Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.
Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags
Springe direkt zu:
Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.
Sie haben komponiert, gereimt und geprobt. Am Ende hat es sich für sechs musikalische Schülergruppen gelohnt: Sie haben es ins Finale des Demokratie-Song-Contests geschafft und dürfen in wenigen Tagen live vor dem Landeshaus auftreten.
Die Experten-Jury hat entschieden: Sechs Songs, kreiert von jungen Musikern aus ganz Schleswig-Holstein von Sylt bis Lübeck, haben es ins Finale geschafft. „Musik ist ein wunderbarer Vermittler von Botschaften, die uns am Herzen liegen“, sagt Anni, die Sängerin von „SMEILIDAIS“, einer Formation aus vier Schülerinnen der 7. Klasse der Schule Hohe Geest in Hohenwestedt (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Spät abends entstanden die ersten Ideen für den Song „Europa Kids United“ am Telefon. Die Botschaft von „SMEILIDAIS“, bestehend aus Jana (Klavier), Anna (Flöte), Alissa (Gitarre), Sängerin Anni und ihrem Musiklehrer Carlos Garces (Schlagzeug): „Alle, die wählen können und dürfen, sollten ihre Chance nutzen.“
Auch 13 Schülerinnen und Schüler der Klasse 7b der Dietrich Bonhoefer Schule Kaltenkirchen (Kreis Segeberg) haben es mit ihrer Komposition „Auch Kinder sind das Volk“ ins Finale geschafft. Mit Chor, drei Cajons und Rappern formulieren sie ihren Appell: „Kinderwort ist Gold, auch Kinder sind das Volk“. Mit ihrem Song wollen die Siebtklässler den Fokus auf Themen wie weltweite Folter, Tierartsterben, Menschen- und Urheberrechte lenken und betonen, dass sie über die Freitagsdemonstrationen von „Fridays for Future“ hinaus ihre Meinung verkünden werden.
Unter den sechs Finalisten finden sich auch angehende Erzieherinnen und Erzieher. Die Schüler der Dorothea Schloezer Schule in Lübeck komponierten den Song „Unantastbar“ in den Wahlpflichtfächern Chor und Musik. Die klassenübergreifende Gruppe möchte am Sonntag mit mindestens 16 Personen auftreten. Mit dabei: Jesco (Rap, Gesang), Felix (Klavier, Gesang) und Marcel (Cajon). Ihre Musiklehrerin Jannice e Sousa schwärmt: „Das Projekt hat die Gruppe zusammengeschweißt und es war toll, das gemeinsame Ziel vor Augen zu haben.“
Grausamkeiten und Verstöße gegen die Menschenrechte aus der Vergangenheit nie wieder zulassen. Davon handelt der Song „Now“, den Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse der Erich Kästner Gemeinschaftsschule in Elmshorn (Kreis Pinneberg) ins Leben gerufen haben. „Uns verbindet ein ähnlicher Musikgeschmack, der in die Pop-Richtung mit verschiedenen anderen Einflüssen geht sowie die Freude am Songwriting“, betonen Jasmina (Sängerin), Wiktoria (Sängerin), Jonas (Gitarre) und Kira (Klavier), die in verschiedenen Konstellationen bereits aufgetreten sind. Ihr Text handelt davon, dass eine Großmutter ihrer Enkelin von den Zuständen aus dem Zweiten Weltkrieg erzählt, wobei diese Vergleiche und Unterschiede zur heutigen Zeit aufzeigt. Gleichzeitig ist der Song ein Appell an alle, sich für Demokratie und Freiheit einzusetzen.
Von „Freiheit, Selbstbestimmung und Unabhängigkeit“ handelt der Song „Independent World“ von „The Cubes“, der Jugendband der Musikschule Neumünster unter der Leitung des Bandcoaches Frederik Schlender. Mit Drum, E-Gitarre, A-Gitarre, Bass, Gesang und Rap sind Jan, Nick, Phil und Tobi mit Sängerin Janne bereits gemeinsam im Rahmen einiger Vorspielabende aufgetreten. Während bei ihnen unter anderem Songs von Pink, Ellie Golding und Queen im Mittelpunkt stehen, dreht sich ihr Finalisten-Song „Independent World“ um die Gefährdung der Demokratie.
Last but not least rappen die Schüler Luke und David vom Schulzentrum Sylt den Song „Make D Great Again.“ „Wir werden nicht ruhen“, heißt es in dem Song, der von Mitbestimmung handelt und in dem die Schüler unterstreichen sie würden so lange laut sein bis ihre Anliegen, wie der Umweltschutz, bei den Politikern Gehör fänden. In Vierer-Gruppen entwarfen rund zwanzig Schüler des wirtschaftspolitischen Kurses der zehnten Klasse den Text des Songs als Klausurersatzleistung. Am Ende entschied der Kurs demokratisch, welche der Reime es in die Endversion schaffen sollten. „Die Motivation beim Texten war so groß“, betont Jan Hendrik Otten, Schulleiter des Schulzentrums Sylt, „wir hätten auch drei Songs kreieren können.“
Im Finale des Demokratie-Song-Contests beim Tag der offenen Tür am Sontag wird der Gewinner nach demokratischen Regeln entschieden. Es gewinnt nicht der mit den lautesten Fans, sondern der, der wie in der Demokratie die meisten Stimmen bekommt. Jeder Zuschauer hat eine Stimme. Wer die meisten Unterstützer für seinen Song, dessen Botschaft und die Performance bekommt, darf seinen Song professionell im Studio von Kai Lindner, dem Keyboarder von Johannes Oerding, produzieren.