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27.05.04
15:11 Uhr
SPD

Astrid Höfs zu TOP 21: Bisherige Ausbildung weiter verbessern

Sozialdemokratischer Informationsbrief

Kiel, 27.05.2004 Landtag Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Redebeginn aktuell TOP 21 – Hochschulstudium im Bereich Elementarpädagogik

Astrid Höfs:

Bisherige Ausbildung weiter verbessern

Ich möchte diesen Tagesordnungspunkt gerne unter dem Gesichtspunkt der Verbes- serung der bisherigen Erzieherinnenausbildung diskutieren, nicht nur speziell zur Ein- richtung eines Hochschulstudiums für Elementarpädagogik. Unsere Kitas haben einen Erziehungs-, Betreuungs- und ihren eigenständigen Bildungsauftrag. Und nach unse- ren Erfahrungen bringen die pädagogischen Fachkräfte in den Kindertagesstätten gute Voraussetzungen mit, um die vielfältigen Anforderungen zu bewältigen. Aber auch gu- te Arbeit ist noch verbesserungsfähig. So auch hier.

Das hat im wesentlichen mit den geänderten gesellschaftlichen Bedingungen zu tun. Die Kinder bringen aufgrund der geänderten Lebensbedingungen andere Begleiter- scheinungen mit in die Kita als noch vor einigen Jahren. Ich denke hier insbesondere an die Sprachkompetenz der Kinder und an die vielfältigen Bewegungsstörungen, un- ter denen Kinder heute leiden. Dies sind nur zwei Bereiche, für die dringend Verbesse- rungsbedarf besteht.

Allein die zusätzliche Möglichkeit einer Hochschulausbildung für pädagogisches Per- sonal in Kindertagesstätten wird sicher keine grundsätzliche Verbesserung der Arbeit in den Kindertagesstätten bringen. Ein Hochschulstudium allein ist keine Gewähr für eine bessere Erziehung unserer Kinder, und kann auch nicht die einzige Maßnahme sein. Schleswig- Holstein

Herausgeber: SPD-Landtagsfraktion Verantwortlich: Petra Bräutigam Landeshaus Postfach 7121, 24171 Kiel Tel: 0431/ 988-1305/1307 Fax: 0431/ 988-1308 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Internet: www.spd.ltsh.de SPD -2-



In den Kindertagesstätten finden wir bereits unterschiedlich Berufsfelder: die Erzieher und Erzieherinnen, die sozialpädagogischen Assistentinnen und die Sozialpädagogen. Es gibt also schon die Fachhochschulausbildung in diesem Arbeitsfeld.

Es ist jetzt vor allem an der Zeit, die bisherige Erzieherinnenausbildung qualitativ zu verbessern. Und das ist wirklich dringend. Lehrinhalte sollten allerdings nicht nur für die Ausbildung an den Fachschulen überprüft und verbessert werden, sondern auch die Ausbildung an den Fachhochschulen für Sozialpädagogik ist hier zu nennen. Hier ist es schon heute möglich, den Schwerpunkt Elementarerziehung zu wählen. Dieser kann sicher zügig erweitert werden. Es besteht ja auch jetzt schon die Möglichkeit, So- zialpädagoginnen für die Arbeit in Kindertagesstätten einzustellen.

Wir, der Facharbeitskreis der SPD-Landtagsfraktion, haben uns in den letzen Monaten über die Situation der Erzieherinnenausbildung eingehend informiert. Dazu haben wir die verschiedensten Fachleute gehört und befragt. Und wir sind der Meinung, vorran- gig muss die bisherige Ausbildung für Erziehrinnen qualitativ erweitert werden. Das kann schnell umgesetzt werden, und damit wird es auch für die Kinder sichtbar zu ei- nem Erfolg.

Ausbildung sollte in der EU möglichst vergleichbar sein. Das sehe ich allerdings vor- rangig als einen Gewinn für die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die dann unter ganz anderen Bedingungen einen neuen Arbeitsplatz im europäischen Ausland finden können. Damit ist den Kindern zunächst nicht zwingend geholfen. Aber gerade das ist mir im Moment das wichtigste. Die Kinder mit ihren vielfältigen Bedürfnissen haben einfach Vorrang. Ich sehe es allerdings auch langfristig als Gewinn für die Kinder, die später EU-weit gleichwertige Chancen haben, und als Effizienzgewinn, denn bei ver- gleichbarer Ausbildung kann man besser Erfahrungen austauschen und voneinander lernen. -3-



Im Übrigen bietet die Fachschule für Erzieherinnen in Neumünster bereits jetzt an, ei- nen Teil der Ausbildung im europäischen Ausland zu erfahren. Das gehört inzwischen einfach zum Angebot der Europaschule, deren Bedeutung ich hier besonders hervor- heben und deren Engagement ich loben möchte.

Wir möchten dies gerne mit Ihnen ausführlich im Ausschuss diskutieren, damit eine verbesserte Ausbildung der Erziehrinnen erfolgreich realisiert werden kann.