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30.11.06
11:24 Uhr
CDU

Frauke Tengler zu TOP 27: Ruck-Zuck-Rezepte helfen nicht weiter

Nr. 412/06 30. November 2006


IM SCHLESWIG-HOLSTEINISCHEN LANDTAG
PRESSEMITTEILUNG Pressesprecher Dirk Hundertmark Landeshaus, 24105 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 E-mail: info@cdu.ltsh.de Internet: http://www.cdu.ltsh.de

Familienpolitik Frauke Tengler zu TOP 27: Ruck-Zuck-Rezepte helfen nicht weiter Dieses Thema schließt sich nahtlos an die vorhergehende Debatte an.
Die CDU-Landtagsfraktion hat sich in ihrem Familienpapier vom 04.03.2006 für Mehrgenerationenhäuser in Kreisen sowie kreisfreien Städten ausgesprochen und darüber hinaus auch für die Entwicklung von Kitas zu Nachbarschaftszentren im ländlichen Raum.
Dieses ist nicht nur wünschenswert, notwendig und unser Ziel, es muss aber einher- gehen mit der Überprüfung und Evaluierung sämtlicher Projekte und Programme in diesem Bereich!
Es ist doch jedem in diesem Haus klar, dass wir nicht weiter draufsatteln können Der Ministerpräsident hat gesagt, neues Geld für neue Aufgaben gibt es nicht.
Aber: 1. Kinder zu starken selbstbewussten leistungsfähigen und glücklichen Erwachse- nen zu erziehen ist sicher der Wunsch aller Eltern. Dieses umzusetzen führt zu- nehmend mehr Eltern an ihre Grenzen.
2. Die Grünen sagen explizit in ihrem Antrag, dass es ein vielfältiges Angebot an Familienberatung, Familienbildung und Familienhilfe in Schleswig-Holstein gibt. Wohl wahr.
Die Grünen sagen allerdings nicht, welche dieser Leistungen dann wo entfallen sol- len! Damit wir uns richtig verstehen, die konsequente und flächendeckende Weiter- entwicklung von Kitas zu Nachbarschaft- oder Familienzentren gekoppelt mit einem niedrigschwelligem Angebot der „Mütterberatung“ wäre wünschenswert.
Die Grünen fordern einen Vorschlag für so ein Landeskonzept in der Maisitzung 2007. Von den beiden Flensburger Modellprojekten der ADS weiß ich, dass eine derartige Weiterentwicklung ca. 25.000 Euro pro Kita kosten wird. Dies betrifft die Kosten für das Konzept der ADS, die Kosten zur Umsetzung des Grünen-Antrages werden noch weit darüber liegen. Dass eine Vernetzung der bestehenden Maßnahmen notwendig ist, kann ich nur un- terstützen. Ich bin allerdings der Ansicht, dass die Arbeitsgemeinschaft Deutsches Schleswig bereits vorbildliche Arbeit geleistet hat und ihr Konzept, vieles von dem, was die Grünen in ihrem Antrag fordern, bereits umgesetzt hat. Warum sollten hier- von nicht auch andere Träger profitieren? Das Rad muss nicht immer komplett neu erfunden werden. Die Weiterentwicklung von guten Projekten ist häufig bereits aus- reichend. Der Antrag der Grünen ist daher in seiner jetzigen Fassung nicht zielfüh- rend und nicht umsetzbar. Folgende Fragen bleiben unbeantwortet: Welche Projekte werden aufgegeben? Wer trägt die Kosten? Und zwar kontinuierlich? Nicht projektbezogen!
- Außerdem ist nicht ein flächendeckendes Konzept über alle Kitas zu stülpen. Eine Kita in der Flensburger Nordstadt braucht etwas anderes als eine Kita z. B. auf der westlichen Höhe in Flensburg.
- Wir haben in Schleswig-Holstein sehr unterschiedliche Kitas mit sehr unterschied- lichen Schwerpunkten und Konzeptionen. Da ist vor Ort sehr genau hin zusehen, was genau braucht das Umfeld der jeweiligen Kita an familienunterstützenden Maßnahmen.
- Ich habe es bereits in der vorangegangenen Debatte gesagt: alle unsere Landes- programme und Projekte müssen überprüft und evaluiert werden. Erst dann kann gebündelt und vernetzt werden.
Außerdem können sie nur nachhaltig wirken, wenn sie verlässlich sind und die Projektdauer von 3 Jahren überleben.
Meine Damen und Herren, in diesem Zusammenhang frage ich Sie, wo zum Beispiel ist „Wellcome“?
„Wellcome“ mit viel Presse als Unterstützungssystem für junge überforderte Mütter eingeführt, läuft jetzt aus. Das Projekt hat vielen Hoffnung und Mut gemacht, jetzt wird oder kann es nicht weiter finanziert werden. Es sind erst Hoffnungen geweckt worden, die nun nicht weiter erfüllt werden können.
Das, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist für mich keine nachhaltige, verlässliche fami- lienfreundliche Politik.
Wir halten den Weg der Weiterentwicklung der Kitas zu Nachbarschafts- oder Famili- enzentren für richtig. Aber das geht nicht mit einen Ruck-Zuck-Konzept bis Mai 2007.
Wir sollten ihn einschlagen, ohne Aktionismus. Wir wissen, dass es einen Bedarf für familienunterstützende Maßnahmen gibt. Die Kitas und Familienbildungsstätten sind da die natürlichen Partner der Familien. Schaffen wir das fach- und sachlich richtige Fundament!
Suchen wir im Ausschuss nach einem gemeinsamen realisierbaren Weg für unsere Kitas und Familien in Schleswig-Holstein.