Feierstunde in Schlagsdorf am 9.11.99: "....10 Jahre nach dem Fal l der Mauer"
D E R L A N D T A G SCHLESWIG HOLSTEIN ¡ ¢ ¢ £ ¡ ¤ ¥ ¦ § £ ¦130/1999 Kiel, 08.11.1999Heinz-Werner Arens: Den Weg gemeinsam weitergehen. Kiel (SHL) – In seinem Vortrag, anlässlich der Veranstaltung „Zwei Bundesländer - grenzenlos - 10 Jahre nach dem Fall der Mauer“ in Schlagsdorf am 9.11.99, erklärte Landtagpräsident Heinz-Werner Arens u.a.: „Ein Schlusswort ist nur für das Ende dieser Feierstunde zu sprechen, der politische Prozess, über den wir heute sehr viel gehört h aben, wird weitergehen. Der Weg, den die Deutschen in Ost und West nun miteinander gehen werden, wird noch lang sein. Und es wird auf diesem Weg sicher noch so manche Auseinanderse t- zung geben, ob denn der eine oder der andere vorausgehen soll, ob denn das Tempo stimmt oder ob die Richtung gehalten werden kann. Mit diesen Diskussionen und Debatten, die quer durch die Gesellschaft gehen, die in Familien und in Betrieben, die am Stammtisch und in Hochschulen geführt werden - mit diesen Diskussionen leben wir auch weiterhin. Wohin also werden wir gehen? Schwer zu s agen. Eines aber muss deutlich sein: Am besten ist es, wir sehen ein und verstehen, dass wir diesen Weg nur gemeinsam gehen können, wenn er denn uns nach vorn fü hren soll. Nur gemeinsam, d.h. in gemeinsamer Verantwortung für diese neue Bundesrepublik, in gemeinsamer Verantwortung für die Menschen in unserem Land und in gemeinsamer Verantwortung für ein Europa, dessen Architektur im Entstehen begri ffen ist. Herausgegeben von Halbherzigkeit ist keine Lösung, sondern wir müssen mit ganzem Herzen der Pressestelle des Schleswig- dabei sein, wenn es darum geht, aus dem friedlichen Verlauf der Holsteinischen Landtages „Wende“ heraus, nun den Weg nach vorn zu gehen. in 24105 Kiel, Landeshaus; 24171 Kiel, Postfach 7121; Jeder hat seine eigene Erfahrung mit den Ereignissen vor zehn Jahren, Tel. (0431) 988 Durchwahl App. jeder wird auch versuchen, mit diesen Erfahrungen zu leben, sie für sich 1120 bis 1125 und 1116 bis 1118 Fax (0431) 988 1119 V.i.S.d.P. Dr. Joachim Köhler Diese Pressemitteilung ist auch über das Internet abrufbar: www.sh-landtag.de Internet:http//www.sh-landtag.de oder in Form des Pressetickers unter www. ltsh.de bzw. www.parlanet.de. e Mail:Joachim.Koehler@ltsh.landsh.de Über den Presseticker können die Pressemitteilungen auch per E-Mail direkt abonniert werden. -2-zu bewerten - das ist eine ganz individuelle Aufgabe - der wir uns aber alle stellen müssen. In den neuen und in den alten Bundesländern.Ich bin überzeugt: Geschichte ist vielschichtig; sie ist immer offen, sie eröffnet eine Fülle von Alternativen, die von den Generationen auch sehr unterschiedlich erörtert werden. Es gibt für mich eben nur vielfältige Deutungen der Vergangenheit, keine al l- gemeingültige Formel, die uns Nachdenken und Vorausschau erspart.Das ist Chance und Herausforderung zugleich.Ich möchte dies an einem Beispiel deutlich machen: In einem Fernsehbericht wurden Kinder aus Westdeutschland und Ostdeutschland gefragt, was sie denn über die be i- den deutschen Staaten und die Grenze wüssten.„Gar nichts“ war die Antwort. Und dies nicht etwa, weil im Geschichtsunterricht dieses Thema noch nicht behandelt wurde, sondern weil diese Kinder gerade einmal zehn Jahre alt waren.Diese Generation, die bereits nach der Wende geboren wurde, die sozusagen im be s- ten Sinne gesamtdeutsch sind, diese Generation wird die Entwicklung der Ereignisse von 1989 besonders spüren.Ihre Chancen aber, den Weg gemeinsam zu gehen, Ost und West miteinander und nicht nebeneinander, ihre Chancen auf Gemei nsamkeit sind am größten.Diese Generation zu unterstützen und zu fördern, ihnen Mut zu machen und das zu erreichen, was wir uns alle wünschen, nämlich zur Selbstverständlichkeit zu finden - das muss eine Lehre dieses Tages sein.Unsere Veranstaltung hat, so glaube ich, ein gutes Beispiel gegeben und die Anw e- senheit der Schülerinnen und Schüler spricht auch dafür.Unsere beiden Länder teilt keine Grenzen mehr; wenn man einmal von der bescheid e- nen Landesgrenze absieht. Unsere Menschen teilt auch keine Grenze mehr, wir sind höchstens noch ein wenig ungeübt im Aufeinanderzugehen. Das aber wird uns auch gelingen, da bin ich ganz sicher.Ich danke Ihnen dafür, dass Sie heute in diese Kirche gekommen sind, dass Sie an dieser Veranstaltung teilgenommen haben und ich wünsche mir, dass wir in zehn Ja h- ren hier wiederum ein Volksfest feiern werden. Vielleicht unter dem Motto: Vereint und gemeinsam.“