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14.02.00
13:38 Uhr
FDP

Ekkehard Klug zum "Multimedia-Campus"

F.D.P. L a n d t a g s f r a k t i o n Schleswig-Holstein 1 Christian Albrecht Pressesprecher
V.i.S.d.P.


F.D.P. Fraktion im Schleswig- Holsteinischen Landtag Landeshaus, 24171 Kiel Nr. 29/2000 Postfach 7121 Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497 Kiel, Montag, 14. Februar 2000 E - Mail: fraktion@fdp-sh.de Internet: http://www.fdp-sh.de Bildungspolitik/Hochschule
Ekkehard Klug: Das Projekt „Multimedia-Campus“ - Ein virtueller Wahlkampfgag?

Zu den am Wochenende in einem Pressebericht (Kieler



Presseinformation Nachrichten vom 12. Februar 2000) veröffentlichten Informationen über Pläne des schleswig-holsteinischen Wirtschaftsministeriums und eines Professors der Muthesius-Hochschule für Kunst und Gestaltung, in Schleswig-Holstein einen „Multimedia-Campus“ und eine private Hochschule „International School of New Media“ zu errichten, erklärte heute der hochschulpolitische Sprecher der F.D.P.-Landtagsfraktion, Dr. Ekkehard Klug:
„Ist das bloß ein virtueller Wahlkampfgag, oder glauben Wirtschaftsminister Bülck und der wackere Kunstprofessor tatsächlich, dass Unternehmen bereit sein könnten, die Studiengebühren für ein berufsbegleitendes Aufbaustudium zu finanzieren, das sage und schreibe bis zu 18 (in Worten: achtzehn!) Semester, also neun Jahre, dauern soll?“
Der F.D.P.-Abgeordnete wies darauf hin, dass Postgraduierten- studiengänge üblicherweise für höchstens vier Semester, d.h. zwei Studienjahre konzipiert seien. Sie als Vollzeitstudium in zwölf, als berufsbegleitendes Studium in achtzehn Semestern anbieten zu wollen, sei - so Klug - „absolut rekordverdächtig“. Unter Zugrundelegung des Durchschnittsalters deutscher Studienanfänger und einer durchschnittlichen Dauer des Erststudiums von fünf Jahren würden die Absolventen des „schleswig-holsteinischen Unikum-Aufbaustudiums“ demzufolge frühestens im 33. bzw. im 36. Lebensjahr ihre Ausbildung beenden können. Dies sei dann gewiss ein besonderer schleswig- holsteinischer Beitrag zum Thema „Verkürzung der Studienzeiten“ und eine wirkungsvolle rot-grüne Fördermaßnahme, um den Abstand zwischen akademischer Ausbildung und vorgezogener Rente nachhaltig zu verkürzen.
Liberale Links im Internet: Der Landesverband: www.fdp-sh.de Der Spitzenkandidat: www.kubicki.sh Die Landtagswahl: www.zweitstimme.sh 2 Abgesehen von der bemerkenswerten Studiendauer seien die in der Presse beschriebenen Inhalte des Studienganges im übrigen nicht so einzigartig und bahnbrechend, wie es Herr Professor Hubertus von Amelunxen im KN-Interview dargestellt habe. Auf den Internet-Seiten der Hochschulrektorenkonferenz (www.hochschulkompass.hrk.de) finde man etliche in der Bundesrepublik bereits angebotene Aufbaustudiengänge für das Fachgebiet Multimedia1. Sowohl die Unterrichtssprache Englisch als auch die Integration technischer, kommunikativer, gestalterischer, medienrechtlicher und managementbezogener Inhalte seien in einigen dieser Angebote bereits üblich. Damit reduziere sich die „bundesweite Einmaligkeit“ der Kieler Regierungspläne im wesentlichen auf die aberwitzige Überlänge des angeblich „völlig neuartigen Postgraduiertenstudiums“ (KN 12. 2. 2000).
Sollten private Investoren tatsächlich bereitstehen, ein solches Projekt zu finanzieren, so müssten sie nach Einschätzung des F.D.P.-Hochschulexperten bereit sein, ein erhebliches Risiko einzugehen. „Der Einsatz von Landesmitteln kann für ein Vorhaben von derart skurrilen Ausmaßen nicht ernsthaft in Frage kommen“, meinte Ekkehard Klug. Der F.D.P.-Politiker vertrat die Ansicht, Steuermittel seien besser angelegt, wenn man „seriöse Angebote und Pläne schleswig-holsteinischer Hochschulen im Bereich der Neuen Medien unterstützt“.
Abschließend stellte Klug die Frage, ob das in Hochschulfragen eigentlich (?) zuständige Kultusministerium hinter den Plänen des Wirtschaftsministers und des Kunstprofessors stehe - und wie es sie beurteile. Außerdem forderte Klug die Landesregierung auf, konkrete Angaben über die potentiellen privaten Träger sowie über eventuelle Kosten für das Land vorzulegen.



1 Weiterbildungsstudiengang „Multimedia“ an der FH Braunschweig/Wolfenbüttel (2 Jahre, Abschluss als „Master of Science in Applied Multimedia“, Unterrichtssprachen Deutsch/Englisch; Ergänzungsstudium „Information und Multimedia“ an der FH Ansbach (2 Jahre, Abschluss als „Diplom-Informationswirt [FH]); Weiterbildendes Studium „Multimedia-Informatik“ an der FH Nordostniedersachsen in Lüneburg (1 Jahr, Abschlusszertifikat); Aufbaustudium „Multimedia-Informatik“ an der FH Heidelberg (1½ Jahre, Abschluss als „Diplom- Multimedia-Informatiker, auch als Teilzeitstudium, Unterrichtssprachen Deutsch, Englisch); Masterstudium „Informatik und Multimedia“ an der FH Karlsruhe (1½ Jahre, Abschluss als „Master of Computer Science“); Kontaktstudium „Multimedia - Digitales Publishing“ an der FH Karlsruhe (1 Jahr, Zertifikat); Internationales Aufbaustudium „Communication and Media Engineering“ an der FH Offenburg (2 Jahre, Abschluss als „Master of Science“, Unterrichtssprache Englisch).
Liberale Links im Internet: Der Landesverband: www.fdp-sh.de Der Spitzenkandidat: www.kubicki.sh Die Landtagswahl: www.zweitstimme.sh