Klaus-Peter Puls: Plattdüütsch wohr'n för Land und Lüüd!
Sozialdemokratischer Informationsbrief Kiel, 02.06.2006 Landtag Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Redebeginn aktuellKlaus-Peter Puls:Plattdüütsch wohr’n för Land und Lüüd!In der Landtagsdebatte zur Niederdeutsch-Förderung in Schleswig-Holstein sagte der Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Klaus-Peter Puls:Wi hebbt all in de negentiger Johr’n hier in’t Parlament allerhand opstellt für uns platt- düütsche Regionalspraak: - 1994 hebbt wi dorför sorgt, dat Plattdüütsche na de „Europäische Sprachen- charta“ antomellen. De Charta nimmt uns as Land in de Pflicht, dat Plattdüüt- sche to plegen und to bewohren – in de School und in die Universität, vör Ge- richt und in de Amtsstuuv, överall, wo plattdüütsche Lüüd Plattdüütsch snacken wüllt. Wi kunnen mit Fug und Recht seggen: Schleswig-Holstein meerümslungen, wo uns Platt noch wat bedüüd, is dat europääsch gelungen, Platt to wohr’n för Land und Lüüd. Björn hett seggt: „Watt mutt, dat mutt!“ Heide dee, wat nödig wöör, und wi all hier up’n Dutt, harr’n den Platt-Foot in de Döör! Schleswig- HolsteinHerausgeber: SPD-Landtagsfraktion Verantwortlich: Petra Bräutigam Landeshaus Postfach 7121, 24171 Kiel Tel: 0431/ 988-1305/1307 Fax: 0431/ 988-1308 E-Mail: Internet: pressestelle@spd.ltsh.de www.spd.ltsh.de SPD -2- - 1998 hebbt wi denn sogoor in’n Kulturartikel von uns Lannsverfaten dat Platt- düütsche extra nöömt. In Artikel 9 heet dat, frie översett: „Dat Land wohrt de nedderdüütsche Spraak und bringt ehr vöran.“Und wat ist hüüt? – Schölers leest Platt, Peter Harry snackt Platt, und uns Vörsitter in’n Biraat Nedderdüütsch, Martin Kayenburg, is’n Quiddje. Mookt nix: Nich jedeen mutt Platt snacken, aber af und an schullen wi uns ook in’n Biraat tosamensetten und över- leggen, wat wi vun de Politik noch maken köönt.Schon symbolisch is mennig Mal veel to bewirken. So geev dat siet bald 15 Johr’n bis uns Regierung eine „Beauftragte für Minderheiten und Niederdeutsch“. Hüüt heet de Deern in de Staatskanzlei „Beauftragte für Minderheiten und Kultur“. Dat hett bi de Plattdüütschen Irritationen utlöst, und Frauke Tengler und ick hefft an unsen Minister- präsidenten schreeven:„Plattdüütsch töwt se mit Gesnatter sehnlichst op den Landesvadder: Nüms versteiht, wenn he nich deit, wat nix kost und liekers freit.“Leider hett uns de Ministerpräsident torüchschreeven, dat allens so blifft as dat is. He wull uns wohl ook mal wiesen, dat he nich immer blots de fründliche Peter Harry ist, sünnern dat he af und an ook’n echten Nordstrander Stuurkoop sien kann.Wie uns Beopdragte nöömt ward, mach’n formale Saak sein. Good is, wenn se sik in- haltlich orndlich kümmern deit. Und ook för uns all hier in’t Parlament gifft dat inhaltlich seker noch’n beten wat to doon: -3- - So hebbt wi to’n Bispill grad den Bildungsopdrag für uns Kinner ook in dat Kin- nergoorngesett rinschreeven: Schullen wi nich utdrücklich dortoschrieven, dat dat sünnerlich ook för Plattdüütsch und Freesch gellen schall, jedenfalls in de Rebeten von uns Land, wo noch Plattdüütsch richtig leevt? - Wi hebbt ook goode Regeln för Plattdüütsch bi Studenten und Referendaren för dat Lehramt Düütsch. Se mööt Plattdüütsch beleggen. Man wi weet ut uns egen School- und Studententiet, dat man tietökonoomsch blot de Fächer richtig för vull nimmt, in de man ook Klausuren schrieven mutt. Dat heet, wi mööt dorhen kamen, dat dat, wat in Plattdüütsch leist ward, ook Noten kriggt. - Und noch’n Bispill: An de Universität Flensburg heff wi dat noch nich henkree- gen, en Professur för Plattdüütsch intorichten. Forschen und Lehren deit ook hier – genauso as in Kiel – nödig, wenn wi de richtige Substanz för dat Utbillen vun Lehrerstudenten in Plattdüütsch hebben wüllt.Leeve Lüüd! Lat uns all tosamen dorför sorgen, dat dat Plattdüütsche in Schleswig- Holstein ook tokünftig leevt und leeven kann.