D E R L A N D T A G SCHLESWIG - HOLSTEIN 16/2001 Kiel, 1. Februar 2001 Sperrfrist: 1. Febr. 2001, 13:00 Uhr Es gilt das gesprochene Wort!


Erster Spatenstich für Plenarsaal-Neubau

Kiel (SHL) – Am heutigen Donnerstag nahm Landtagspräsident Heinz- Werner Arens feierlich den Ersten Spatenstich für den Neubau des Plenarsaales des Schleswig-Holsteinischen Landtages vor. Hierzu sagte er u. a.: „Mit dem Bau des neuen Plenarsaals wird eine alte Idee verwirklicht: Die seit den achtziger Jahren in Teilabschnitten begonnene Grundsanierung des Landeshauses findet mit dem neuen Plenarsaal ihren baulichen Hö- hepunkt und funktionalen Abschluss. Gut fünfzig Jahre nach dem Bezug der ersten Tagungsstätte beginnen nun die Arbeiten für ein den finan- ziellen Gegebenheiten angepasstes modernes Bauwerk. Mit ihm werden sich die Arbeitsbedingungen des Parlaments ebenso wie die Besucher- und Medienfreundlichkeit deutlich verbessern.“ Mit diesen Worten nahm Landtagspräsident Heinz-Werner Arens am 1. Februar auf der Baustelle zwischen Landeshaus und Kiellinie den ersten Spatenstich vor - mit einer Baggerschaufel, um, wie er sagte, „das Bau- geschehen zu beschleunigen“.

Der Zeitplan für den unmittelbar an den Altbau anschließenden gläsernen Würfel auf der Wasserseite ist ehrgeizig. Die Aufnahme des Plenarbe- triebes soll schon im September 2002 erfolgen. Mit einem Kostenvolu- men von rd. 14 Mio DM seien zwar nicht alle architektonischen und städtebaulichen Blütenträume zu realisieren. Der in den Ausmaßen eher kleine Baukörper sei aber intelligent in der Konzeption, elegant in der Li- nienführung und funktional durch die Verknüpfung von Neu und Alt. Be- 2

dingt durch seine Lage und seine Architektur werde der Neubau den Eindruck von Offenheit und Weitblick vermitteln, was, wie der Landtags- präsident betonte, „nicht die schlechtesten parlamentarischen Tugenden sind“.

Die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR erläutert zur Bau- maßnahme:

Der Neubau des Plenarsaales ist ein Teilprojekt einer großen Baumaß- nahme „Umbau mit teilweiser Neugestaltung des Landeshauses“, mit dem Ziel der Sanierung und Modernisierung des Landeshauses. Nach einem Architektenwettbewerb im Mai 1999, bei dem sich das Hannove- raner Büro Pax, Hadamcik, Arndt, Brüning (PHAB) durchsetzte, vollzieht der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages, Heinz-Werner Arens, heute den offiziellen Spatenstich.

Die Projektsteuerung, -entwicklung und -koordination dieser Baumaß- nahme übernimmt die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH).

Für dieses Vorhaben sind insgesamt rd. 36 Mio. DM veranschlagt, die sich auf unterschiedliche Einzelmaßnahmen verteilen. Die erste Maß- nahme mit der Sanierung der Fenster ist abgeschlossen und hat rd. 2 Mio. DM gekostet. Für den Neubau des Plenarsaales sind rd. 14 Mio. DM vorgesehen.

Die Fläche des neuen Plenarsaals beträgt 462 m² Hauptnutzfläche (alter Plenarsaal 270 m²). Die Flächen, die im Altbau im Zuge der Neubaupla- nung unmittelbar am Plenarsaal umgebaut werden, betragen ca. 600 m² Hauptnutzfläche. Das Neubauvolumen beträgt 5000 m³ Bruttorauminhalt (BRI), das Umbauvolumen im Altbau 5700 m³ BRI.

Folgende Sonderausstattungen sind in diesem Vorhaben zu verwirkli- chen:

Besucherinformationszentrum für Einweisungen und Information von Be- suchergruppen. Ausstattung mit Bestuhlung und Medientechnik für die Vorführung von Schulungs- und Informationsbeiträgen über den Plenar- 3

und Regierungsbetrieb, Möblierung für die Aufbewahrung von Informati- onsmaterial und Broschüren, Mikrofonanlage für Vorträge.

Besuchertribüne zugänglich über einen Personenaufzug für Behinderte, Vorhaltung von Behindertenplätzen, Ausstattung mit einer entsprechen- den Technik für Hörgeschädigte, Videokamera für die Übertragung eines Gebärdendolmetschers zur Tribüne, drahtlose Empfangsgeräte für Fremdsprachenübertragung.

Pressebereiche auf der Tribüne mit Schreibarbeitsplätzen, Interviewplät- ze in der Eingangshalle und in den Abgeordneten- und Besucherfoyers. Im Plenum technisch vorinstallierte besondere Aufenthaltszonen für die Bildberichterstattung. Besondere Anschlussmöglichkeiten zum Außenbe- reich für die Rundfunkanstalten bei Großereignissen.

Dolmetscherarbeitsplätze unterhalb der Tribüne. Zwei nach den Vorga- ben der Dolmetschervereinigung ausgestattete Kabinen und Anschluss- möglichkeiten für vier zusätzliche mobile Kabineneinheiten für Dolmet- scher im Plenum.

Bei der technischen Ausstattung des Plenums wurde über den reinen Plenarbetrieb hinaus auch die Möglichkeit einer Tagungs- und Kon- gressnutzung berücksichtigt (z. B. Anschlussmöglichkeiten an Daten- und Versorgungsnetze, Mikrofone an jedem Platz usw.).

Behindertengerechte Zugänglichkeiten des Plenums über Hubbühne und Rampe, rollstuhlgerechtes versenkbares Rednerpult, besondere taktile und akustische Leitsysteme für Menschen mit Sehbehinderungen.

Zur „Geschichte“ des Neubaus:
November 1998 Beginn der Voruntersuchungen über Erweite- rungsmöglichkeiten zum Landeshaus Jan. - April 1999 Vorbereitungen für die Durchführung eines EU- weiten Realisierungswettbewerbes mit vorge- schaltetem Bewerbungsverfahren Mai 1999 Auslobung des Architektenwettbewerbes 10. Okt. 1999 Preisgerichtssitzung Prämierung der Arbeit des Hannoveranter Büros Pax, Hadamcik, Arndt, Brüning (PHAB) als Wettbewerbssieger 4

Okt.- Dez. 1999 Überarbeitung des Entwurfes Januar 2000 Entscheidung der Baukommission des Schles- wig-Holsteinischen Landtages zur Umsetzung des Neubauentwurfes April 2000 Genehmigung der Finanz-Unterlage Bau (FU- Bau) Oktober 2000 Abriss der Gartenterrasse am Landeshaus Januar 2001 Fertigstellung der Ausführungsunterlage Bau 1. Februar 2001 Offizieller Spatenstich durch den Präsidenten des Schleswig-Holsteinischen Landtages, Herrn Heinz-Werner Arens 1. Sept. 2002 Projektierte Fertigstellung



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