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23.03.06
10:55 Uhr
B 90/Grüne

Klaus Müller zum Tourismus

PRESSEDIENST Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein Pressesprecherin Es gilt das gesprochene Wort! Claudia Jacob Landeshaus TOP 37 – Wachstum im Tourismus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Dazu sagt der wirtschaftspolitische Sprecher Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Telefax: 0431/988-1501 Klaus Müller: Mobil: 0172/541 83 53 E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.sh.gruene-fraktion.de

Nr. 160.06 / 23.03.06 Unsere Gäste müssen immer wieder neu umworben werden
Wir wohnen da, wo Andere Urlaub machen. Das ist eine schöne Beschreibung von Schleswig-Holstein und seiner touristischen Attraktivität.
Das ist aber beileibe kein Selbstgänger, sondern unsere Gäste müssen immer wieder neu umworben werden. Es ist schon ein Alarmzeichen, wenn die Übernachtungszahlen in Schleswig-Holstein im Jahr 2005 um 10 Prozent unten denen des Boomjahres 1992 liegen. Auf der anderen Seite gibt es eine positive Tendenz, die Zahl unserer Gäste ist um 12 Prozent gestiegen gegenüber 1992. Hier spiegelt sich der Boom beim Städtetou- rismus wieder.
Der Städtetourismus ist nach Aussage der IHK zu Kiel der wichtigste Wachstumsbereich im Tourismus von Schleswig-Holstein. In den letzten fünf Jahren gingen die Übernach- tungszahlen landesweit um 3,1 Prozent zurück, im Städtetourismus stiegen sie aber um 8,3 Prozent.
Die gleiche Tendenz gibt es im Bereich der Tagesreisen. Nach den Zahlen der Marke- tingkooperation Städte in Schleswig-Holstein (MaKS) gab es 2004 für das Tourismus-Ziel Lübeck 13 Mio. Tagesausflüge und 2,3 Mio. Tagesgeschäftsreisen, also insgesamt 15,3 Mio. Tagesreisen. Für Kiel sind die Zahlen noch etwas besser, 13,6 Mio. Tagesausflüge und 3 Mio. Tagesgeschäftsreisen, in der Summe 16,6 Mio. Tagesreisen.
Das ist ein enormes Potenzial an Gästen, die zu einer oder zwei Übernachtungen ani- miert und verführt werden wollen. Der Bereich des Städte-Tourismus kommt im Bericht der Landesregierung etwas zu kurz.
Wir sind ein Flächenland mit den attraktiven Küsten und liebreizenden Landschaften. Wenn der Städtetourismus aber das Pfund ist, mit dem wir wuchern können, dann muss da am meisten gepowert werden.
1/2 Ich bin Kieler und sehe die täglich einlaufenden Großfähren von Norwegen und Schwe- den und in der Saison ab April die Kreuzfahrt-Schiffe. Wenn nur 5 bis 10 Prozent dieser Gäste eine Übernachtung in der Kieler Region vorschalten oder dranhängen, was könn- ten wir an Wertschöpfung erzielen.
Darum ist ein maritimes Science-Center oder das historische Zentrum als zusätzliche Att- raktion für BesucherInnen so wichtig.
Beim Thema Ladenschluss sollten für die Innenstädte die Wettbewerbsbedingungen ver- bessert werden. Damit bekommen die EinzelhändlerInnen der Innenstädte auch nachhal- tige Vorteile gegenüber den Verbrauchermärkten außerhalb der Zentren.
Eine völlige Aufhebung des Ladenschlusses würde auch die von uns angestrebten Ziele – nämlich die Stärkung des Einzelhandels und Stärkung der Innenstädte sowie Verbes- serung des Service für die VerbraucherInnen - nicht erreichen. Vielmehr wäre zu be- fürchten, dass wenige riesige „Rund-um-die-Uhr-Supermärkte“ mit großem Parkplatz auf der grünen Wiese entstehen würden, während die kleinen Geschäfte und die Innenstädte einmal mehr die Leidtragenden wären.
Der Fahrradtourimus steht nicht mehr nur für SchülerInnen, die einen Campingplatz nut- zen, sondern für ein anspruchsvolles und zahlungskräftiges Klientel. Die Landeshaupt- stadt Kiel ist gleich hinter Münster zur fahrradfreundlichsten Stadt Deutschlands gewählt worden. Durch die Landeshauptstadt Kiel führt seit Jahren der Ostseeküsten- Radweg, einer der ersten und schönsten Fernradwanderwege.
In diesem Frühjahr wird der Nord- Ostsee- Kanal- Radweg mit Start/Ziel in der Landes- hauptsstadt Kiel durch Minister Austermann eröffnet. Die Anzahl der Rad fahrenden Ur- laubsgäste ist in ganz Deutschland im letzten Jahr um 4,7 Prozent gestiegen. Ein großes Potenzial für Schleswig-Holstein.
Gesundheit und Wellness sind Zukunftsmärkte. Genannt ist der Alte Meierhof in Glücks- burg. Die dortigen Investitionen haben sich wirklich gelohnt, gleiches gilt für das Hotel Birke in Kiel.
Mit Interesse habe ich die Abschnitte zu den regionalen Produkten und der ansprechen- den lokalen Küche gelesen. Hier werden sie als Landesregierung Schiffbruch erleiden, wenn sie nicht konsequent auf gentechnikfreie Lebens- und Futtermittel setzen. Keine VerbraucherIn will Gen-Food essen, erst recht keine gesundheitsbewusste und zah- lungskräftige UrlauberInnen.
Umfassender Service, umweltverträgliche Mobilität und Indoor-Attraktionen für „Hambur- ger Wettertage“ sind wichtige Angebote für zufriedene KundInnen. In der letzten Woche war zu lesen, dass Schleswig-Holstein für Jugendliche das beliebteste deutsche Reise- ziel ist. Das ist doch eine tolle Meldung. Diese Gäste müssen wir auch im erwachsenen Alter an uns binden.
Unser gemeinsames Ziel ist klar: Schleswig- Holstein will wieder auf den zweiten Platz als beliebtestes Urlaubsland der Deutschen. Das ist machbar mit Qualitätsangeboten bei Wellness und Gesundheit, bei Kultur- und Fahrradtourismus, regionaler hochwertiger Küche und Service. ***