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04.11.05
11:50 Uhr
SPD

Bernd Schröder: Fischerei in Schleswig-Holstein gemeinsam stärken

Sozialdemokratischer Informationsbrief
Kiel, 04.11.2005, Nr.: 169/2005


Bernd Schröder:

Fischerei in Schleswig-Holstein gemeinsam stärken

Ein Dachverband aller Fischereiverbände, ein Beirat als Sprachrohr gegenüber der Politik, die Beschleunigung von Planungsverfahren z. B. zum Tausch von Fangquoten und der Ausbau von Touristenfischereiangeboten – das sind einige Anregungen des neuen fischereipolitischen Sprechers der SPD-Landtagsfraktion, Bernd Schröder, nach einer Bilanz seiner Antrittsbesuche bei den Fischereiverbänden in Schleswig-Holstein. In Begleitung der Abgeordneten Detlef Buder, Henning Höppner, Regina Poersch so- wie seines „Amtsvorgängers“ Gerhard Poppendiecker hat er Gespräche geführt mit dem Landessportfischerverband, dem Landesfischereiverband, dem Verband der Bin- nenfischer und Teichwirte sowie mit dem Fischereischutzverband. Das Interesse der SPD-Fraktion vor Ort wurde von den Verbänden ausdrücklich begrüßt, die wertvollen persönlichen Kontakte und Gespräche sollen fortgeführt werden.

Bernd Schröder fasst das Ergebnis der Gespräche zusammen: „Die Fischerei ist für Schleswig-Holstein von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Insge- samt sichert der Fischereisektor derzeit etwa 4.000 Arbeitsplätze mit einem Gesamt- umsatz von rd. 550 Mio. € im Jahr. Daneben ist die Fischerei über den Direktverkauf frisch gefangener oder auch geräucherter Fische in den ‚Erlebnishäfen’ und an den Seen ein wichtiger Baustein für den Tourismus. Daher sollten alle Organisationen und Verantwortlichen in der Fischerei es als gemeinsame Aufgabe verstehen, zusammen mit der Politik und der Landesregierung die Fischerei in Schleswig-Holstein zu stärken und zukunftsfähig zu machen.“



Schleswig- Holstein

Herausgeber: SPD-Landtagsfraktion Verantwortlich: Petra Bräutigam Landeshaus Postfach 7121, 24171 Kiel Tel: 0431/ 988-1305/1307 Fax: 0431/ 988-1308 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Internet: www.spd.ltsh.de SPD -2-



Die Verbände sollten ihre zurzeit bestehenden internen Interessenskonflikte überden- ken und sich als Sprachrohr in einem Dachverband neu formieren. Um alle Beteiligten wieder ins Gespräch zu bringen, sollte auch ein „Runder Tisch“ zur Fischerei vom Fi- schereiministerium oder ein „Beirat Fischerei“ einberufen werden. Die SPD-Fraktion wird diese Idee Minister von Boetticher persönlich nahe legen.

Bernd Schröder forderte die Fischereiverbände auf, engagiert und konstruktiv die Chancen einer Großen Koalition in Schleswig-Holstein zu nutzen und gemeinsam mit der Politik und der Landesregierung Probleme wieder und neu aufzugreifen und nach Lösungen zu suchen. Geeignete Themen hierfür könnten sein: Einheitlicher Vollzug der Regelungen und Kontrollen in allen Mitgliedsstaaten, um ei- nerseits die stark überfischten Bestände in Nord- und Ostsee wieder aufzubauen und andererseits die wirtschaftliche Existenz einer Kernflotte in Schleswig-Holstein zu er- halten, um nach Wiederaufbau der Nutzfischbestände die dann zu erwartenden jährli- chen Fangquoten rentabel abfischen zu können. Kontrolldefizite in der Nordsee und der östlichen Ostsee müssen abgebaut werden, damit dieses Ziel nicht unterlaufen wird. Die Fischerei in Schleswig-Holstein braucht weiterhin mehr Planungssicherheit, weil derzeit die Quotenfestsetzungen von Jahr zu Jahr stark schwanken und auch die technischen Vorschriften zur Ausübung der Fischerei unvorhersehbar von Jahr zu Jahr abgeändert werden.

Ein weiteres wichtiges Ziel ist der Abbau von Bürokratie und die Beschleunigung von Planungsverfahren, die derzeit z.B. den flexiblen und schnellen Tausch von Fangquo- ten behindert. Hier werde sich die SPD-Fraktion mit Vorschlägen zum Bürokratieabbau auf allen Ebenen direkt an den für Entbürokratisierung und Verwaltungsmodernisie- rung zuständigen Staatssekretär Klaus Schlie wenden.

Für die Teichwirte und Binnenfischer stellt der Kormoran eine ernste Gefährdung ihrer wirtschaftlichen Existenz dar. Bernd Schröder ermunterte die Teichwirte und Binnenfi- -3-



scher, den vorliegenden Entwurf einer neuen Kormoran-Verordnung zu prüfen und Stellung zu nehmen. Ziel müsse sein, eine Lösung zu finden, die einerseits die Ver- pflichtung Schleswig-Holsteins zum Erhalt dieser geschützten Tierart erfüllt und ande- rerseits den Betrieben ihre wirtschaftliche Existenz dauerhaft ermöglicht.

Große Potenziale liegen in der Kombination zwischen Fischerei und Tourismus in Schleswig-Holstein, die in Zukunft noch besser z.B. durch Direktvermarktung und Tou- rismuspakete mit Unterkunft, Ausflugsfahrten und Angelmöglichkeiten genutzt werden sollten. Die Verbände wurden aufgefordert, ihre Angebote über die Tourismus Agentur Schleswig-Holstein transparent und leicht findbar auch in das Internet einzustellen. Auf diesem Gebiet gibt es bereits einen ersten Erfolg. Auf Initiative von Bernd Schröder und Sandra Redmann im Juni dieses Jahres haben bereits ca. 10 Gemeinden an der Ostsee und im Binnenland die Möglichkeit genutzt, so genannte Touristenfischerei- scheine an Gäste durch Tourismuszentralen oder Hafenmeister auch am Wochenende herausgeben zu lassen.