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21. Oktober 2024 – Abschied

SSW: Fraktionschef Lars Harms verlässt den Landtag

Seit einem Vierteljahrhundert prägt er die Landespolitik mit: Zum Jahreswechsel legt SSW-Fraktionschef Lars Harms sein Mandat nieder. Er will die Minderheitenpolitik gegen Stadionbesuche eintauschen. Landtagspräsidentin Kristina Herbst äußert ihr Bedauern.

Verlässt nach 25 Jahren den Landtag: Lars Harms. Foto: dpa, Frank Molter

Nach 25 Jahren im Landtag plant SSW-Fraktionschef Lars Harms seinen Abschied aus der Landespolitik. „Politiker sollten dann gehen, wenn sie es noch selber entscheiden können und nicht erst aus dem Hause getragen werden oder die Leute sagen: ‚Mein Gott, geht der mir auf den Keks‘“, sagte Harms. Er hoffe, die Menschen sagten stattdessen: „So ganz verkehrt war er nicht.“

Am 6. Januar will der dann 60 Jahre alte Friese sein Mandat niederlegen. „Ich habe meinen Dienst am Land erbracht“, sagt Harms. Nun seien andere dran. Am 7. Januar könnte die Fraktion seinen Nachfolger wählen. Mit Christian Dirschauer und Sybilla Nitsch stünden dort jüngere Leute bereit, für die Zukunft der Partei der dänischen und friesischen Minderheit zu arbeiten, sagte Harms. Für ihn rückt Michael Schunck nach.

Lob und Bedauern aus der Landespolitik

Sie habe großen Respekt vor seiner Entscheidung, betonte Landtagspräsidentin Kristina Herbst: „Dass Lars Harms sein Mandat niederlegen möchte, ist ein wirklich großer Verlust für den Landtag.“ Sie habe ihn als hoch engagierten Streiter insbesondere für die Interessen der Minderheiten in Schleswig-Holstein kennengelernt. „Gleichzeitig ist er ein verlässlicher, überaus geradliniger und sehr sympathischer Politiker und Mensch.“

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Tobias Koch hob hervor, Harms habe als Streiter für die dänische und friesische Minderheit im Land die Arbeit des Parlaments in den vergangenen 25 Jahren entscheidend geprägt. Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Lasse Petersdotter sagte, Harms sei immer ein wichtiger Kämpfer gewesen für die Minderheiten im Land, für Menschen mit geringem Einkommen und für die Demokratie. „Lars wird dem Parlamentarismus in Schleswig-Holstein fehlen.“

Der Plan: Platten hören und ins Stadion gehen

Über die Jahre hinweg habe man in unterschiedlichsten Konstellationen zusammengearbeitet und dabei stets auf Lars Harms' konstruktive und kollegiale Art zählen können, würdigte die SPD-Fraktionsvorsitzende Serpil Midyatli den Parlamentskollegen. „Besonders seine offene und pragmatische Herangehensweise an politische Fragen hat die Zusammenarbeit immer sehr angenehm und fruchtbar gemacht.“ FDP-Fraktionschef Christopher Vogt sagte, Lars Harms habe die politische Kultur in Schleswig-Holstein positiv geprägt.

Harms hat bereits Ideen für die Zeit nach der Politik. Erstmal wolle er seine Plattensammlung komplett durchhören. „Das wird ein paar Wochen dauern. Und ich will endlich öfter kochen.“ Darüber hinaus möchte Harms wieder mehr Fußballspiele live im Stadion erleben.