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30.11.06
12:32 Uhr
B 90/Grüne

Detlef Matthiessen zum Tourismus in Schleswig-Holstein

PRESSEDIENST Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein Pressesprecherin Es gilt das gesprochene Wort! Claudia Jacob Landeshaus TOP 28 – Neuausrichtung des Tourismus in Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Schleswig-Holstein Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 Dazu sagt der wirtschaftspolitische Sprecher Telefax: 0431/988-1501 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Mobil: 0172/541 83 53 Detlef Matthiessen: E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.sh.gruene-fraktion.de

Nr. 492.06 / 30.11.06



Zwischen den Meeren nicht viel Neues
Im Juli diesen Jahres wurden uns das Handlungskonzept zur Neuausrichtung des Tou- rismus in Schleswig-Holstein vorgestellt. Die darin propagierte Konzentration der Touris- muspolitik des Landes auf drei Zielgruppen - Familien mit Kindern, die sog. „Best Ager“ und die anspruchsvollen Genießer - ist grundsätzlich richtig, um die jetzige Verzettelung zu überwinden. Im Umkehrschluss heißt das aber, andere Zielgruppen und Themen vor- läufig zurückzustellen.
Der Städtetourismus ist der wichtigste Wachstumsbereich im Tourismus von Schleswig- Holstein. In den letzten fünf Jahren gingen die Übernachtungszahlen landesweit um 3,1 Prozent zurück, im Städtetourismus stiegen sie dagegen um 8,3 Prozent. Die gleiche Tendenz gibt es im Bereich der Tagesreisen. Nach den Zahlen der MaKS (Marketingko- operation Städte in Schleswig-Holstein) gab es 2004 für das Tourismusziel Lübeck 13 Millionen Tagesausflüge und 2,3 Millionen Tagesgeschäftsreisen, also insgesamt 15,3 Millionen Tagesreisen. Für Kiel sind die Zahlen noch etwas besser, 13,6 Millionen Ta- gesausflüge und 3 Millionen Tagesgeschäftsreisen, in der Summe 16,6 Millionen Tages- reisen.
Das ist ein enormes Potential an Gästen, die überzeugt werden wollen, auch für eine o- der zwei Übernachtungen zu bleiben. Wenn der Städtetourismus das Pfund ist, mit dem wir wuchern können, dann muss da am meisten gepowert werden. Im Städtetourismus haben wir die Gäste, die zahlungskräftig und qualitätsbewusst sind.


1/2 Der Fahrradtourismus steht nicht mehr nur für SchülerInnen, die einen Campingplatz nutzen, sondern auch für ein anspruchsvolles und zahlungskräftiges Klientel. Die Lan- deshauptstadt Kiel ist gleich hinter Münster zur fahrradfreundlichsten Stadt Deutschlands gekürt worden.
Durch die Landeshauptstadt Kiel führt seit Jahren der Ostseeküsten-Radweg, einer der ersten und schönsten Fernradwanderwege. In diesem Frühjahr wurde der Nord-Ostsee- Kanal- Radweg eröffnet. Die Anzahl der Rad fahrenden Urlaubsgäste ist in ganz Deutschland im letzten Jahr um 4,7 Prozent gestiegen. Ein großes Potential gerade für Schleswig-Holstein.
Der vorliegende Antrag von CDU und SPD ist äußerst blutleer und substanzlos. „Im Mit- telpunkt des künftigen Marketings stehen die Zielgruppen.“ Was ist daran neu, das hatte das Gutachten vorgeschlagen und alle Fraktionen haben das im Großen und Ganzen begrüßt. Gleiches gilt für das Handlungskonzept.
Die vorgeschlagenen Projekte sind ebenfalls nicht neu und werden vom Ministerium si- cherlich schon umgesetzt. Oder glauben sie von der CDU und SPD, dass bei der Aus- richtung der Förderpolitik die touristische Relevanz bisher nicht geprüft wurde? Das wäre doch absurd. Die kleinteiligen Strukturen im Tourismus werden im Zuge der Großkreis- bildung zwangsläufig zu größeren Einheiten verschmolzen.
Die Grüne Landtagsfraktion schlägt zwei Ergänzungen vor: Der Landtag spricht sich für Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität im Schleswig-Holsteinischen Städtetouris- mus aus. Und der touristische Fahrradverkehr wird gestärkt durch den Ausbau des Fahr- radwegenetzes, ein landesweites touristisches Wegweisungssystem und das Angebot der Bike & bed-Hotels.
Unser gemeinsames Ziel ist klar: Schleswig- Holstein will wieder auf den zweiten Platz als beliebtestes Urlaubsland der Deutschen. Das ist machbar mit Qualitätsangeboten bei Wellness und Gesundheit, bei Kultur- und Fahrrad-Tourismus, attraktiven Städten, regio- naler hochwertiger Küche und Service.


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