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5. Juli 2024 – Delegationsreise

Batteriefabrik: Northvolt steht zu Projekt in Heide

Abgeordnete des Europa- und des Wirtschafts- und Digitalisierungsausschusses sind nach Kopenhagen und Malmö gereist. In einem Gespräch beim Batteriehersteller Northvolt sagte dieser zu, an seinem Projekt in Schleswig-Holstein festzuhalten.

Gruppenbild mit Möwe: Die Abgeordneten aus Wirtschafts- und Digital- sowie Europaausscchuss. Foto: Landtag

Anlässlich eines Besuchs in Kopenhagen und Malmö vom 1. bis zum 4. Juli betonten der Europaausschussvorsitzende Malte Krüger sowie der Wirtschafts- und Digitalisierungsausschussvorsitzende Claus Christian Claussen die Bedeutung der Zusammenarbeit mit den skandinavischen Nachbarn, insbesondere Dänemark und der Öresund-Region. Diese Partnerschaften seien essenziell für die europäische Integration und die wirtschaftliche Entwicklung Schleswig-Holsteins. Der persönliche Kontakt und direkte Gespräche vor Ort seien unverzichtbar. Der Hauptaugenmerk der Informationsreise lag auf der Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und der wirtschaftlichen Beziehungen. 

Während des Aufenthalts trafen die Abgeordneten Vertreter von Institutionen, Unternehmen und lokalen Behörden. In Malmö stand die wirtschaftliche Zusammenarbeit im Mittelpunkt. Die Delegation besuchte die Industrie- und Handelskammer Südschweden und traf sich mit der Stadtverwaltung und Bürgermeisterin Carina Nilsson, um Infrastrukturprojekte und Smart City-Initiativen zu besprechen.

 Treffen mit Northvolt: Projekt in Heide nicht gefährdet

„Solche direkten Kontakte sind unerlässlich, um verlässliche Beziehungen zu knüpfen und zu vertiefen“, erklärte Claus Christian Claussen. Ein Besuch im dänischen Transportministerium und beim Dänischen Industrieverband sowie der Deutsch-Dänischen Handelskammer in Kopenhagen bot der Delegation Einblicke in die Verkehrspolitik, Infrastruktur und Wirtschaftsförderung im Bereich Energie und grüne Umstellung. „Diese Gespräche geben uns die Möglichkeit, über den Tellerrand zu schauen und mit neuen Impulsen unsere Politik in Schleswig-Holstein weiterzuentwickeln“, ergänzte Krüger.

Der schwedische Batteriehersteller Northvolt hat nach Informationen einer schwedischen Zeitung erwogen, seine umfangreichen internationalen Pläne zu bremsen. Diese Äußerungen hatten nicht zuletzt in Schleswig-Holstein, wo in Heide Pläne für eine neue Batteriefabrik bestehen, für Unruhe gesorgt. Daher nutzte der Wirtschaftsausschuss die Möglichkeit zu einem Gespräch mit dem Unternehmen in Malmö. Zu dem Treffen mit Northvolt erklärte Claussen: „In der vertraulichen Sitzung sind alle unsere Fragen beantwortet worden. Dadurch wurde ein Maß an Transparenz erreicht, das erfreulich, aber auch notwendig ist. Northvolt hat klar erklärt, an dem Projekt in Heide festzuhalten.“

Stärkung der Ostseekooperation und europäische Verbundenheit

Ein weiteres Highlight war der Besuch des STRING-Sekretariats in Kopenhagen, wo Managing Director Thomas Becker über die Fortschritte des GREATER4H Wasserstoffkorridors berichtete. „STRING ist für Schleswig-Holstein besonders wichtig, da es eine Schlüsselrolle in der nachhaltigen und grenzüberschreitenden Mobilität spielt“, so Claussen. Die Delegation besuchte auch die Vertretung der deutschen Minderheit in Kopenhagen sowie die deutsche Gemeinde in der dänischen Hauptstadt. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie aktiv sich die deutsche Gemeinschaft in Kopenhagen einbringt und als Mittler zwischen den Kulturen auftritt“, sagte Krüger.

Im Rahmen der Reise besuchte die Delegation die Baustelle des Fehmarnbelt-Tunnels, der Deutschland und Dänemark durch den weltweit längsten Absenktunnel verbinden wird. Claussen betonte die wirtschaftliche Bedeutung des Tunnels: „In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist der Fehmarnbelt-Tunnel eine gute Nachricht. Diese Verbindung hat das Potenzial, den Austausch und Handel zu intensivieren und neue wirtschaftliche Impulse zu setzen.“ Malte Krüger zeigte sich beeindruckt: „Der Fehmarnbelt-Tunnel ist ein gutes Beispiel für europäische Zusammenarbeit. Er bringt Deutschland und Dänemark enger zusammen und zeigt, wie wir gemeinsam große Projekte realisieren können.“

Besuch bei den Vereinten Nationen

Lars Friis Cornett, Direktor von Femern A/S in Deutschland, führte die Abgeordneten durch die Baustelle und erläuterte technische Details und Fortschritte. „Der weltweit längste Absenktunnel bringt Schleswig-Holstein näher zu seinen skandinavischen Nachbarn und ermöglicht vielfältige wirtschaftliche und gesellschaftliche Impulse auch bereits während der Bauphase“, sagte Cornett.

Die Delegation besuchte außerdem das UNICEF-Warehouse in Kopenhagen. Hier erhielten die Abgeordneten Einblicke in die Funktion des Warenlagers und die Zusammenarbeit mit EU-Institutionen. Themen wie die aktuelle Herausforderungen bei der Versorgung in Krisengebieten, die Balance zwischen kurzfristigen Notfalllieferungen und langfristigem Aufbau widerstandsfähiger Gemeinschaften sowie die Bekämpfung von Korruption wurden ausführlich diskutiert.