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14.07.00
16:38 Uhr
FDP

Christel Happach-Kasan zur Fischerei in schleswig-Holstein

F.D.P. L a n d t a g s f r a k t i o n Schleswig-Holstein 1 Christian Albrecht Pressesprecher
V.i.S.d.P.


F.D.P. Fraktion im Nr. 146/2000 Schleswig- Holsteinischen Landtag Landeshaus, 24171 Kiel Kiel, Freitag, 14. Juli 2000 Postfach 7121 Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497 Sperrfrist: Redebeginn E - Mail: fraktion@fdp-sh.de Internet: http://www.fdp-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!
In ihrer Rede zu TOP 9 (Fischerei in Schleswig-Holstein) sagte die agrarpolitische Sprecherin der F.D.P.-Landtagsfraktion, Dr. Christel Happach-Kasan:
„Fisch and Chips ist unsere Vision von Schleswig-Holstein, die Bayern nennen das Labtop und Lederhose.
Es besteht jedoch die Gefahr, dass dieses Bild demnächst an Überzeugungskraft



Presseinformation verliert, weil die Fischerei nunmehr seit mehreren Jahren mit existentiellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. In der vergangenen Legislaturperiode hat es im Agrarausschuss einen Bericht des Ministers über den Stand der Fusion der Fischereigenossenschaften und zur wirtschaftlichen Situation der Fischerei in der Ostsee gegeben. Wesentliche Probleme werden dort benannt.
Die Flotte ist überaltert. Es interessiert daher, wie der Stand der Verhandlungen des Ministeriums mit den Genossenschaften ist, auf Abwrackprämien zu verzichten, um die Förderung von Neubauten zu ermöglichen. Nur mit einer modernen Flotte hat die Fischerei Überlebenschancen.
Die Fischbestände sind knapp. 1998 konnte die Dorschquote nicht ausgefischt werden. Dabei besteht in der Fischerei die Übereinstimmung, dass nur eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen die Existenz der Fischerei sichert. Daher wird die von den dänischen Fischern praktizierte Gammel- und Industriefischerei sehr kritisch gesehen, da die Fischbestände dadurch gravierend geschädigt werden. Der Erlös beim Hering ist so gering, dass die Ausschöpfung der Quote nicht lohnt.
Es wird von der Fischerei immer wieder angemahnt, dass die Brüsseler Rechtsvorschriften in Deutschland strenger umgesetzt werden als in anderen Ländern. Gerade unter den herrschenden Wettbewerbsbedingungen ist dies mehr als nur ein Ärgernis.
Die Kormoranproblematik verfolgt uns weiterhin, auch wenn durch die Eckpunktevereinbarung ein gewisser Ausgleich zwischen den Interessen der Fischer und denen des Naturschutzes erfolgt sei. Gerade an der Schlei ist die Situation alles andere als zufriedenstellend. Die Vereinbarung ist jetzt drei Jahre in Kraft. Der Bericht sollte auf die Auswirkungen der Vereinbarung eingehen und gegebenenfalls Vorschläge zur Verbesserung der Vereinbarung machen.
Zu den positiven Entwicklungen ist zu zählen, dass die fünf Schleswig-Holsteinischen Fischereiverbände zu einem Dachverband zusammengeschlossen haben. Das Beispiel sollte Schule machen.
Die Fischereischule ist entsprechend den Wünschen der Fischer inzwischen nach Rendsburg umgezogen. Damit ist ein sehr unerfreuliches Kapitel der Erpressungspolitik der Landesregierung zu Ende gegangen. Zu der von der Fischerei seit langem angestrebten Lösung gab es nie eine realistische Alternative.
Ich hoffe auf einen informativen Bericht.“