Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
08.09.06
09:14 Uhr
Landtag

Landtagspräsident Martin Kayenburg zum Baltic Media Forum: Medien sind ein Schlüsselfaktor erfolgreicher Ostseekooperation

126/2006 Kiel, 8. September 2006



Landtagspräsident Martin Kayenburg zum Baltic Media Forum: Medien sind ein Schlüsselfaktor erfolgreicher Ostseekooperation
Kiel (SHL) – „Die freien Medien besitzen bei der Entwicklung der Zusam- menarbeit in der Ostseeregion eine Schlüsselrolle.“ Mit diesen Worten hat Landtagspräsident Martin Kayenburg heute anlässlich der Eröffnung des Baltic Media Forums in Lübeck auf die informierende und aufklärende Be- deutung der Medien bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Ostseeanrainer-Staaten hingewiesen. Zugleich forderte der Landtagspräsi- dent die anwesenden Journalisten aus den elektronischen Medien aller Ostseeländer auf, den Prozess der Zusammenarbeit in dieser Region „kon- struktiv-kritisch“ zu begleiten
Wirtschaftlich boome der Ostseeraum. Und die Metropolregion Hamburg/Schles- wig-Holstein sei schon jetzt als gemeinsamer Wirtschaftsraum die Verkehrs- und Logistikdrehscheibe für den Ostseeraum und nach Skandinavien, so Kayenburg weiter
Doch sei der Ostseeraum mit seinem gemeinsamen kulturellen Hintergrund nicht nur ein Wirtschaftsraum. Auch in Politik, Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft bestünden dichte Netzwerke, in denen sich mehr als internationale Organisatio- nen und Initiativen mit der Region befassten. „Der Ostseeraum ist heute eine der am stärksten entwickelten und integrierten Regionen“, betonte der Landtagsprä- sident. Diese Erfolgsgeschichte müsse in der breiten Öffentlichkeit noch mehr vermittelt werden.
Mit Blick auf die Havarien und den gefährlichen Öltankerverkehr auf der Ostsee verwies Landtagspräsident Kayenburg auf die Wirkungsmacht der Medien. Diese hätten zeitweise sogar eine „gemeinsame Medien-Öffentlichkeit und regionale Identität im Ostseeraum“ geschaffen, weil die Gefahr einer Ölkatastrophe alle Ostsee-Anrainerstaaten berühre. Auf ebenso großes Interesse seien die PISA- Erfolge der nördlichen Ostsee-Staaten gestoßen.
Doch seien manche Themen staatspolitisch sensibel. Dies habe der geplante Bau der Gas-Pipeline durch die Ostsee von Russland nach Deutschland und die heftigen politischen Reaktionen in den Nachbarländern wie Polen und den balti- 2


schen Staaten gezeigt. Das habe man in Deutschland anfangs nicht wahrge- nommen und verstanden.
Nach Ansicht des Landtagspräsidenten zeigten manche dieser öffentlichen Re- aktionen aber auch, dass man noch viel zu wenig voneinander wisse. Kayen- burg: „Wir können noch viel voneinander lernen, auch um Vorurteile abzubauen. Dafür benötigen wir aber mehr Alltagsinformationen übereinander, mehr Wissen über Länder und Leute.“ Gerade die elektronischen Medien besäßen in der inter- nationalen Kooperation aufgrund ihrer Schnelligkeit, dem Einsatz von Bildern und ihrer Reichweite großartige Möglichkeiten, interessante Themen zeitgerecht auf- zugreifen.
Doch gesamtpolitisch gesehen, hänge die Entwicklung der Ostseeregion ganz entscheidend von den Beziehungen zu Russland ab, sagte der Landtagspräsi- dent. Dort könnte die Presse- und Meinungsvielfalt vielschichtiger sein. „Russ- land ist ein mächtiger aber kein einfacher Partner, der das Verstehen seines Handelns und seiner Entscheidungen manchmal nicht leicht macht.“
Auch vor diesem Hintergrund biete das vom NDR und der Academia Baltica or- ganisierte Baltic Media Forum in Lübeck gerade als Info-Markt die großartige Chance, „in persönlichen Begegnungen Gedanken und Erfahrungen auszutau- schen, Entwicklungen besser zu verstehen, neue Ideen zu diskutieren und ge- meinsame Medienprojekte im Ostseeraum auszuloten“, so Landtagspräsident Kayenburg.