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1. Dezember 2024 – Jahrestagung

Jugend wirbt für „zeitgemäße Bildung“

Zum 37. Mal tagt die „Jugend im Landtag“ im Landeshaus. Schüler, Studenten und Auszubildende fordern mehr psychische Hilfen und bessere Digitaltechnik an den Schulen sowie die Entkriminalisierung des Drogenbesitzes „zum Eigenbedarf“.

Jugendliche  stimmen mit hochgehaltenen Stimmzetteln über einen Antrag im Plenarsaal des Schleswig-Holsteinischen Landtages ab.
Abstimmung im Plenarsaal bei „Jugend im Landtag“ Foto: Landtag, Sönke Ehlers

Schleswig-Holsteins Schulen brauchen einen Modernisierungsschub: Sie sollen achtsamer und digitaler werden. Diese Forderungen standen im Mittelpunkt der 37. Auflage von „Jugend im Landtag“. Am ersten Adventswochenende kamen auch in diesem Jahr rund 70 junge Menschen aus dem ganzen Land in den Plenarsaal des Landeshauses, um gemeinsam zu diskutieren und um Forderungen an die „große“ Politik zu formulieren.

„Während psychische Probleme kontinuierlich ansteigen, existieren nur unzureichende Präventions- und Unterstützungsstrukturen, die die psychische Gesundheit aktiv fördern und bewahren“, heißt es in einem der 50 Beschlüsse. Um gegenzusteuern, sollen alle weiterführenden Schulen jährlich einen „Tag der psychischen Gesundheit“ veranstalten. Das soll „das Bewusstsein der Schüler für Themen wie Stressbewältigung, Resilienz, Achtsamkeit und Selbstfürsorge stärken“. Mentale Gesundheitsthemen sollen bereits ab der 5. Klasse in den Lehrplan aufgenommen werden, und Lehrer sollen Fortbildungen in diesem Bereich machen.

Plädoyer für „verpflichtende IT-Kurse“

„Gerade im digitalen Zeitalter ist es essenziell, uns Schülerinnen und Schülern eine zeitgemäße Bildung zu ermöglichen, die uns optimal auf die Anforderungen der Zukunft vorbereitet“, heißt es an anderer Stelle. „Jugend im Landtag“ fordert, alle Schulen mit moderner Technik wie interaktiven Whiteboards, Tablets oder Laptops auszustatten. Lehrkräfte sollen besser in diesem Bereich geschult werden, etwa für den Einsatz von Tablets im Unterricht. Es soll „verpflichtende IT-Kurse“ geben, und die flächendeckende WLAN-Verbindung in den Schulgebäuden soll sichergestellt werden.

Die Entkriminalisierung des Drogenbesitzes „zum Eigenbedarf“ steht ebenfalls auf der Wunschliste der Nachwuchspolitiker – gleichzeitig sollen Vorbeugung und Suchthilfe ausgebaut werden. Der ÖPNV soll gestärkt werden durch die „Schaffung eines weiteren Gleises zwischen Pinneberg und Elmshorn, die Elektrifizierung zwischen Itzehoe und Westerland (Sylt), die Sanierung der Hochdonn-Brücke und die Schaffung eines Gleises zwischen Horst und Itzehoe zur Verbesserung der Effizienz der Marschbahn“. Um Zukunftsinvestitionen zu ermöglichen, empfiehlt „Jugend im Landtag“, die Schuldenbremse in Bund und Land auszusetzen. Die Folgen des Klimawandels wollen die Teilnehmer durch die Wiedervernässung von Mooren, urbane Begrünung und „Investitionen in Küstenschutz- und Renaturierungsmaßnahmen, wie etwa Dünen- und Deichverstärkungen“, abmildern.

Wichtige Anregungen für die Landespolitik

Die Vorschläge der Schüler, Studenten, Freiwilligendienstler und Auszubildenden im Alter von 15 bis 20 Jahren enthielten wichtige Anregungen für die Landespolitik, sagte Landtagspräsidentin Kristina Herbst in ihrer Begrüßung. Sie rief die Jugendlichen auf, „sich weiterhin nachhaltig für ein demokratisches Miteinander in Ihrem direkten Umfeld zu engagieren“. Bei den Diskussionen standen „echte“ Politiker aus allen Fraktionen den Jugendlichen zur Seite. Die Beschlüsse werden nun den Fraktionen, den Landesministerien und den schleswig-holsteinischen Bundestagsabgeordneten vorgelegt. Deren Stellungnahmen bilden die Grundlage einer Abschlussdiskussion im kommenden Frühjahr.

Geleitet wurde die Tagung von einem neu gewählten Präsidium. Es besteht aus der 19-jährigen Emma Flemming, Schülerin aus Kiel, Caitlin Wu Hasenkamp (17), Schülerin aus Henstedt-Ulzburg, Bennet Gibony (18), FSJ-ler aus Neumünster, und Jan Langeloh, 20-jähriger Student aus Wedel.

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Pressefoto
Website "Jugend im Landtag"