Zur Berichterstattung der Landeszeitung vom heutigen Tage "Kein Bock auf Unterricht" erklärten der Vorsitzende des Fraktionsarbeitskreises "Bildung", Jost de Jager und der polizeipolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Klaus Schlie:
LANDTAGSFRAKTION S C H L ES WI G - H O LS T EI N Pressesprecher Bernd Sanders Landeshaus 24100 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 Internet: http://www.landsh.de/cdu-fraktion/ e-mail:fraktion@cdu.landsh.dePRESSEMITTEILUNG Nr. 102/00 vom 11. April 2000Zur Berichterstattung der Landeszeitung vom heutigen Tage „Kein Bock auf Unterricht“ erklärten der Vorsitzende des Fraktionsarbeitskreises „Bildung“, Jost de Jager und der polizeipolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Klaus Schlie:„Der Artikel zum Unterrichts-Boykott knüpft nahtlos an eine entsprechende Berichterstattung des Magazins Panorama an und erläutert eine Vergleichsstudie des anerkannten Kriminologen Pfeiffer. Die Ergebnisse, die Herr Pfeiffer aus seinen Untersuchungen zieht und die aus Sicht der Schulpraxis gestützt werden, sollten alle Verantwortlichen nachdenklich stimmen. Wenn es einen kausalen Zusammenhang zwischen der mangelnden Schulqualität in Schleswig-Holstein und einer überdurchschnittlich hohen Zahl von Schuleschwänzern gibt, muss dieser analysiert und problemorientiert aufgearbeitet werden. Dabei reicht es nicht aus, die vorlegten Zahlen, die von Schulleiterseite bestätigt werden, schlicht in Frage zu stellen. An dieser Stelle ist die Landesregierung gefragt, eine ehrliche Untersuchung an den Schulen im Lande durchzuführen und die Ergebnisse auch zu veröffentlichen, damit diese zur Grundlage für eine eingehende Diskussion zur Problemlösung werden können.Wenn sich der Verdacht erhärtet, dass es diesen konkreten kausalen Zusammenhang gibt, geht es hier ans Eingemachte der Bildungspolitik: Warum wird in Schleswig- Holstein viel häufiger die Schule geschwänzt als im übrigen Teil der Republik und welche Folgen hat das für Schülerinnen und Schüler und ihre Schulkarriere? Sind die Schulen in Schleswig-Holstein grundsätzlich überhaupt in der Lage, ihrem Erziehungsauftrag gerecht zu werden? Wenn in den Schulen der Ruf nach polizeilicher Unterstützung ertönt, darf dieser Hilferuf nicht ungehört bleiben. Das Thema verlangt nach sorgfältiger Aufarbeitung. An dieser Aufgabe wird sich die CDU-Landtagsfraktion aktiv beteiligen. Es besteht heute kein Grund zur Hysterie, aber ebenso wenig zum Wegschauen. Das Problem ist sowohl bildungspolitisch als auch sozialpolitisch relevant, um so mehr geht die CDU-Fraktion davon aus, dass auch die Landesregierung ein Interesse an dessen Aufarbeitung hat. Wenn es stimmt und belegt werden kann, dass ein hoher Prozentsatz der Jugendlichen als Schulschwänzer und potentieller Ladendieb beginnt, dann ist konsequentes Einschreiten umso erforderlicher. Diese Erfahrung wurde in anderen Bundesländern gemacht und hat dort zu konsequentem Vorgehen geführt. Die Frage ist, was die schleswig-holsteinische Landesregierung ihrerseits zu tun gedenkt.