Angelika Birk: "CDU zäumt das Pferd von hinten auf."
Fraktion im Landtag PRESSEDIENST Schleswig-Holstein Pressesprecherin Es gilt das gesprochene Wort! Claudia Jacob Landeshaus TOP 13 – Einführung einer zentralen Abiturprüfung, Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Antrag der CDU-Fraktion Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 Telefax: 0431/988-1501 Dazu sagt die bildungspolitische Sprecherin Mobil: 0172/541 83 53 von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Angelika Birk: Internet: www.gruene-landtag-sh.de Nr. 167.03 / 20.06.2003Die CDU zäumt das Pferd von hinten auf!Die Schulen unserer skandinavischen Nachbarn zeichnen sich durch einen hohen Grad an Selbstorganisation und Autonomie aus. Sie kennen nur wenige zentrale output-orientierte Steuerungsinstrumente zur Qualitätskontrolle, wie z. B. identische Aufgaben für die Abitur- prüfung im ganzen Land.In Deutschland hingegen eicht die Bildungspolitik die Schulen noch viel zu sehr auf Botschaf- ten von oben, die Kultusministerien steuern mit vielen Vorschriften input-orientiert.Um Bewegung für mehr Qualität in unsere Bildungslandschaft zu bringen, brauchen unsere Schulen mehr Freiheit in der pädagogischen und organisatorischen Gestaltung. Das Ziel müssen Anreize zum Qualitätswettbewerb - und nicht neue Zwangsveranstaltungen – sein: • mehr Fortbildung in der Kunst des binnendifferenzierten integrierenden Lernens • Öffnung der Schule für Stadtteil oder Dorf • Teilnahme der Schulen an externer Evaluation • in Maßen Vergleichsarbeiten • vor allem aber praktische Erfahrung von Schulautonomie- Das sind aus unserer Sicht gute Anreize für bessere Schulleistungen.Die Einführung der süddeutschen Regelungen des Zentralabiturs würde hierzulande von vie- len als Zwangsjacke empfunden. Für eine solche output-orientierte Steuerung ist es noch viel zu früh. Die sich gerade entwickelnde Autonomie der Schulen würde hiermit gleich wieder Fesseln angelegt werden. In typisch deutscher Manier würde nicht selbstständiges Lernen gefördert, sondern versucht, auf den Stoff dieses Zentralabiturs hin zu pauken. Ein falsch aufgezäumtes Pferd schlägt bekanntlich aus, bleibt stur stehen oder geht sogar durch.Was das bedeutet, dafür ist die aktuelle Hamburger Bildungspolitik ein abschreckendes Bei- spiel. Gegen sie gehen Eltern, Kinder und Lehrerschaft zurecht auf die Barrikaden, Frau Eisenberg und Herr Dr. Klug. ***