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29.09.00
15:14 Uhr
B 90/Grüne

Irene Fröhlich zum Nationalpark / Bewirtschaftung der "Hamburger Hallig"

PRESSEDIENST Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Sperrfrist: Redebeginn Landeshaus Es gilt das gesprochene Wort! Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 Telefax: 0431/988-1501 Zu TOP 14, Bewirtschaftung der "Hamburger Hallig", Mobil: 0172/541 83 53 erklärt die Stellvertretende Fraktionsvorsitzende von E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.gruene.ltsh.de BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Irene Fröhlich:
Nr. 216.00 / 29.09.2000



Hamburger Hallig beim Nationalpark-Service in guter Hand
Zunächst muss ich doch feststellen, dass ich es etwas sonderbar finde, dass sich dieses Hohe Haus heute mit der Verpachtung einer einzelnen Gaststätte befasst. Ob das noch im Sinne unseres politischen Auftrages und im Sinne der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler ist, bleibt fraglich.
Aber nun gut - die Fraktion der CDU hat es so gewollt.
Auch wenn die populistischen Absichten hinter diesem Antrag ähnlich deutlich sind wie die ebenso populistische Reaktion auf die Entscheidung des Umweltministers, die Nationalpark Service GmbH mit der Betreuung der Hamburger Hallig zu betrauen, muss ich mich damit doch hier auseinandersetzen:
Der Nationalpark-Service ist seinerzeit gegründet worden, um als Außendienst des Natio- nalparkamtes gerade im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit tätig zu sein. Es ist meiner Mei- nung nach immer ein Gewinn, wenn Information und Betreuung vor Ort in einer Hand lie- gen. Ziel auch unserer Bemühungen in den vergangenen Jahren war es doch, den Natio- nalpark in seiner Gesamtheit in einer einheitlichen und für die Besucher wieder erkennba- ren Form zu präsentieren.
Genau dies geschieht jetzt auf der Hamburger Hallig! Der Umweltminister hat zugesagt, das im Arbeitskreis Hamburger Hallig erarbeitete und einstimmig verabschiedete Nutzungskonzept auch tatsächlich umzusetzen. Die Gemeinden sind in diesem Arbeitskreis vertreten und befürworten dieses Konzept. Darüber hinaus ha- ben sie über den Kreis Nordfriesland, der Anteilseigner ist, auch einen gewissen Anteil am Nationalpark Service.
Die Besucherinformation liegt heute bereits beim Naturschutzbund und dem Nationalpark Service und damit offensichtlich in sehr kompetenter Hand. Vor allem der dortige Natur- lehrpfad bietet vielfältige Details, die angebotenen Nationalpark-Führungen bieten einen ausgezeichneten Einblick in die einzigartige Natur.
Auch bei der Neuverpachtung der Gaststätte auf der Hamburger Hallig sind sowohl die Gemeinden als auch die Service-Gesellschaft eingebunden. Extra zu diesem Zweck eine neue Vereinigung, nämlich den kommunalen Zweckverband zu gründen, halte ich für völlig überflüssig und falsch. Wichtig ist, dass es endlich zu einer echten Kooperation zwischen Gastwirtschaft und Nationalpark kommt.
Das Gaststättengebäude gehört dem Land Schleswig-Holstein und das Land muss sicher- stellen können, dass dort inmitten des Nationalparks vorbildlich umweltverträglich gewirt- schaftet wird. Dies kann nur geschehen, wenn das Land über den Nationalpark Service unmittelbaren Einfluss hat. Aus diesem Grund können wir auch dem Ergänzungsantrag des SSW nicht zustimmen.
Wir freuen uns, wenn es gelingt, in der Gaststätte heimische Produkte und regionale Spe- zialitäten anzubieten. Immerhin sind die Hamburger Hallig und die dortigen Salzwiesen ei- nes der Sahnestücke im Herzen des Nationalparks. Badegäste, Spaziergänger und Rad- wanderer sollen neben der Freude über die herrliche Natur auch kulinarisch auf ihre Kosten kommen und die Westküste rundum mit Augen, Nase und Gaumen genießen können.
Darüber hinaus ist der Nationalpark Service für uns auch eine internationale Verpflichtung, schließlich ist er nicht nur Drehscheibe auf dem Vogelzug und damit entscheidend für eine sich weltweit bewegende Vogelpopulation, sondern er ist auch als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt.
Wir sollten uns hüten, aus dem Nationalpark, der ja eigentlich ein International-Park ist, ei- nen Kommunalpark werden zu lassen.

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