf, den Anbieter zu wechseln. Das ist allerdings nicht einfach. Gerade Billiganbieter sind oft nicht zu durchschauen. Vorauskasse, Freimengen, Paketpreise, Bonuszahlungen, Rabatte und Sonderabschlagszahlungen erschweren den Durchblick der KundInnen.
Am Besten gleich zu einem Ökostromanbieter wechseln. Bei Stadtwerkekunden raten wir zunächst das Gespräch mit den Stadtwerken zu suchen.
Den größten Effekt erzielt man allerdings durch Einsparung. Die nicht verbrauchte Kilo- wattstunde bringt der StromkundIn im Mittel 18 bis 20 Cent, da kann kein Billiganbieter mithalten.
73 Prozent der Bundesbürger erklärten in einer jüngeren Umfrage, dass sie sich ange- sichts steigender Preise „stark“ oder „sehr stark“ bemühen, Energie einzusparen. Auch hier ist die Politik gefordert, endlich konsequent ordnungsrechtlich eine Senkung der Be- reitschaftsstromverbräuche durchzusetzen, über die die VerbraucherInnen noch nicht mal Informationen erhalten.
Ebenfalls sollte die veraltete „Weiße Liste“ mit dem Label A, B, C, D und E- Verbrauchswerten durch ein so genanntes Spitzenleistungsmodell abgelöst werden, mit dem nur noch Geräte (Toprunner) zugelassen werden, die nicht nur über dem Durch- schnitt, sondern an der Spitze liegen.

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