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03.04.03
12:08 Uhr
SSW

Bundeswegeverkehrsplan und A20

Südschleswigscher Wählerverband Schleswig-Holsteinischer Landtag im Schleswig-Holsteinischen Landtag Düsternbrooker Weg 70 D - 24105 Kiel Tel. (0431) 988 13 80 Fax (0431) 988 13 82
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Kiel, d. 03.04.2002 Es gilt das gesprochene Wort TOP 13 Bundesverkehrswegeplan und A 20 (Drs. 15/2564) Lars Harms: „
Man nimmt es ja immer wieder mit Verwunderung zur Kenntnis: Da vereinbaren die Roten und die Grünen in ihrem Koalitionsvertrag, die A 20 zu bauen und da stellen wir dann fest, dass unse- re Durchsetzungskraft als Land Schleswig-Holstein dann doch nicht so ist, wie sie sein sollte. Woran hat es nun gelegen? Ist die Bedeutung des Projektes A 20 nicht groß genug? Diese Frage kann man nun wirklich mit „Nein“ beantworten. Wir alle wissen, dass Schleswig-Holstein erheb- liche strukturelle Nachteile gegenüber anderen Bundesländern hat. Immer wieder stellen wir fest, dass wir verkehrstechnisch besser angebunden sein müssen, um im internationalen Wettbewerb als Region mithalten zu können. Wer nach Schleswig-Holstein will, muss durch das Nadelöhr Elbtunnel. Die Verkehrswege dort sind hoffnungslos überlastet. Selbst, wenn wir zwanzig Elb- tunnelröhren hätten, würde der Verkehr nicht besser fließen können, weil die Autobahn A 7 nörd- lich des Elbtunnels nicht mehr Fahrzeuge als jetzt schon tragen kann. Der Vorschlag unseres e- hemaligen Kollegen Rainder Steenblock entlarvt sich daher von selbst. Er hatte eine weitere Elb- tunnelröhre anstatt der A 20 gefordert. Eine weitere Elbtunnelröhre löst unser Problem aber nicht. Unser Problem ist, dass wir einerseits Hamburg entlasten müssen und andererseits eine gute Ost- West-Verbindung brauchen, die auch eine Erschließung der Westküste ermöglicht. All das erfüllt die A 20 mit westlicher Elbquerung. Vor diesen Tatsachen die Augen zu verschließen und in auto- freien Traumwelten zu leben, wie es die Grünen tun, bringt den Menschen und dem Land Schles- wig-Holstein gar nichts. Deswegen ist die Empörung im Land auch so groß wie sie eben ist. Wir haben die einmalige Chance, ein Projekt von überragender Bedeutung umzusetzen und es wird regelmäßig wieder tor- pediert. Es ist immer wieder notwendig, dass wir die große, breite Zustimmung zu diesem Projekt landesweit deutlich machen, weshalb ich auch sehr dankbar für den Antrag der FDP bin. Ich sehe den Antrag auch als eine Unterstützung der Landesregierung, die ihre Anstrengungen zur Reali-


Internet: http://www.ssw-sh.de; e-mail:info@ssw-sh.de sierung der A 20 weiter verstärken sollte. Und ich sehe den Antrag auch als eine Aufforderung gemeinsam für dieses wichtigste Infrastrukturprojekt des Landes einzustehen. Bisher ist nur das Teilstück zwischen Lübeck und Bad Segeberg im vordringlichen Bedarf. Das Teilstück danach ist nur für den weiteren Bedarf angemeldet. Dieses Teilstück wird also nicht mehr bis 2015 gebaut werden, sondern hat nur noch eine Chance auf Realisierung, wenn genü- gend zusätzliches Geld frei wird. Und hierbei konkurriert das Projekt selbstverständlich auch noch mit vielen anderen bundesweiten Verkehrsprojekten. Da das Geld nicht mehr wird und die Kon- kurrenz groß ist, kann man vom „Aus“ dieses Teilstücks ausgehen, wenn wir es nicht erreichen, hiermit wieder in den vordringlichen Bedarf zu kommen. Ähnliche Befürchtungen muss man haben, wenn man bedenkt, dass die Streckenführung in Rich- tung Unterelbe nun mit einem besonderen naturschutzfachlichen Planungsauftrag versehen wer- den soll. Der SSW sieht durchaus die Notwendigkeit für die Berücksichtigung von naturschutz- fachlichen Belangen – das steht außer Frage. Aber Ziel ist bei dem neuen Planungsauftrag nicht, Naturschutzbelange zur Geltung kommen zu lassen, sondern einzig und allein das Verfahren zu hemmen. Man ist derzeit im normalen Beteilungsverfahren und würde dann, nach Abschluss der besonderen naturschutzfachlichen Untersuchungen, möglicherweise noch einmal in ein Beteili- gungsverfahren – mit all seinen Fristen – einsteigen müssen. Das kostet wertvolle Zeit und veran- lasst natürlich die Bundesebene erst einmal das Projekt A 20 mit westlicher Elbquerung auf die lange Bank zu schieben. Das kann nicht im Interesse des Landes sein. Die dritte Erschwernis ist, dass das Interesse an einer westlichen Elbquerung mit einer direkten Anbindung an die A 1 in Niedersachsen nach dem Regierungswechsel in Niedersachsen anschei- nend gesunken ist. Liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU und der FDP, hier haben sie eine wichtige Aufgabe. Überzeugen sie die niedersächsische Landesregierung von der Notwen- digkeit der Autobahnanbindung. Nutzen sie ihre Kontakte, damit wir weiterhin in dieser Frage eng mit Niedersachsen zusammenarbeiten können. Der Landesregierung wünschen wir natürlich viel Glück bei den anstehenden Verhandlungen zum Bundesverkehrswegeplan, der ja erst im Entwurf vorliegt. Änderungen sind noch möglich und daher kann sich die Landesregierung auch der Unterstützung der weit überwiegenden Mehrheit des Landtages für ihre Verhandlungen sicher sein. Und die Grünen fordere ich auf: Hören Sie auf, die A 20 und die westliche Elbquerung zu blo- ckieren. Die verkehrliche Weiterentwicklung Schleswig-Holsteins ist die Grundlage für die zu- künftige wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes und damit auch die Grundlage für die Zu- kunft der Menschen in unserem Land.



Internet: http://www.ssw-sh.de; e-mail:info@ssw-sh.de