Angelika Birk zu PISA E
Fraktion im Landtag PRESSEDIENST Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Durchwahl: 0431/988-1503 Die Schwächeren Zentrale: Telefax: 0431/988-1500 0431/988-1501 Mobil: 0172/541 83 53 müssen die Chance haben, E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.gruene-landtag-sh.de von den Stärkeren zu lernen! Nr. 163.02 / 24.06.2002Zu den ersten Ergebnissen von PISA E erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Angelika Birk:Das gute Abschneiden der GymnasialschülerInnen und das schlechte der Hauptschüle- rInnen sind - auch wenn dies die CDU nicht glauben will - zwei Seiten der selben Medail- le: Wer Schülerinnen und Schüler in unterschiedliche Schularten sortiert, nimmt ihnen die Chance, dass die Schwächeren von den Stärkeren lernen. Dies ist das Gegenteil von Chancengleichheit.Wir brauchen deshalb eine völlig andere Lehrerbildung, damit PädagogInnen lernen, eine Gruppe mit sehr unterschiedlichem Leistungsstand zu unterrichten.Die PISA-Ergebnisse für Schleswig Holstein bestätigen, dass es richtig ist, die Zusammenarbeit von Kita und Grundschule und den Bildungsauftrag in der Kita zu stärken, um die Startchancen aller Kinder zu verbessern.Nicht durch neue Prüfungen, sondern durch bessere Rahmenbedingungen für das Ler- nen verbessern sich die Leistungen der schlechteren SchülerInnen. Deshalb ist es rich- tig, in der Hauptschule damit zu beginnen, das Sitzenbleiben einzuschränken und das so eingesparte Geld lieber in Fördermaßnahmen für HauptschülerInnen zu stecken. Weiter- führende Schulen sollen auch nicht mehr so leicht die Möglichkeit haben, Kinder in ande- re Schularten abzuschieben. Diese Vorschläge der Koalitionsfraktionen hat die Bil- dungsministerin aufgegriffen.Mit solchen Maßnahmen allein ist es allerdings nicht getan. In der Bundesrepublik Deutschland muss die soziale Hierarchie unseres mehrgliedrigen Schulsystems über- wunden werden. Skandinavien mit einer Schulart für alle Kinder bis zum 9. Schuljahr ist uns hier eindeutig überlegen und sollte uns als Vorbild der inneren und äußeren Schulre- form dienen. Gutes Miteinander, Demokratie in der Schule sind dort die Voraussetzun- gen für hohe Leistungsanforderungen. ***