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Im Land gibt es zwei stationäre Hospiz-Plätze für schwerkranke Kinder. Die SPD will den Bedarf neu ermitteln und gegebenenfalls den Neubau eines stationären Hospizes fördern. CDU und Grüne setzen auf den Ausbau des ambulanten Bereichs.
Rund 50.000 Familien in Deutschland sind nach Angaben des Bundesverbands Kinderhospiz von einer Diagnose betroffen, die keine Aussicht auf Heilung oder Genesung für ein Kind bietet. Ambulante Dienste betreuen Betroffene im häuslichen Umfeld, stationäre Kinderhospize bieten einen Ort zum Ausruhen und Krafttanken im beanspruchenden Alltag mit einem schwerstkranken Kind, so schreibt es der Verband auf seiner Internetseite. Begleitet von dem fraktionsübergreifenden Willen, die Kinderhospizarbeit in Schleswig-Holstein weiter zu stärken, hat sich der Landtag darauf verständigt, das Thema im Sozialausschuss zu vertiefen. Dort soll unter anderem mit dem Kinderhospiz-Verband und Vertretern ambulanter Dienste besprochen werden, wie groß der Ausbaubedarf im Land ist.
In der Debatte traten Meinungsverschiedenheiten zwischen Opposition und Regierungskoalition zu der Frage auf, ob der stationäre oder der ambulante Bereich stärker in den Blick genommen werden müsse. Laut SPD, die einen Ursprungsantrag zum Thema vorgelegt hatte, gibt es in Schleswig-Holstein bisher insgesamt nur zwei stationäre Plätze für schwerkranke Kinder und Jugendliche im „Hospiz im Wohld“ in Gettorf. Ansonsten sei man auf Kooperationen mit Hamburg angewiesen. Die Sozialdemokraten regen an, den Bedarf „für ein stationäres Hospiz und für wohnortnahe Unterstützungsangebote neu zu ermitteln“ und gegebenenfalls den Bau eines neuen Hospizes zu fördern. CDU und Grüne schreiben dagegen in einem Alternativantrag, dass „dem weiteren Ausbau der ambulanten Strukturen Vorrang einzuräumen ist.“
Das „Hospiz im Wohld“ in Gettorf, wo es landesweit die einzigen zwei Betten für die stationäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen gebe, sei neben der ambulanten pädiatrischen Palliativversorgung „von unschätzbarem Wert für die Familien“, sagte die sozialpolitische Sprecherin der SPD, Birte Pauls. „Hier geht es nicht, wie bei den anderen Gästen im Hospiz, vorrangig um das Sterben, sondern um die so wichtige Entlastung für die betroffenen Familien“. Andrea Tschacher (CDU) meinte: „Ein eigenständiges stationäres Kinderhospiz über die zwei Plätze für schwerkranke Kinder mit besonderem Pflegebedarf im ´Hospiz im Wohld´ hinaus konnte sich aufgrund der geringen Fallzahlen nicht etablieren.“ Dem widersprach Heiner Garg (FDP), der den tatsächlichen Bedarf solch eines Hospizes erst dann aufkommen sieht, wenn es dafür ein Angebot gibt. Andere Standorte hätten dies bereits eindrücklich gezeigt.
Weitere Hauptredner:
Jasper Balke (Grüne), Christian Dirschauer (SSW), Umweltminister Tobias Goldschmidt in Vertretung für die erkrankte Sozialministerin Aminata Touré (beide Grüne)
Rund 50.000 Familien in Deutschland sind nach Angaben des Bundesverbands Kinderhospiz von einer Diagnose betroffen, die keine Aussicht auf Heilung oder Genesung für ein Kind bietet. Ambulante Dienste betreuen Betroffene im häuslichen Umfeld, stationäre Kinderhospize bieten einen Ort zum Ausruhen und Krafttanken im beanspruchenden Alltag mit einem schwerstkranken Kind, so schreibt es der Verband auf seiner Internetseite.
Die SPD-Fraktion fordert die Landesregierung in ihrem Antrag „Kinderhospizarbeit in Schleswig-Holstein stärken“ dazu auf, den Bedarf für ein stationäres Hospiz für Kinder und Jugendliche im Land zu ermitteln und gegebenenfalls den Bau eines solchen zu fördern. Es gebe es bisher zwei Plätze für schwerkranke Kinder und Jugendliche im „Hospiz im Wohld“ in Gettorf. „Der Hospiz- und Palliativverband Schleswig-Holstein sieht große Defizite bei der Versorgung schwerkranker Kinder und Jugendlicher und fordert den tatsächlichen Bedarf an stationären Kinderhospizplätzen neu zu bewerten“ heißt es im Antrag.
Bis zu 28 Tage pro Jahr dürfen Familien mit Kindern, die an lebensverkürzenden Krankheiten leiden, im stationären Kinderhospiz verbringen. Die Krankenkassen übernehmen 95 Prozent der Kosten. Die Familien wohnen vorübergehend im Hospiz und haben die Chance zu einer Verschnaufpause. Pflegefachkräfte betreuen den Nachwuchs, die Familien werden zudem psychosozial begleitet.
(Stand: 21. Februar 2025)