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17.11.00
10:14 Uhr
SSW

Außenhandelswirtschaft: Regierung und Wirtschaft müssen an einem Strang ziehen!

PRESSEINFORMATION Kiel, den 16.11.2000 Es gilt das gesprochene Wort
TOP 16 Situation der Außenhandelswirtschaft (15/522) Lars Harms: „Regierung und Wirtschaft müssen an einem Strang ziehen!“
Die neuen und auch für Schleswig-Holstein neuartigen Aktivitäten in der Außenwirtschaftspolitik sind nur zu begrüßen. Dabei sind Delegationsreisen unter dem der Landesregierung oder des Landtages in der Öffentlichkeit oft umstritten. Wenn man nicht mit den Menschen spricht, sprechen sie mit anderen – und dann eben nicht mit uns. Wer Export haben will, muss sich nach außen begeben. Deshalb ist die „Reisediplomatie“ der Landesregierung und des Landtages sehr sinnvoll. Die traditionelle Zusammenarbeit Schleswig-Holsteins mit Dänemark zeigt, dass Außenwirtschaftspolitik oft langfristig angelegt ist und neben den kurzfristigen Erfolgen immer auch zu späteren weiteren Kontakten führt. So bekommt die Zusammenarbeit mit dem Ausland eine Eigendynamik von der alle Seiten profitieren. Ähnlich sollte es selbstverständlich auch bei anderen Ländern sein. Deshalb ist es wichtig ständig neue Kontakte zu schließen, um viele dieser längerfristigen Erfolge einfahren zu können. Andere Bundesländer sind diesen Weg in den letzten Jahrzehnten schon offensiver angegangen. Die Außenhandelsquote liegt in Schleswig-Holstein bei 31% und somit 3% unter dem Bundesdurchschnitt. Dieses muss ein Ansporn sein weiter nach vorne zu kommen. Die vorliegenden Zahlen stimmen uns hoffnungsvoll: Im verarbeitenden Gewerbe stieg der Auslandsumsatz 1999 in Schleswig-Holstein um 10,3%. Deutschlandweit lag die Quote im gleichen Zeitraum nur bei 6,3%. Die neuesten Zahlen weisen für Schleswig-Holstein von Januar bis August 2000 wiederum eine Steigerung von 11,1% aus. Diese Zahlen zeigen, dass es funktioniert und dass man sich im Außenhandel engagieren sollte.

Neben dem Ostseeraum sollten wir selbstverständlich auch unser Augenmerk auf den Nordseeraum lenken. Als Land zwischen Nord- und Ostsee haben wir gerade als Verbindung dieser beiden Räume mit ihren so unterschiedlichen Strukturen eine zentrale Funktion. Dies meine ich nicht nur im Sinne der zentralen Funktion als inhaltliche Aufgabe sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes: Schleswig-Holstein ist das Zentrum der nordeuropäischen Region rund um die beiden Meere. Dessen müssen wir uns bewusst sein und entsprechend offensiv und selbstbewusst müssen wir handeln.

In Zeiten der Globalisierung, die nicht immer nur positiv gesehen werden kann, muss man aber auch auf anderen Kontinenten seine Chancen nutzen. Was die Überbrückung von Raum und Zeit angeht, kommen sich die verschiedenen Kontinente immer näher. Wenn also Delegationen mit Wirtschaftsvertretern nach China oder in die USA reisen, so zeugt dies von Weitsicht und zeigt, dass man in Schleswig-Holstein gewillt ist, sich den internationalen Märkten zu stellen. Schleswig- Holsteinische Unternehmer bekommen so die Tür zu weltweiten Kontakten geöffnet. Natürlich lässt sich manche Tür durch die Unternehmer auch von alleine öffnen, aber für manche Kooperationen oder Geschäfte ist eben Hilfe von außen beispielsweise von der Politik notwendig.

Hilfe von außen stellt auch der Einsatz von „Standortbeauftragten“ dar. Dass erfahrene Manager aus Unternehmen dafür gewonnen wurden, dem Land und seinen Unternehmen mit ihren Kontakten zu helfen, ist nur zu begrüßen. Hier wird gerade die persönliche Komponente nutzbar gemacht. Sie kennen die Länder, kennen die Mentalitäten, wissen um die möglichen Probleme, die auftauchen können, und sie kennen die jeweiligen Ansprechpartner. Weiter kann man die Türen fast nicht öffnen. Ich stimme mit Herrn Minister Rohwer überein, dass gerade die persönliche Komponente gegenüber den finanziellen Komponente immer wichtiger wird. Daher ist dieser Weg auch fortschrittlich.

Im zukünftigen Bericht sollte auch dargestellt werden, welche Planungen die Wirtschaft hat, damit wir sie in ihren Bestrebungen unterstützen können. Denn über eines müssen wir uns im Klaren sein: Wir müssen uns in der Förderung der Außenwirtschaft an den Wünschen der Unternehmen orientieren, um mit unseren Maßnahmen Erfolg zu haben. Wenn sowohl Wirtschaft als auch Regierung hier an einem Strang ziehen, haben wir große Chancen auf Erfolg.