Jost de Jager: OECD-Länderbericht stellt Bildungsauftrag der Kindertageseinrichtungen in den Vordergrund
Nr. 33/05 26. Januar 2005 IM SCHLESWIG-HOLSTEINISCHEN LANDTAG PRESSEMITTEILUNG PRESSESPRECHER Torsten Haase Landeshaus, 24105 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 E-mail: info@cdu.ltsh.de Internet: http://www.cdu.ltsh.deBildungspolitik TOP 43 und 46 Jost de Jager: OECD-Länderbericht stellt Bildungsauftrag der Kinderta- geseinrichtungen in den Vordergrund Zum Bericht der Landesregierung über die Ergebnisse des OECD-Länderberichts zur Politik der frühkindlichen Betreuung, Bildung und Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzender der CDU- Landtagsfraktion, Jost de Jager:Der Bericht unterstreicht, was schon PISA und IGLU deutlich gemacht haben, näm- lich den zu stärkenden Bildungsauftrag der Kindertageseinrichtungen. Hierzu hat die CDU frühzeitig konkrete Forderungen formuliert: Wir wollen den Bildungsauftrag der Kindertageseinrichtungen im Kindertagesstättengesetz (KiTaG) konkretisieren und den Kindertageseinrichtungen Zielvorgaben für den Bereich Erkenntniserwerb bis zum Schuleintritt an die Hand geben. Leitlinien zum Bildungsauftrag sowie Empfeh- lungen zur Zusammenarbeit von Kindertageseinrichtungen, Grundschulen und Ju- gendhilfe, wie sie die rot-grüne Landesregierung erarbeitet hat, sind der CDU nicht verbindlich genug. Wir wollen die Zusammenarbeit zwischen Kindertageseinrichtun- gen und Grundschulen durch eine Verpflichtung zu regelmäßigen Konferenzen in- nerhalb eines Einzugsbereichs erreichen.Die Vorbereitung auf die Schule im letzten Kindergartenjahr stellt für die CDU einen Schwerpunkt ihrer Politik für frühkindliche Bildung dar. Wir wollen die Kinder im Jahr vor der Einschulung zeitweilig zu Jahrgangsgruppen zusammenführen und sie pro- jektbezogen spielerisch auf die Grundschule vorbereiten. Zu einer guten Vorbereitung auf die Schule gehören vor allem aber die sprachlichen Fertigkeiten der Kinder, die bei Schulbeginn ausreichen müssen, um sinnvoll am Un- terricht teilnehmen zu können. Die CDU wird daher die Schuleingangsprüfung vor- ziehen und in diesem Rahmen eine frühe Überprüfung der Sprachkenntnis vorneh- men, um ggf. eine intensive Sprachförderung rechtzeitig vor Schulbeginn einzuleiten.Ein weiterer Diskussionspunkt, der durch den OECD-Bericht angeregt wird, ist die frühere Einschulung. Ein Kind soll in dem Jahr, in dem es sechs Jahre alt wird, in die Schule kommen. Gleichwohl dürfen die erhöhten Anforderungen an Kindertageseinrichtungen die Trä- ger nicht durch zusätzliche Kosten weiter belasten. Das Land muss für die Einhaltung des Konnexitätsprinzips Sorge tragen. So würde z. B. die Akademisierung von Erzie- herinnen und Erzieher zu Gehaltssteigerungen führen, die die Kommunen nicht tra- gen können. Es würde zudem weite Bevölkerungsteile vom Beruf der Erzieherin und des Erziehers fernhalten.Die CDU will eine Anpassung der bewährten Ausbildung der Erzieherinnen und Er- zieher an die neuen Anforderungen. Unsere Erzieherinnen und Erzieher sind entge- gen der Äußerung von Frau Birk (Pressemitteilung vom 02.12.2004) keine pädagogi- schen Kräfte zweiter Klasse, nur weil sie anders als Lehrkräfte kein Studium absol- viert haben.Generell dürfe die Notwendigkeit einer frühkindlichen Bildung nicht bei den Kommu- nen abgeladen werden. Dies gelte auch für die Ausweitung des Angebotes an Betreuungsplätzen für Kinder bis zu drei Jahren. Die Maßgabe der Bundesregierung, die Kommunen könnten die Krippenplätze durch die Ersparnisse aus Hartz IV finan- zieren, steht nur auf dem Papier. Am Ende wird es kommen wie immer: Rot-Grün gibt das Geld anderer Leute aus und lässt die Kommunen im Regen stehen.