Anke Spoorendonk zu TOP 18 - Innovationsoffensive "European Clean Ship"
PresseinformationKiel, den 22.02.2007 Es gilt das gesprochene WortAnke SpoorendonkTOP 18 Innovationsoffensive „European Clean Ship“ (Drs. 16/1219)Die diesjährige Ostseeparlamentarierkonferenz in Berlin wird sich vornehmlich mit derMeerespolitik befassen. Ein zentrales Element der künftigen europäischen Meerespolitik isthierbei das Grünbuch, das sich derzeit noch in einem von der EU einmaligen und umfassendenBeratungsprozess befindet. Diesen von der EU eingeschlagenen Weg begrüßen wir. Denn nur miteiner möglichst breiten Beteiligung erreicht man letztlich auch eine breite Akzeptanz für einWeißbuch der europäischen Meerespolitik.Die Landesregierung hat sich bereits im September letzten Jahres mit der Konferenz des Ostsee-raums zur Europäischen Meerespolitik maßgeblich in den Diskussionsprozess eingebracht. Dabeiwurde deutlich, wie umfangreich die Interessenlage ist. Mit diesem Beitrag hat Schleswig-Hol-stein seine Chance genutzt, seine Wünsche zu artikulieren, um sich konstruktiv in den Prozessder Meerespolitik für den Ostseeraum einzubringen. Die von der Landesregierung erarbeiteteStellungnahme wurde - wie wir wissen - vor kurzem im Ausschuss der Regionen einstimmigverabschiedet. Ich denke, hierfür gebührt der Landesregierung, nicht zuletzt aber Minister Dö-ring, ein Lob. Denn wir wissen, wie umfangreich das Thema der zukünftigen EU-Meerespolitik ist. 2Angesichts der Tatsache, dass die verschiedenen Politiken aus den Bereichen Seeverkehr,Industrie, Küstengebiete, Offshore-Energie, Fischerei, Meeresumwelt sowie aus den sozialen undkulturellen Bereichen erstmals ganzheitlich und sektorübergreifend zusammengeführt werdensollen, ist es nachvollziehbar, dass dieser Prozess noch nicht abgeschlossen ist. Es macht aberdeutlich, wie umfangreich die EU das Thema Meerespolitik für die Zukunft definiert hat und mitwie vielen Bereichen hier Abstimmungen getroffen werden müssen.Das von der EU verfolgte Ziel ist klar. Die umfangreiche Beteiligung aller konkurrierendenInteressen im Meeres- und Küstenbereich soll künftig dazu beitragen, die Entscheidungsprozesseund den Ausgleich zu verbessern. Dies halten wir für sinnvoll. Denn der bisherige Umgang mitden Ressourcen unserer Meere und Ozeane hat dazu geführt, dass diese einem enormen Druckausgesetzt sind.Unser gemeinsamer Antrag greift schwerpunktmäßig das Problem um die Schiffsemissionen auf.Die Diskussionen hierzu im Landtag haben deutlich gemacht, dass wir es hierbei mit einemProblem zu tun haben, das Schleswig-Holstein nicht allein lösen kann. Daher muss diesesProblem gemeinsam und grenzüberschreitend aufgenommen werden.Von der EU wurde das Problem bereits angegangen und die Ostsee wurde als sogenanntesSchwefelsondergebiet (Seca) ausgewiesen. Damit wird das Ziel verfolgt, den Schwefelanteil imSchweröl auf den Schiffen in der Ostsee zu senken. Unser gemeinsamer Antrag stärkt also nichtnur die Entscheidung der EU, er geht mit seinen Forderungen noch darüber hinaus.Die Ostseeregion kann zu einer Modellregion in Europa werden, wenn wir eine nachhaltigeUmwelt- und Meerespolitik etablieren können. Schleswig-Holstein nimmt hierbei einemaßgebliche Rolle ein. Die Landesregierung hat es bereits erfolgreich vorgemacht. Unser Antragist somit ein wesentlicher Beitrag, um dieser Rolle auch auf der Ostseeparlamentarier Konferenzgerecht zu werden.