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Nach dem Willen von Krankenkassenverbänden und dem Gesundheitsministerium Schleswig-
Holstein sollen die Kinderkliniken in Heide und Flensburg in den nächsten Jahren
Frühgeborene nicht mehr in vollem Umfang versorgen dürfen. Ihnen soll der Status der
höchsten Versorgungsstufe von Frühgeborenen (Perinatalzentren Level 1) aberkannt werden.
Wir kämpfen für eine adäquate, flächendeckende und nach medizinischer Möglichkeit
wohnortnahe Versorgung von Risikoschwangeren und Frühgeborenen mit deren Familien
überall in Schleswig-Holstein, auch außerhalb der Ballungszentren.
Eine Herabstufung der Perinatalzentren in Heide und Flensburg gefährdet die ausreichende
und sichere Betreuung Schwangerer und deutlich zu früh geborener Kinder im Norden und
Westen Schleswig-Holsteins.
Wir plädieren darüber hinaus für eine medizinisch sinnvoll geänderte Zuordnung der
bisher zentral festgelegten Gewichts- und Reifegrenzen von Frühgeborenen zu den
Versorgungsstufen. Dadurch könnten die unreifsten Frühgeborenen in den
Universitätskliniken auf höchstem Niveau versorgt werden, ohne die dort engen pflegerischen
Kapazitäten zu überfordern und den Schwangeren und ihren Familien gefährliche Transporte
und unnötige, lange Krankenhausaufenthalte fernab des Wohnortes abzuverlangen. Bis dahin
halten wir die Aufrechterhaltung des Status Quo für sinnvoll. Eine kritische
Minderversorgung der westlichen und nördlichen Kreise unseres Bundeslandes würde auf
diese Weise verhindert werden.
Das Westküstenklinikum Heide hat seit vielen Jahren den Qualitätsstandards der höchsten
Versorgungsstufe entsprechend schwer kranke Neugeborene und extrem kleine Frühgeborene
versorgt. Es hat enormen Aufwand betrieben für die Rekrutierung, Ausbildung und
Qualifizierung von ärztlichem und pflegerischem Personal. Gleichzeitig wurde in die
personelle, bauliche und technische Ausstattung dieses hoch spezialisierten Klinikbereichs
regelmäßig investiert. Auch im Bereich der Geburtshilfe wurde von einer großen
Pränatalsprechstunde, über den gut mit erfahrenen Hebammen besetzten Kreissaal bis hin zu
besonders ausgebildeten Geburtsmedizinern alles für eine optimale Betreuung von
Schwangeren und Neugeborenen im Westküstenklinikum vorgehalten. Die
Neugeborenenabteilung Heide hat seit Jahren einen Kooperationsvertrag mit der Geburtshilfe
in Husum zur Versorgung kranker Neugeborener und Frühgeborener. Unter anderem besteht
dafür seit langem eine fachärztlich besetzte Rufdienstlinie zusätzlich zum üblichen Rufdienst
im Hause. Husum hat keine eigene Kinderklinik.
Wir fordern den Erhalt des Level 1-Zentrums für Früh- und Neugeborenenmedizin (PNZ) am
Westküstenklinikum Heide, u.a. aufgrund der geographischen Lage mit guter Erreichbarkeit
der gesamten Westküste Schleswig-Holsteins und unter Berücksichtigung aktueller
Entwicklungsprognosen für die Zu- bzw. Abnahme regionaler Bevölkerungsstärken.