Innere Sicherheit: Bürger müssen sich auf Datenschutz verlassen können
Presseinformation Kiel, den 26.08.2004 Es gilt das gesprochene WortSilke HinrichsenTOP 14 Sicherheit in Schleswig- Holstein Drs. 15/3591Dem Antrag der CDU auf einen Bericht haben wir zugestimmt, da es der CDU wohl nichtmöglich war, auf anderem Wege die Beschlüsse der Innenministerkonferenz zu erfahren.Ich bedanke mich deshalb beim Herrn Innenminister für diesen Bericht.Aufgrund der umfangreichen Präsentation der Beschlüsse der Innenminister-konferenz im Juli 2004 in Kiel war es dem SSW möglich auch ohne die Hilfe derCDU, die Beschlüsse selbst zu finden und zu lesen. Die stehen nämlich auf derInternetseite des Innenministeriums.Was antworten der Bericht und die Beschlüsse der Innenministerkonferenz auf diespeziellen Fragen der CDU? Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass dieInnenminister der Bundesrepublik gemeinsam beschlossen haben, bestimmteProblemstellungen an die Justizministerkonferenz weiterzuleiten. Diese Vorschläge 2sollen bei den Beratungen der Justizministerkonferenz berücksichtigt werden. In diesemZusammenhang hoffe ich, dass die Landesregierung sich bezüglich der Anwendung derDNA -Analyse und der Speicherung dieser Daten entsprechend der Diskussion und demBeschluss des Landtages im März 2004 verhalten wird und die Bedenken, die in derdamaligen Debatte zutage kamen, Berücksichtigung finden.Erfreulich hingegen ist die Haltung der Landesregierung bezüglich der Ausweitung derAufbewahrungsfristen, nämlich das diese nicht einfach pauschal verlängert werdensollen. Erstaunlich sind jedoch die Überlegungen des Arbeitskreises II der Innen-ministerkonferenz zur Schaffung eines „schlafenden Bestandes“. Hier soll eine Dateigeschaffen werden aus Daten, die bereits vernichtet sein sollten. Zwar wird dieEinschränkung gemacht, dass diese Daten nur Experten zur Verfügung gestellt werden,aber wer diese sein sollten und warum Daten, die vernichtet sein sollen, dann dochgenutzt werden, ist nicht ersichtlich. Denn Bürgerinnen und Bürger müssen sich daraufverlassen können, das Daten auch wirklich vernichtet werden und nicht inirgendwelchen Geheimarchiven gespeichert werden, die nur einem nicht näherbestimmten Personenkreis offen steht. Das erinnert unangenehm an das Prinzipvon Stasi-Akten und ich hoffe daher, dass diese Anregung nicht aufgenommenwird.Abschließend möchte ich dann noch erwähnen, dass wir die Bemühungen auf demGebiet der Aufklärungsarbeit über Kinder- und Jugendgefährdung durch dasInternet für sehr positiv halten und daher begrüßen.