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13.07.00
12:25 Uhr
FDP

Ekkehard Klug zum Abitua nach 12 Jahren

F.D.P. L a n d t a g s f r a k t i o n Schleswig-Holstein 1 Christian Albrecht Pressesprecher
V.i.S.d.P.


F.D.P. Fraktion im Nr. 136/2000 Schleswig-Holsteinischen Landtag Landeshaus, 24171 Kiel Kiel, Donnerstag, 13. Juli 2000 Postfach 7121 Telefon: 0431/9881488 Sperrfrist: Redebeginn Telefax: 0431/9881497 E-Mail: fraktion@fdp-sh.de Internet: http://www.fdp-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!
Ekkehard Klug: „Abi in 12 Jahren – aber pronto!“
In der Landtagsdebatte zum Thema „Verkürzung der Gymnasial- schulzeit“ (TOP 28) erklärte der bildungspolitische Sprecher der F.D.P.- Landtagsfraktion, Dr. Ekkehard Klug:



Presseinformation „Ein altes sozialdemokratisches Leiden, der „Reiz der Langsamkeit“, ereilt nun weiteres Thema, bei dem die Bildungspolitik Schleswig- Holsteins dem Zug der Zeit hinterherhumpelt: Das Thema „Abitur in 12 Jahren“.
Schon vor sieben Jahren, 1993 habe ich dazu übrigens einen F.D.P.- Antrag (Drucksache 13/1243) eingebracht. Damals und in den folgenden Jahren war dieses Ziel für die SPD indiskutabel.
Jetzt bequemt man sich zu „Schulversuchen“, dessen erste Absolventen voraussichtlich im Jahre 2010 mit „vorgezogenem Abitur“ einzelne auserwählte Gymnasien dieses Landes verlassen darf.
Auf diese Weise kriecht das Land Schleswig-Holstein mit dem Tempo einer griechischen Landschildkröte in Richtung Fortschritt.
Die F.D.P. befürwortet seit langem eine generelle Schulzeitverkürzung. Aber pronto.
Das Modell, das wir bereits 1993 dem Landesparlament vorgeschlagen haben, kann dies sicherstellen.
Unser Vorschlag sieht folgendermaßen aus: Anders als in den Erprobungskonzepten, die das Bildungsministerium den Gymnasien zur Auswahl gestellt hat, erfolgt die Verkürzung nicht allein im Bereich der Sekundarstufe I.
Vielmehr wird der Stoff der Sekundarstufe I - bislang sechs Jahre - auf fünfeinhalb Jahre verteilt, das Pensum der Sekundarstufe II - bisher drei Jahre - auf zweieinhalb Jahre. 2 Dies hat zwei Vorteile: Die mit der Schulzeitverkürzung im Gymnasium verbundene stärkere Belastung der Schüler wird besser auf die gesamte Schulbesuchsdauer verteilt, und außerdem kann man durch die Neuorganisation der Oberstufe vom Schuljahr 2001/02 an erreichen, dass die ersten Abiturienten bereits zweieinhalb Jahre später mit einem vorgezogenen Abi in der Tasche ihre Schulen verlassen: Also fünf Jahre früher, als es das sozialdemokratische Modell „griechisch-holsteinische Landschildkröte“ vorsieht.
Zu unserem Konzept gehört noch eine wichtige weitere Neuerung: Die gymnasiale Oberstufe soll künftig von Anfang an im Kurssystem erfolgen. Die Schüler der Gymnasien hätten damit in Zukunft zweieinhalb Jahre Kurssystem, statt, wie bisher, nur zwei Jahre. Die verunglückte Oberstufenreform von Gisela Böhrk, d.h. die Unterrichtung im Klassenverband während des 11. Jahrganges, fiele in einem Abwasch bei dieser Reform unter den Tisch.
Verkürzung der Schulzeit bei Verlängerung des Kurssystems: Dies hätte Vorteile für die Schüler, die lieber Kurse belegen und den 11. Jahrgang in der derzeitigen Form ätzend finden. Außerdem ist der Klassenverband im 11. Jahrgang nach dem Urteil vieler Lehrer die Ursache dafür, dass die Gymnasiasten in der Oberstufe heute viel seltener schwierige Leistungskurse wählen als früher, z.B. in den Naturwissenschaften: Weil der früher mögliche „Probelauf“ in einem Leistungskurs-Semester heute, d.h. nach der Böhrkschen Oberstufenreform, nicht mehr möglich ist. Unser liberales Reformkonzept für die Schulzeitverkürzung - mit Verlängerung des Kurssystems der Oberstufe um ein halbes Jahr, d.h. ein Semester - erlaubt die Rückkehr zu der früher möglichen Testphase im ersten Kurssemester mit anschließender Möglichkeit, auch noch zu wechseln.“