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27.01.06
13:29 Uhr
B 90/Grüne

Karl-Martin Hentschel zur Trilateralen Wattenmeerkonferenz

PRESSEDIENST Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein Pressesprecherin Es gilt das gesprochene Wort! Claudia Jacob Landeshaus TOP 31 – Trilaterale Wattenmeerzusammenarbeit Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 Dazu sagt der Stellvertretende Vorsitzende Telefax: 0431/988-1501 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Mobil: 0172/541 83 53 Karl-Martin Hentschel: E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.sh.gruene-fraktion.de

Nr. 051.06 / 27.01.06

Trilaterale Wattenmeerkonferenz ist eine Erfolgsstory
Die trilaterale Wattenmeerkonferenz ist eine einzigartige Erfolgsstory in der europäischen Naturschutzarbeit. Wir bedanken uns für den vorliegenden Bericht und die vielfältigen und hochinteressanten Informationen.
Nun ist aber nicht zu übersehen, dass dieses Projekt von der Höhe eines historischen Vorhabens in der Mühsal der Alltags-Ebene angekommen ist. Deshalb muss der aktuelle Stand der Dinge auch mit einer gewissen Skepsis betrachtet werden.
Ganz besonders Dänemark nimmt inzwischen eine bremsende Rolle ein - sie wollen ei- gentlich nichts mehr machen, was über die erreichten Ziele hinausgeht, vor allem wenn es Geld kostet.
Auch die eher begleitenden Aktivitäten, wie die Anmeldung des Wattenmeeres zum Weltnaturerbe, sind nicht überall auf positive Resonanz gestoßen. Eine besondere Rolle spielen mal wieder einige Freunde aus Nordfriesland um den seligen Landrat Bastian, die schon bekannt dafür sind, alles neue erst mal mit einem Bann zu versehen und aufs Heftigste zu bekämpfen – der Nationalpark lässt grüßen.
Ich fand es schon erfrischend, wie die neue Geschäftsführerin des Nordseebäderverban- des am Pallas-Gedenktag in Husum den versammelten Nordfriesen ins Gewissen gere- det hat und den Naturschutz einschließlich des Nationalpark aus Tourismussicht als das wichtigste Werbeargument bezeichnete. Man wunderte sich, dass die Balken hielten, so sehr spürte man bei einigen hartgesottenen Naturschutzgegnern den Drang, vor Scham im Boden zu versinken.
1/2 Insofern beobachte ich mit Spannung, wie sich jetzt nach dem Regierungswechsel auf Landesebene die Sache entwickelt. Nun müssen sich gezwungenermaßen Christdemok- raten untereinander ärgern, nachdem ihnen das Grüne Feindbild verloren gegangen ist.
Trotzdem – Scherz bei Seite, bin ich guter Dinge und zugleich überzeugt davon, dass bei allen aufgeregten Diskussionen sich am Schluss doch immer die Vernunft durchsetzen wird. Deswegen kann ich die Landesregierung nur ermutigen, in den Bemühungen für dieses großartige Projekt nicht zu erlahmen. Schleswig-Holstein muss die politischen Voraussetzungen und die finanzielle Ausstattung für die Fortführung dieses Jahrhundert- projekts sicherstellen.
Zum Schluss noch eine Anmerkung zur Verwaltungsstrukturreform: Es gibt ja tatsächlich einige Polit-Koryphäen, die die Zuständigkeit für unseren Nationalpark und auch für die trinationale Wattenmeerkonferenz kommunalisieren wollen.
Man könnte das für ein Stück aus dem Tollhaus halten, dass in Zukunft die Außenpolitik bei uns auf Kreisebene angesiedelt werden wird. Aber vielleicht kann der charmante Mi- nisterpräsident einfach mal die Königinnen der Niederlande und von Dänemark nach Schleswig-Holstein einladen und den charmanten Landrat als Tischherren dazwischen setzen. Angesichts dieser berauschenden Perspektive beantrage ich die Überweisung des Berichtes in den Umweltausschuss.

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