Europaausschussvorsitzende Höfs fordert mehr Einfluss der Parlamentarier auf die EU-Meerespolitik
121/2006 Kiel, 4. September 2006 Es gilt das gesprochene Wort!Europaausschussvorsitzende Höfs fordert mehr Einfluss der Parlamentarier auf die EU-MeerespolitikKiel (SHL) – Die 15. Ostseeparlamentarierkonferenz tagt zurzeit unter dem Motto „Die Nördliche Dimension und die Ozeane und Meere“ in Reykjavik/ Island. In ihrem Beitrag im zweiten Sitzungsabschnitt „Oceans and Seas“ sagte die Vorsitzende des Europaausschusses des Schleswig-Holsteini- schen Landtages Astrid Höfs heute Nachmittag unter anderem:„Als Land zwischen den Meeren ist Schleswig-Holstein besonders gefordert, die ökologische Qualität der Küstengewässer zu sichern für über 4 Millionen Ferien- gäste, aber auch für die Einheimischen. Unsere Ostsee hat ein Nährstoffüberan- gebot, wir haben gerade in diesem heißen Sommer die Folgen gespürt. Die Nähr- stoffbelastung macht das von der EG-Wasser-Rahmen-Richtlinie geforderte Errei- chen eines guten ökologischen Zustandes fraglich. Auswirkungen auf die Fische- rei, den Tourismus, die Badequalität und Gesundheit sind vorprogrammiert.Wesentliches Ziel der Richtlinie ist es, alle Gewässer Europas bis 2015 in einen guten ökologischen Zustand zu versetzen. Daran arbeiten wir in Schleswig- Holstein mit Hochdruck – in Absprache mit Landwirtschaft, Gemeinden, Natur- schutz und Wassernutzern. Das gewährleistet eine breite Akzeptanz vor Ort. Die landwirtschaftliche Nutzung spielt dabei eine zentrale Rolle. Mit der Nitrat-Richtlinie und der neu ausgerichteten Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union sind erste Weichen für eine Verbesserung der Umwelt gestellt.Ich danke dem Nordischen Rat für die Initiative, eine BSPC-Arbeitsgruppe „Eutrophierung“ einzurichten. Der Meeresschutz ist nur ein Teilbereich der Mee- respolitik. Wir aber müssen das Ganze sehen. Deshalb schlage ich vor, dass die BSPC spätestens auf der nächsten Jahreskonferenz in Berlin eine Arbeitsgruppe zur EU-Meerespolitik einrichtet. Das Grünbuch der EU-Kommission wird auf viele Politikbereiche Einfluss nehmen und konkrete rechtliche Auswirkungen nach sich ziehen. An diesem Diskussionsprozess müssen wir als Parlamentarier und als Ostseeanrainer beteiligt sein.“