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31. Juli 2024 – Zitate 1. Halbjahr 2024

„Die Zitrone ist schon staubtrocken. Da können Sie nichts mehr auspressen!“

Eine Parlamentsdebatte lebt von Argumenten, Nachfragen und Kommentaren. Seit Jahresbeginn haben die Landtagsstenografen wieder zahlreiche Anekdoten, Stilblüten und amüsante Dialoge aufgeschnappt.

Eine Abgeordnete spricht ins Mikrofon. Zu sehe ist nur ihr rotgeschminkte Mund.
Den Abgeordneten auf die Lippen geschaut und ihren Reden gelauscht… Foto: Thomas Eisenkrätzer

Kai Dolgner (SPD) am 19. Juli zur Debatte über eine mögliche Legalisierung von Pyrotechnik in Fußballstadien und zum Redebeitrag des CDU-Abgeordneten Martin Balasus:
„Da habe ich meine Zweifel, Herr Kollege Balasus. Die Argumentation: ‚Es war ja mal verboten, deshalb darf man es nicht legalisieren‘ lässt tief in die konservative Seele blicken. Auch Frauenfußball war ja mal verboten.“

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Vizepräsidentin Eka von Kalben am 17. Juli, nachdem sie die Abstimmung über ihre eigene Wahl in den europäischen Ausschuss der Regionen geleitet hatte:
„Damit ist der Wahlvorschlag einstimmig angenommen und die vorgeschlagene Eka von Kalben, die ich bin, gewählt. Laut Sprechzettel wünsche ich mir viel Erfolg bei der Arbeit.“

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Christopher Vogt (FDP) am 17. Juli in der Debatte über die Anerkennung akademischer Sozialberufe:
„Es gibt heute noch einen Änderungsantrag der Fraktion des SSW, der aus meiner Sicht, vor allem redaktionell einige Dinge klarstellt. Ich denke, das ist ein wichtiger Punkt, über den wir sprechen müssen. Es mangelt im Bildungsausschuss einfach an ausgebildeten Deutschlehrern.“

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Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) am 21. Juni über die Unterschiede im Umgang mit der Fehmarnbeltquerung:
„Das dänische Maßnahmengesetz hat zwölf Seiten, der deutsche Planfeststellungsbeschluss hat 1.353 Seiten. In Deutschland gab es etwa 16.000 Einwendungen, in Dänemark 42. Davon haben 40 das Vorhaben begrüßt.“

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Birte Pauls (SPD) am 20. Juni in der Debatte über ein Verkaufsverbot von Lachgas an Jugendliche. Das Gas, das auch in Sahnespendern enthalten ist, wird zunehmend als Rauschmittel verwendet:
„Ich frage mich allerdings: Wir fahren zum Mars, und warum haben wir dann keine anderen Möglichkeiten, die Schlagsahne auf die Erdbeeren zu bekommen?“

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Christopher Vogt (FDP) am 19. Juni über einen SPD-Antrag zur Demokratiebildung:
„Sätze wie: ‚Gefühle sind im demokratischen Diskurs oft wirkmächtiger als intellektuelle Vorgänge“ sind ja nicht nur wunderschön, sondern auch inhaltlich zutreffend, wie ich nach 15 Jahren im Landtag sagen kann.“

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Kai Dolgner (SPD) am 24. Mai in der Debatte über Wohnungsbaupolitik:
„Zu Ihrem Antrag möchte ich sagen: Das steht wieder drin, dass Sie die Einführung der neuen Wohngemeinnützigkeit prüfen wollen. Meine Kolleginnen und Kollegen von den Grünen und der CDU, Sie sind nicht von der DEKRA, Sie sind hier im Parlament.“

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Christian Dirschauer (SSW) am 22. Mai in der Debatte über die Kita-Finanzierung:
„Die Zitrone ist schon staubtrocken. Da können Sie nichts mehr auspressen, liebe Regierenden!“

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Eka von Kalben (Grüne) am 22. Mai in der Debatte über Europapolitik:
„Es klingt super, und es ist auch sehr einfach zu sagen, dass wir die europäischen Werte teilen und uns dafür einsetzen wollen, aber wir müssen eben auch zu Europa stehen, wenn es wehtut. Schwierig ist es nämlich immer dann, wenn es um die Wurst geht – nicht nur für die Vegetarier.“

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Lasse Petersdotter (Grüne) am 22. Mai in der Debatte über eine Sonntagsöffnung von automatisierten Supermärkten:
„Ich habe sehr viele Jahre an der Kasse gearbeitet. Ich habe den traurigen Moment erlebt, als eine Tiefkühltruhe kaputtging und 120 Tiefkühl-Pizzen weggeschmissen wurden. Um das zu umgehen, würde man also sofort die Reparatur veranlassen, egal, ob es Sonntag oder Feiertag oder ein Mittwoch ist. Das war schwierig; niemand von uns durfte die Pizza mitnehmen, sondern sie musste entsorgt werden.“

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Lasse Petersdotter (Grüne) am 22. Mai in der Debatte über eine Sonntagsöffnung von automatisierten Supermärkten:
„Gleichzeitig wage ich den weitreichenden Schritt, diese Rede mit einem Satz zu beginnen, den ich wahrscheinlich noch nie gesagt habe, den ich nie wieder sagen werde und der mir auch körperlich wehtut: In der Sache der Ladenöffnungszeiten von Automatengeschäften teile ich nicht die Auffassung der Gewerkschaften, sondern die Auffassung der FDP.“

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Tobias Koch (CDU) am 22. Mai an die Adresse des SSW-Abgeordneten Christian Dirschauer:
„Lieber Kollege Dirschauer, lassen Sie mich zu Beginn sagen: Sie machen tolle Arbeit als Opposition, und deshalb sind Sie in der Opposition genau richtig aufgehoben und sollten dort auch unbedingt bleiben.“

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Kai Dolgner (SPD) am 22. März über die Unterschiede zwischen Landesregierung und Bundesregierung beim Thema Digitalcheck:
„Irgendwie scheint Ihr angeblich holder schwarz-grüner Gaul immer noch auf der Startwiese zu grasen, während das genügsame und vielfach gescholtene Ampel-Muli seit einem Jahr längst das Ziel erreicht hat und inzwischen die zweite Runde dreht.“

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Bernd Buchholz (FDP) am 22. März in der Debatte über den SSW-Antrag einen Runden Tisch zum Schienenpersonennahverkehr einzuberufen:
„Wenn du nicht mehr weiter weißt, dann machst du einen Runden Tisch. Ich habe die immer despektierlich als Stuhlkreise bezeichnet. Ein Stuhlkreis, der immer größer wird und bei dem alle Beteiligten dasitzen und sich zurufen, wie schlecht und wie traurig das alles ist: Das bringt uns nicht voran.“

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Niclas Dürbrook (SPD) am 22. März in der Debatte über den SSW-Antrag einen Runden Tisch zum Schienenpersonennahverkehr einzuberufen:
„Meine persönliche Sympathie für ein weiteres Gesprächsgremium ist jetzt auch nicht überbordend. Ich glaube, wir müssen aufpassen, dass wir am Ende nicht mehr Gesprächsangebote als funktionsfähige Züge in Schleswig-Holstein haben.“

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Bernd Buchholz (FDP) am 23. Februar in der Debatte über die gemeinsame Innovationsagentur mit Hamburg:
„Meine Damen und Herren, da gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder Sie wollten das Parlament bewusst düpieren. Dann ist das eine Sache für den Ältestenrat. Oder aber, zweite Möglichkeit, im Landeskabinett ist der Fachkräftemangel ausgebrochen.“

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Thomas Hölck (SPD) am 22. Februar um kurz vor 18 Uhr auf die Frage, ob er eine Zwischenbemerkung des FDP-Abgeordneten Bernd Buchholz zulässt:
„Ich bin um 20 Uhr beim Italiener verabredet, sage aber Ja.“

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Christopher Vogt (FDP) am 21. Februar in der Debatte über das Hochschulsystem, die Tabellenstände verschiedener Fußballvereine und den Lieblingsclub des SSW-Fraktionschefs:
„Mit Blick auf die aktuelle Tabellensituation werde ich unsere Hochschulen bei aller Sympathie nicht mit dem VfB Lübeck, auch nicht mit Schalke 04, sondern mit Sankt Pauli und Holstein Kiel vergleichen. Das ist, glaube ich, das bessere Bild. Da klatscht sogar der HSV-Fan Lars Harms.“

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Bernd Buchholz (FDP) am 21. Februar in der Debatte über eine von der Koalition ausgerufene „Mobilitätsgarantie“:
„Ich habe vor einem Jahr von diesem Pult aus gesagt: Sie legen die Latte verdammt hoch. Eigentlich so hoch, dass der Verkehrsminister nur darunter durchkriechen kann. Aber das tut er nicht. Das tut er nicht, denn er ist gar nicht losgelaufen.“

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Thomas Losse-Müller (SPD) am 21. Februar in der Debatte über das Hochschulsystem:
„Ich bin in den 70er-Jahren im Ruhrgebiet geboren. Es war wirklich so: Wenn es dann mal nicht so schön war, ein bisschen sehr grau und laut und der Strukturwandel hart, dann haben wir – fast jede Nachbarin, fast jedes Familienmitglied von mir – gesagt – ich zitiere mit Erlaubnis der Präsidentin –: ‚Woanders is auch scheiße!‘“

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Birgit Herdejürgen (SPD) am 25. Januar über den Rückzug Schleswig-Holsteins aus den Plänen für eine gemeinsame Innovationsagentur mit Hamburg:
„Wie habe ich mir das vorzustellen? Um im Bild zu bleiben: Athus, Porthos und Aramis begeben sich fröhlich in den Kampf – kollaborativ, unabhängig, ambitioniert, agil und fokussiert. D‘Artagnan sitzt derweil auf der Mauer und feuert die anderen an. Auf Nachfrage erklärt er, er habe keinerlei Kenntnis darüber, dass der Kampf von den anderen projektbeteiligten Musketieren eingestellt wird, behält sich aber vor, zu einem späteren Zeitpunkt einzusteigen. Ich fürchte nur, zum abendlichen Bier wird er nicht eingeladen.“

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Oliver Kumbartzky (FDP) am 25. Januar nach der Enthaltung des SSW zum „Schleswig-Holstein-Pakt“ der SPD:
„Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein!“

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Annabell Krämer (FDP) am 25. Januar, nachdem laut Protokoll CDU, Grüne und SSW applaudiert hatten:
„Klatschen Sie nicht bei mir, das möchte ich nicht.“

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Oliver Kumbartzky (FDP) am 25. Januar in der Debatte über Energiepolitik:
„Frau Midyatli, Sie haben einen Punkt angesprochen, nämlich, dass der Ministerpräsident sich klar geäußert hat. Er sagte, er sei der Letzte, der sich für Atomkraft ausspräche. Er hat nicht gesagt, dass er sich nicht für Atomkraft ausspricht. Er hat gesagt, er wäre der Letzte.“

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Christian Dirschauer (SSW) am 24. Januar in der Debatte über Agrarpolitik:
„Insoweit bitte ich abschließend noch einmal um breite Zustimmung zum Antrag von SSW, CDU und Grünen. Denn für uns im Land muss doch weiter gelten: Unter Nutella gehört Butter, liebe Kolleginnen und Kollegen!“

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Oliver Kumbartzky (FDP) am 24. Januar über Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU):
„Wir haben seit Sommer 2022 eine schwarze Koalition, die sich damit brüstet, ein eigenes schwarz-geführtes Landwirtschaftsministerium zu haben, schwarz-geführt im doppelten Sinne.“

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Christopher Vogt (FDP) am 24. Januar über das Engagement des ehemaligen Wirtschaftsministers und jetzigen FDP-Abgeordneten Bernd Buchholz:
„Über die bevorstehende Ansiedlung der Northvolt-Fabrik an der Westküste freuen wir uns als FDP-Fraktion sehr. Dieses Projekt stammt ja noch aus gemeinsamen Jamaika-Zeiten, und wir haben es von Beginn an unterstützt. Der Kollege Buchholz hat mich gebeten, nicht anzusprechen, dass er mit Northvolt-Vertretern per Hubschrauber dort rüber geflogen ist, weil er viel zu bescheiden ist.“

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Lasse Petersdotter (Grüne) am 24. Januar an die Adresse der FDP-Fraktion:
„Weil sich die FDP gerade am lautesten darüber aufregt und auch noch in der Presse gesagt hat, dass man in den letzten Jahren die Konsolidierungsaufgaben nicht gemacht habe, Folgendes: Entschuldigung, von den letzten sechs Haushalten haben Sie fünf mitverantwortet!“