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10. April 2025 – Finanzausschuss

Northvolt-Anleihe – Weitere Akten sollen öffentlich werden

Das Land bürgt für eine Anleihe des insolventen Unternehmens Northvolt in Höhe von 300 Millionen Euro. Nachdem eine erste Kabinettsvorlage zum Teil geschwärzt veröffentlicht wurde, sollen nun weitere Dokumente folgen.

Blick auf die Baustelle der Batteriezellenfabrik von Northvolt in Heide, wo Baufahrzeuge fahren und Arbeiter tätig sind.
Blick auf die Baustelle der Batteriezellenfabrik von Northvolt in Heide. Foto: dpa, Christian Charisius

Die Landesregierung will dem Landtag auf Antrag der Fraktionen von SPD und FDP weitere Informationen zur Bürgschaft für den schwedischen Batterieproduzenten Northvolt geben. Dabei handelt es sich um 782 Seiten, die nun freigegeben werden sollen, sagte Wirtschaftsstaatssekretärin Julia Carstens (CDU) heute (10. April) im gemeinsam tagenden Wirtschafts- und Finanzausschuss. Wie lange es dauert, alle Seiten öffentlich zu stellen, konnte Carstens bisher nicht sagen, da die Seiten erst, wie gesetzlich vorgeschrieben, in Teilen geschwärzt werden müssten. So würden jene Passagen unleserlich gemacht, die vom Bund als vertraulich eingestuft sind, die Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse offenbaren oder mit dem eigentlichen Sachverhalt nichts zu tun hätten. Aufgrund des Umfangs der zu prüfenden Dokumente bot sie die antragstellenden Fraktionen von SPD und FDP an, eine Zusammenstellung der Seiten vorzunehmen, die bei den Schwärzungen priorisiert werden sollen. 

Die FDP hatte vor allem die Veröffentlichung von Akten des Wirtschaftsministeriums gefordert, die Sozialdemokraten wollten auch Einsicht in Dokumente des Finanzministeriums. Der SPD-Abgeordnete Kianusch Stender warf dem Wirtschaftsministerium im Ausschuss zudem vor, bei den bereits veröffentlichten Dokumenten zu viel zu schwärzen. Dabei ist weiter die zentrale Frage, ob die Landesregierung vor Aufnahme der Bürgschaft für Northvolt das Parlament bezüglich der Risiken des Unternehmens im Unklaren gelassen hat und leichtfertig mit diesen umgegangen ist. In der vergangenen Landtagssitzung Ende März hatten SPD und FDP einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss nicht ausgeschlossen.

Krise kann für das Land teuer werden

Northvolt will in einem Werk bei Heide Batteriezellen für bis zu einer Million Elektroautos pro Jahr bauen, ringt aber seit längerem mit Finanzproblemen. Im November hatte das Unternehmen in den USA Gläubigerschutz beantragt. Im März meldete das Unternehmen auch in Schweden Insolvenz an. Die Krise könnte für den Bund und das Land teuer werden. Northvolt hat rund 600 Millionen Euro von der staatlichen Förderbank KfW erhalten, für die Bund und Land je zur Hälfte bürgen. Eine Wandelanleihe ist eine Unternehmensanleihe, die dem Inhaber zusätzlich das Recht gibt, diese Wertpapiere innerhalb einer bestimmten Frist in Aktien umzutauschen.