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18.01.06
15:47 Uhr
SPD

Sandra Redmann und Konrad Nabel: Landeswald eignet sich nicht für Privatisierungs-Spielereien

Sozialdemokratischer Informationsbrief
Kiel, 18.01.2006, Nr.: 013/2006

Sandra Redmann und Konrad Nabel:

Landeswald eignet sich nicht für Privatisierungs-Spielereien

Zu den öffentlichen Diskussionen um die so genannten „Schlie-Vorschläge“ zur Priva- tisierung öffentliche Wälder und Forsten erklären die forstpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Sandra Redmann, und der umweltpolitische Sprecher Konrad Nabel:

Unser Land ist das weitaus waldärmste Flächenland in Deutschland mit immer noch nur etwa 10 % Waldanteil. Der Wald spielt für alle Menschen eine bedeutsame Rolle für den Klima-, Erosions-, Grundwasser- und Lärmschutz ebenso wie im Tourismus und Naturschutz Schleswig-Holsteins, da er natürlicher Lebensraum für den größten Teil unserer heimischen Tier- und Pflanzenwelt ist.

Diese Aussagen zu den Gemeinwohlfunktionen des Waldes haben wir im Koalitions- vertrag mit der CDU vereinbart. Umso unverständlicher ist daher, dass nun im Zu- sammenhang mit den uns zwar noch nicht vorliegenden, aber schon öffentlich disku- tierten Vorschlägen aus dem „Schlie-Papier“ offenbar viele Leistungen des Landes- waldes und der dort arbeitenden Förster zur Disposition gestellt werden sollen.

Wir als SPD-Fraktion halten an der Gleichrangigkeit der Nutz-, Schutz- und Erholungs- funktion des Waldes fest. Wie die aktuelle Diskussion zeigt, gerät die Allgemeinwohl- orientierung des Waldes zusehends zugunsten betriebswirtschaftlicher Erwägungen in den Hintergrund. Wer den Wald in seiner Bedeutung ausschließlich in abzuholzenden Kubikmetern misst, hat den Begriff der Nachhaltigkeit mit seiner ökologischen und so- zialen Bedeutung gründlich missverstanden.

Schleswig- Holstein

Herausgeber: SPD-Landtagsfraktion Verantwortlich: Petra Bräutigam Landeshaus Postfach 7121, 24171 Kiel Tel: 0431/ 988-1305/1307 Fax: 0431/ 988-1308 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Internet: www.spd.ltsh.de SPD -2-



Der Landeswald hat eine wichtige Vorbildfunktion für den Kommunal- und Privatwald. Deshalb haben wir Verständnis für den Widerstand vieler Menschen gegen die Privati- sierungsvorschläge im Schlie-Papier, die die Leistung aller staatlichen Förster in der Bildungs-, Kinder- und Jugendarbeit ins Abseits stellen wollen.

Wir haben in den letzten Jahren gemeinsam mit den Landesförstern viel erreicht und werden dafür sorgen, dass auch weiterhin Waldpädagogik, Waldkindergärten und an- dere Formen der Bildung für nachhaltige Entwicklung stattfinden. Es kann nicht unser Ziel sein, im Landeswald eine betriebswirtschaftliche „schwarze Null“ zu erreichen und dabei die Allgemeinwohlfunktion über Bord zu werfen. Wir respektieren die Leistungs- fähigkeit des Privatwaldes und werden ihn gleichwertig zum Landeswald fördern und behandeln. Aber: Ein massiver Verkauf von Flächen des Landeswaldes ist mit uns nicht zu machen. Allenfalls können, wie im Koalitionsvertrag verankert, unwirtschaftli- che und entbehrliche landeseigene Grundstücke, insbesondere Splitterwaldbesitz, veräußert werden. Dies gilt aber nicht, wenn ein besonderes Allgemeininteresse vor- liegt.

In den letzten Jahren wurde ständig über die Organisationsform der Landesforstver- waltung diskutiert und diese neu strukturiert. Laut Koalitionsvertrag soll dies mit der Prüfung eines Landesbetriebes in öffentlicher Hoheit weitergeführt werden. Für uns ist diese Diskussion nicht vorrangig.

Wir stehen dafür ein, dass die in Schleswig-Holstein vergleichsweise kleine und leis- tungsfähige Landesforstverwaltung nicht ständig durch Einsparvorgaben beim Perso- nal und bei den Mitteln für Natur- und Umweltschutz in ihrer Arbeit eingeschränkt wird.