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30.11.06
11:50 Uhr
B 90/Grüne

Monika Heinold zur Weiterentwicklung von Kitas zu Familienzentren

PRESSEDIENST Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein Pressesprecherin Es gilt das gesprochene Wort! Claudia Jacob Landeshaus TOP 27 – Kindertagesstätten zu Familienzentren Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel weiter entwickeln Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 Dazu sagt die Parlamentarische Geschäftsführerin Telefax: 0431/988-1501 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Mobil: 0172/541 83 53 Monika Heinold: E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.sh.gruene-fraktion.de

Nr. 491.06 / 30.11.06

Die Weiterentwicklung von Kitas zu Familienzentren ist eine große Chance für die Familienpolitik!
Familienpolitik heißt, Eltern und Kinder die Unterstützung zu geben, die sie brauchen. Aus dieser Perspektive ist die Weiterentwicklung von Kindertagesstätten zu Familien- zentren eine große Chance.
Kindertagesstätten sind für Kinder und Eltern ein vertrauter Ort. Kitas sind selbstver- ständlicher Lebensmittelpunkt der Kinder, Anlaufstelle und Entlastung für Mütter und Vä- ter, „Kontaktbörsen“ für Eltern.
Kindertagesstätten erreichen zirka 90 Prozent aller Kinder – und damit auch aller Eltern. Sie sind der geeigneter Ort, wenn wir Hilfsangebote niedrigschwellig gestalten wollen.
Kindertagesstätten beginnen, sich auf die neuen gesellschaftlichen Entwicklungen einzu- stellen, auf eine Situation, in der immer mehr Eltern Unterstützung bei der Erziehung ih- rer Kinder brauchen.
Lassen Kindertagesstätten ihre Türen offen stehen, so ergibt es sich schnell, dass aus dem unverfänglichem „Türklinkengespräch“ ein Beratungsgespräch entsteht. Ob Klön- ecke oder Kochkurs, ob Erziehungsberatung oder Sprachtherapie – wenn Kindertages- stätten diese Angebote vorhalten, werden sie gerne angenommen.
Gerade in Brennpunktstadtteilen ist das eine gute Möglichkeit, um Eltern zu erreichen. So hat die Kita der Arbeiterwohlfahrt in Kiel-Mettenhof mir ihrem Konzept des „offenen Kinderhauses“ gute Erfahrungen gemacht und erweitert gerade ihr Angebot um die Schnittstelle Sozialarbeit/ Kindertagesstätte. Ein Konzept, das eine gute Grundlage ist, eine Kindertagesstätte zum Familienzentrum weiter zu entwickeln.
1/2 Kreise und Kommunen halten schon jetzt eine Vielzahl von Unterstützungsangeboten vor. Von der Erziehungsberatung bis zum Jugendamt, von der Familienbildung bis zur Frühförderung.
Es gibt Eltern, die sich in diesem System der unterschiedlichen Hilfsangebote gut zurecht finden. Es gibt aber auch Eltern, die sich im Hilfesystem nicht zurecht finden, oder die sich nicht trauen, beispielsweise eine Erziehungsberatungsstelle aufzusuchen. Und es gibt Eltern, die es schlicht nicht schaffen, Hilfe für sich und für ihre Kinder zu organisie- ren. Hier setzen die Familienzentren an.
In der Kindertagesstätte, dort, wo Kinder und Eltern Tag für Tag sind, wo Vertrauen auf- gebaut worden ist, wird die Hilfe bereit gestellt.
Familienunterstützende Dienste, Familien- und Erziehungsberatung, Familienbildungsar- beit, die Vermittlung von Tagesmüttern und -Vätern, Sprachförderung, Frühförderung sowie Gesundheitsförderung, all dieses kann Teil eines Familienzentrums sein.
Schauen wir nach Nordrhein-Westfalen: Hier wurden im Rahmen eines Landespro- gramms drei unterschiedliche Modelle entwickelt, mit passgenauen Angeboten für Kom- munen und Träger und unter Berücksichtigung vorhandener Strukturen.
Mit unserem Antrag fordern wir die Landesregierung auf, auch für Schleswig-Holstein ein Gesamtkonzept zu entwickeln - gemeinsam mit den ExpertInnen aus der Praxis.
Kindertagesstätten, die sich weiter entwickeln wollen, fragen: Wie soll dieses neue An- gebot finanziert werden? Dazu sage ich: Lassen Sie uns zuerst einmal vorhandene Hil- fen zusammenzutragen, um dann zu schauen, was noch fehlt. Ich denke, es ist insbe- sondere die zusätzliche Zeit, die eine Kindertagesstättenleitung braucht, um ein Famili- enzentrum zu leiten und um die Hilfsangebote zu koordinieren.
Und, meine Damen und Herren, bei neuen Konzepten und Aufgaben müssen wir auch immer überlegen, ob vorhandene Strukturen aufgebrochen werden müssen, um vorhan- dene Haushaltsmittel umzuleiten.
Ich möchte beispielhaft die Arbeit der Familienbildungsstätten nennen, die aus dem Lan- deshaushalt jährlich 750.000 Euro erhalten, für Angebote, die eher die „bildungsbereite Schicht“ erreichen. Wie lassen sich diese Angebote für Familien mit der Kindertagesstät- te vernetzen?
Es gibt also allerhand Fragen und Ideen, wie wir unsere Kitas weiter entwickeln können.
Kinder sind unsere Zukunft – sie verdienen unsere ganze Aufmerksamkeit!

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