Heiner Garg: "Holsteinische Ostseehäfen im Aufwind!"
FDP Landtagsfraktion Schleswig-Holstein 1Presseinformation Wolfgang Kubicki, MdL Vorsitzender Nr. 187/2005 Dr. Heiner Garg, MdL Stellvertretender Vorsitzender Kiel, Freitag, 2. Juni 2006 Dr. Ekkehard Klug, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer Sperrfrist: Redebeginn Günther Hildebrand, MdLEs gilt das gesprochene Wort!Wirtschaft/OstseehäfenHeiner Garg: „Holsteinische Ostseehäfen im Aufwind!“ In seinem Beitrag zu TOP 29 (Oseehäfen) sagte der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Heiner Garg:„Der Ostseeraum wächst immer stärker zusammen, und in diesem Zuge wächst auch die Bedeutung des Seehandels und des Seetourismus auf der Ostsee. Die drei bedeutendsten schleswig-holsteinischen Ostseehäfen profitieren davon: Lübeck hauptsächlich als Güterhafen, Puttgarden hauptsächlich als Fährhafen und Kiel hauptsächlich als Kreuzfahrthafen und Kreuzfahrtziel.Auch die Zukunft sieht nicht schlecht aus, wie der Wirtschaftsminister uns berichtet hat. Für den Güterumschlag im Lübecker Hafen sagt er hohe Wachstumsraten voraus, ebenso für den Kreuzfahrtverkehr in Kiel. In Kiel böte sich vielleicht auch die Möglichkeit, den Ausgang des Nord- Ostseekanals noch stärker als Anknüpfungspunkt für handelsnahe Dienstleistungen zu nutzen—mit dem Logistikzentrum ist ein Anfang gemacht.Sehen Sie mir meinen Lokalpatriotismus als Kieler Abgeordnetem bitte nach: Aber wer sich noch kein Bild vom zukunftsträchtigen Kreuzfahrthafen Kiel machen kann, sollte sich das Titelblatt der Kieler Nachrichten von heute anschauen—das Bild sagt mehr als unser aller Worte heute morgen.Die Zukunft des Fährhafens Puttgarden hängt selbstverständlich davon ab, ob und wie schnell das Projekt der festen Fehmahrnbelt-Querung vorankommt. Wenn die Vorhersage des Wirtschaftsministers von gestern Wirklichkeit würde, und der Straßen- und Schienenverkehr den Fehmarnbelt ab 2016 auf einer festen Querung kreuzen kann, dann wären die mittel- und langfristige Zukunft des Fährhafens Puttgardens abgeschnitten.Meine Vorredner haben bereits ausführlich über die statistischen Details des Berichtes gesprochen. Ich möchte mich deshalb auf eine regionalpolitischeChristian Albrecht, Pressesprecher, V.i.S.d.P., FDP Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail: presse@fdp-sh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/ 2 Folgerung aus dem Bericht konzentrieren:Der Handel und Seetourismus auf der Ostsee laufen immer stärker am Landesteil Schleswig vorbei. Der Landesteil Schleswig profitiert wirtschaftlich offensichtlich nur marginal von diesen Wirkungen des Zusammenwachsens des Ostseeraumes.Ähnliches gilt für die Handelsströme aus und nach Skandinavien auf Straße und Schiene: Sie fließen durch den Landesteil Schleswig hindurch. Von ihnen profitiert in Schleswig- Holstein—wenn überhaupt noch—der Hamburger Rand. Denn mit ortsgebundenen logistischen Dienstleistungen lässt sich langfristig nur dort Geld verdienen, wo die Handelsströme gebrochen werden—und das findet im Landeseil Schleswig nicht statt.Der Güterumschlag konzentriert sich immer stärker in Lübeck. Dieser Trend beruht vor allem auf der immer engeren Zusammenarbeit des Lübecker Hafens mit dem Hamburger Hafen. Ein ganz wichtiger Faktor hierfür ist der Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnstrecke Travemünde–Lübeck–Hamburg. Dies ermöglicht quasi einen Eisenbahn- Shuttle-Service zwischen diesen beiden Häfen, und das wird die Anziehungskraft des Lübecker-Hafens verstärken. Es wird automatisch auch dazu führen, dass der Raum Lübeck überproportional viele Logistikanbieter anziehen wird—denn die gehen selbstverständlich dahin, wo die Güter umgeschlagen werden.Es gibt so gut wie keine Möglichkeiten, aus dem Handel im Ostseeraum zusätzliche Wertschöpfung in den Landesteil Schleswig zu locken—mit einer Ausnahme: Möglicherweise könnte es gelingen, Güter- und Personenverkehr über die zivile Mitnutzug des Militärflughafens Schleswig-Jagel an den nördlichen Landesteil zu binden. Das wäre ein strukturpolitischer Erfolg—vielleicht sollte die Landesregierung diese Entwicklungen nicht mehr nur freundlich beobachten, sondern sich stärker engagieren.Zurück zu den Häfen: Insgesamt entwickelt sich die Ostseehafenwirtschaft positiv: Das ist gut so—und zwar mittelbar fürs ganze Land. Aber die Landesregierung hält weiterhin ihre Strategie verborgen, mit der sie verhindern will, dass das Süd-Nord-Gefälle in unserem Land weiter zunimmt.“Christian Albrecht, Pressesprecher, V.i.S.d.P., FDP Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail: presse@fdp-sh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/