Angelika Birk zu Studiengebühren an Hochschulen
Fraktion im Landtag PRESSEDIENST Schleswig-Holstein Pressesprecherin Es gilt das gesprochene Wort! Claudia Jacob Landeshaus TOP 9 – Studiengebühren an Hochschulen Düsternbrooker Weg 70 24105 KielDazu sagt die bildungspolitische Sprecherin Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Telefax: 0431/988-1501 Angelika Birk: Mobil: 0172/541 83 53 E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.gruene-landtag-sh.de Nr. 330.03 / 10.12.2003 Durch Wiederholung wird eine schlechte Idee nicht besserNachdem vor den Sommerferien wiederholt von der FDP das Thema Studiengebühren erfolglos in den Landtag eingebracht wurde, zieht sie es in diesem Jahr zum dritten Mal im Landtag aus der Tasche.Unsere Kritik am FDP-Vorschlag vom Frühsommer gilt auch noch im Spätherbst: Schleswig-Holstein hat nicht zu viele Studierende, sondern zu wenige. Studiengebühren schrecken ab und sind weder als exklusive Studiumsstartvoraussetzung, noch als Straf- maßnahme zur Examenszeit geeignet, die Leere mancher Lehre zu füllen. In den Ziel- vereinbarungen mit den Hochschulen werden geeignete Instrumente vereinbart, um das Lehrangebot zu verbessern. Mit der Neuordnung des Studiums nach Bachelor und Mas- ter sollen tatsächliche Anreize gegeben und die Voraussetzungen geschaffen werden, ein Studium zügig durchführen zu können.Unabhängig davon ist es an der Zeit, für eine perspektivische Diskussion über die Frage, wie die Nachfragesituation der Studierenden gestärkt werden kann, z. B. über das Sys- tem von Bildungsgutscheinen oder Studienkonten. Der Clou an diesem System ist, dass Studierende vom Staat Mittel erhalten, um die Hochschule ihrer Wahl für ihre Dienstleis- tungen zu bezahlen, und damit einen Wettbewerb um optimal organisierte Forschung und Lehre auszulösen. Ebenso wird zu Recht öffentlich diskutiert, ob nicht Akademike- rInnen einen bestimmten geringen Prozentsatz ihres Einkommens für das Hochschulwe- sen aufbringen.Im Modell der FDP hingegen treten die Studierenden als zahlende Nachfragende am Ende ihres Studiums auf und müssen dieses Geld privat aufbringen. Soll damit den Hochschulen der Anreiz gegeben werden, möglichst viele zahlende Langzeitstudierende zu produzieren, um Geld in die Hochschulkassen zu spülen? ***