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05.05.00
10:00 Uhr
CDU

Bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen des Grenzfriedensbundes erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, Heinz Maurus, u.a.:

LANDTAGSFRAKTION S C H L ES WI G - H O LS T EI N

Pressesprecher Bernd Sanders Landeshaus 24100 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 Internet: http://www.landsh.de/cdu-fraktion/ e-mail:fraktion@cdu.landsh.de
PRESSEMITTEILUNG
Achtung Sperrfrist: Sonnabend, 6. Mai 2000, 10.00 Uhr Es gilt das gesprochene Wort

Nr. 119/00 vom 5. Mai 2000
Bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen des Grenzfriedensbundes erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU- Landtagsfraktion, Heinz Maurus, u.a.:
Frieden ist kein Zustand, sondern eine Lebensform. Dieses Motto passt auf nichts und niemanden besser als auf die Grenzverbände in der Region zwischen Deutschland und Dänemark, denn sie repräsentieren das friedliche Miteinander zwischen Dänen und Deutschen, Mehrheit und Minderheit im Grenzgebiet unter Berücksichtigung der regionalen Identität und des zusammenwachsenden Europas in vorbildlicher Weise. Frieden als dynamisches Element im Grenzland wird von niemandem besser verkörpert als von den Grenzverbänden. Darum ist es mir eine Freude, heute vor Ihnen zu sprechen und Ihnen im Namen der CDU-Landtagsfraktion die herzlichsten Grüße übermitteln zu können.
Ich gratuliere dem Grenzfriedensbund zum 50jährigen Bestehen und zolle damit einer unverzichtbaren und engagierten Arbeit meinen Respekt und meine Anerkennung.
Wir schreiben das Jahr 2000, der Millenniumswechsel liegt hinter uns, die Weltausstellung EXPO liegt vor uns. Diese – auch Ihre Region wird sich unter dem Motto „Kulturen, Sprachen, Minderheiten – die deutsch-dänische Grenzregion – Beispiel einer Konfliktlösung im Rahmen des dezentralen Expo-Projekts präsentieren. Ein gemeinsames Projekt, auf das alle zusammen stolz sein können. Im Juli jährt sich aber auch das Ende der schleswig- holsteinischen Erhebung zum 150. Mal und damit ein Ereignis, der das Gegenteil der heute so vorbildhaften Gemeinsamkeit dokumentiert. Ich will an dieser Stelle die Emotionen nicht einseitig berühren, aber für mich persönlich ist es wichtig, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass sich das Leben in unserer Grenzregion nicht von selbst gestaltet, sondern dass menschliches Miteinander, Respekt und der Achtung der Pflege bedürfen. Jeden Tag und – gerade und im besonderen in unserer schnelllebigen Zeit – jeden Tag neu. Dazu bedarf es Menschen, die sich dieser Aufgabe annehmen und die die Herausforderung annehmen, dieses Leben zu gestalten. Dass sind Sie, die sie dem Grenzfriedensbund angehören. Ihr tägliches Engagement ist durch keinen Vertrag und kein Abkommen zu ersetzen, weil beides nichts wert ist, solange es nicht mit Leben erfüllt wird.
Sie blicken auf 50 Jahre engagierte und anerkannte Arbeit zurück. Ich denke, dass Sie nicht lange die Zeit haben werden, sich auszuruhen, denn Störfeuer gibt es immer wieder. Aber abgesehen davon wird Ihre identitätsstiftende Grenzlandarbeit immer wichtiger, je größer unser Europa wird. Das Gefühl und das Wissen einer regionalen Zugehörigkeit mit all ihren unterschiedlichen Facetten der Geschichte, ermöglicht es dem Menschen, sich in einer veränderten komplexen und unübersichtlich gewordenen Welt zurechtzufinden und sich sicher zu fühlen. Vor diesem Hintergrund war es von großer Bedeutung, dass sich die Grenzverbände bereits 1997 auf einen gemeinsamen Vertrag zur zukünftigen Zusammenarbeit verständigen konnten, um besser miteinander arbeiten zu können und die gegenseitige Unterstützung auf eine sichere Grundlage zu stellen. Allein dieser Akt der Kooperationsaussage war in meinen Augen vorbildlich und dafür danke ich allen, die daran mitgewirkt haben und die sich auch in Zukunft dafür einsetzen werden, die Toleranz gerade auch bei jungen Menschen zu fördern, das Geschichtsbewusstsein zu schärfen und dafür zu sorgen, dass Vielfalt als Stärke einer Region begriffen werden kann, ohne auf die identitätsstiftende Wirkung der eigenen Wurzeln zu verzichten. Es bleibt Aufgabe der Landespolitik, diese Arbeit institutionell abzusichern, weil Ihr gesellschaftspolitischer Auftrag auch in Zukunft wichtig bleibt. Dieser Auftrag ist nach 50 Jahren Grenzfriedensbund noch genauso aktuell wie am Gründungstag. In diesem Bewusstsein gratuliere ich noch einmal und hoffe, dass der heutige Tag für alle, die wir feiern, in schöner Erinnerung bleiben wird.