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18.02.04
17:37 Uhr
B 90/Grüne

Angelika Birk zur Situation der Bildungsstätten

Fraktion im Landtag PRESSEDIENST Schleswig-Holstein Pressesprecherin Es gilt das gesprochene Wort! Claudia Jacob Landeshaus TOP 19 – Situation der Bildungsstätten Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Dazu sagt die bildungspolitische Sprecherin Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Telefax: 0431/988-1501 Angelika Birk: Mobil: 0172/541 83 53 E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.gruene-landtag-sh.de

Nr. 065.04 / 18.02.2004 Erwachsenenbildung darf keine Eliteveranstaltung sein
Schleswig Holsteins Bildungsstätten brauchen sich nicht verstecken: Schöne Tagungshäuser und eine vielfältige Angebotslandschaft locken seit Jahrzehnten vielfach auch auswärtige Bildungshungrige in den Norden. Dies belegt der Bericht der Landesregierung: Die Umsetzung von Reformvorschlägen einer Organisationsuntersuchung hat einer Reihe der vom Land langjährig geförderten Bildungsstätten erfreuliche Attraktivitätssteigerungen beschert.
Aber seit den letzten Monaten ist der Wettbewerb in der Weiterbildung knallhart gewor- den und leider wird er nicht über Qualität geführt. Dies beweist die jüngste Ausschrei- bungspraxis der Arbeitsämter: Die Ausschreibungskriterien sind vielfach noch nicht ein- mal geeignet, Bildungseinrichtungen von Kantinen zu unterscheiden, aber genau darauf kommt es an.
Deshalb brauchen wir dringend rasch auf Bundesebene eine qualifizierte Zertifizierungs- instanz und auch mehr praxisnahe Weiterbildungsforschungsbegleitung.
Die Erwachsenenbildung umfasst aber mehr als nur als ein „fit machen“ für den Beruf. Wir wollen ein persönlichkeitsbildendes und Demokratie förderndes spannendes landes- weites Bildungsangebot.
Doch die hat es in diesen Zeiten knapper Kassen noch viel schwerer. Dies zeigt die be- dauerliche Schließung der evangelischen Akademie Bad Segeberg. Verlässlich und er- folgreich widmete sie sich bildungsbenachteiligten Jugendlichen und griff gleichzeitig mu- tig gesellschaflichte Tabuthemen konstruktiv auf. Die Kirche musste sie nicht wegen mangelnder Nachfrage oder Qualität, sondern mangels Kirchensteuereinnahmen schlie- ßen.
1/2 Wir wollen die Weiterentwicklung des Netzes von Erwachsenen- und Jugendbildungs- stätten nicht dem Zufall oder allein dem Markt überlassen. Hier erwarten wir von der Landesregierung Lotsen- und Moderatorenfunktion für die Trägerabstimmung des lan- desweiten Bildungsangebotes.
Für vom Land geförderte Bildungsstätten versprechen wir uns ähnlich wie bei den Hoch- schulen mehr Transparenz und Planungssicherheit über Zielvereinbarungen.
Hierfür nennt unser Antrag einen Rahmen: Veranstaltungen, die unter dem Motto laufen „Train the Trainer“ sind legitim, aber Erwachsenenbildung insgesamt darf keine Elitever- anstaltung sein, sondern muss Bildungsbenachteiligte gewinnen. Dies gilt für alle Gene- rationen und bedeutet zum Beispiel, sich auf Mütter und Väter mit Kindern in Bildungs- stätten einzulassen, sich mit interkulturellen Angeboten Migrantinnen und Migranten zu öffnen und bei jeder Sanierung staatlich geförderte Bildungshäuser barrierefrei zu gestal- ten.

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