Karl-martin Hentschel zur Struktur der Hochschulen
PRESSEDIENST Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 Telefax: 0431/988-1501 Mobil: 0172/541 83 53 E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.sh.gruene-fraktion.de Nr. 135.06 / 08.03.06Ankündigungsminister Austermann muss mal wieder zurückrudernZur gestrigen Einigung zwischen den schleswig-holsteinischen Universitäten und Wis- senschaftsminister Austermann über die Struktur der Hochschulen erklärt der bildungs- politische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Karl-Martin Hentschel:Wieder einmal ist Minister Austermann - wie schon vorher bei den IHKs – mit seinem Vorschlag gescheitert, die Hochschulen zu einer Landesuniversität zusammen zu schlie- ßen. Bei der Einigung ist die Bildung eines Universitätsrates und eines Ausschusses für Forschung und Lehre in der Medizin herausgekommen - beide haben mit den ursprüngli- chen Plänen des Ministers nichts zu tun.Die Bildung eines Universitätsrates lehnen wir ab. Damit wird ein Konsensgremium ge- schaffen, das die notwenigen Strukturentscheidungen sogar erschweren kann. Zugleich werden wichtige Entscheidungen, wie die Wahl der PräsidentInnen, der Beschluss über die Wirtschaftspläne und die Entscheidung über die Vergabe der Finanzmittel der Selbst- verwaltung entzogen. Damit wird die Selbstverwaltung der Hochschulen in einer Weise geschwächt, die unnötige Konflikte und Widerstände geradezu provozieren muss.Aufgrund des Konsenscharakters dieses Gremiums wird aber gerade das, was insbe- sondere an der CAU Kiel das Problem ist, nämlich die Durchsetzung von Strukturent- scheidungen, nicht erreicht. Ein solches Gremium wird sich scheuen, in einzelne Hoch- schulen einzugreifen.1/2 Bezüglich Entscheidungen, die mehrere Hochschulen betreffen, wie zum Beispiel die Realschullehrerausbildung, ist zu befürchten, dass der notwendige Konsens kreative neue Modelle, wie sie beispielsweise an der Universität Flensburg entwickelt werden, eher behindert, weil sie dann mit der viel zögerlicheren CAU Kiel abgestimmt werden müssen.Anders sehe ich die Einrichtung des Ausschusses für Forschung und Lehre in der Medi- zin. Hier geht es vor allen Dingen darum, die notwendigen Entscheidungen zu treffen, die sich aus den abnehmenden Zuwendungen des Landes ergeben. Dafür kann ein gemein- sames Entscheidungsgremium durchaus hilfreich sein. Deshalb begrüße ich dies als eine pragmatische Lösung. ***