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Das Thema Katzenkastration stand auf Antrag der Fraktionen von FDP und SPD als erster Punkt auf der Tagesordnung des Umwelt- und Agrarausschusses anlässlich seiner 20. Sitzung. Im Bericht über die beendete jährliche Herbstaktion zur Kastration von wildlebenden Katzen zeigte sich Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU) zufrieden. „Das Projekt ist ein Erfolgsmodell, die Anzahl der verwilderten Katzen hat deutlich abgenommen“, Von anfangs 55 Prozent aller Gemeinden sei die Beteiligung auf nunmehr 77,5 Prozent angestiegen. Pro Aktionszeitraum in einem Frühjahr und Herbst würden im Durchschnitt 1400 Tiere kastriert, andere Bundesländer würden sich bereits an diesem Konzept ein Beispiel nehmen. Schwarz dankte Tierärztekammer, Tierschutzbund und den Kommunen für ihr Engagement. Er appellierte an die Verantwortung jedes einzelnen Tierhalters, Katzen und Kater kastrieren zu lassen.
Auf die Frage von Oliver Kumbarztky (FDP) nach der wiederholt frühzeitigen Beendigung der Aktion antwortete Schwarz, dass die Inanspruchnahme aller verfügbaren finanziellen Mittel innerhalb von zwei Tagen nicht voraussehbar gewesen sei. „Dabei spielen zu viele Faktoren eine Rolle, es ist nicht abschätzbar, wie es läuft.“ Ein Grund sei mittlerweile auch die gute Organisation der Mitmachenden. Die Katzen würden ein zwei Tage vor Beginn der Aktion eingefangen und dann sofort an die Tierarztpraxen gegeben. Alle Kosten bis zum Ende der Aktion würden aber erstattet. Auf Nachfrage von Kumbartzky, ob man eine Erhöhung der Mittel plane, sagte Schwarz, dass die jährlichen Mittel gerade zu Beginn dieses Jahres von 90.000 Euro auf 110.000 Euro erhöht worden seien. Mehr sei vorerst wohl nicht zu erwarten 1400 Katzen hätten so dieses Jahr kastriert werden können, deutlich mehr als letztes Jahr.
Uneinigkeit herrschte bei der Frage, ob die Zahl der verwilderten Katzen im Land in den vergangenen Jahren ab- oder zugenommen hat. Während Dirk Kock-Rohwer (Bündnis 90/Die Grünen) von einer Abnahme von vormals 75.000 Katzen auf heute 67.000 sprach, sagte Redmann, alle in diesem Bereich Tätigen würden ihr mitteilen, dass es in diesem Jahr mehr Katzen seien. „Es sind jedenfalls mehr Tiere in den Heimen als jemals zuvor.“ Redmann schickte einen Appell in Richtung Landwirtschaftsminister, sich für mehr Mittel und eine Katzenschutzverordnung einzusetzen und damit für eine klare rechtliche Regelung zu sorgen. Im Austausch mit Bund und Ländern warb sie für das Drängen auf die Einführung eines Tierschutzgesetzes, um damit auch gegen andere Probleme wie die Qualzucht und Online-Tierhandel vorgehen zu können.
Das Land hatte für das Gesamtprojekt der Katzenkastration in diesem Jahr 110.000 Euro bereitgestellt, der Deutsche Tierschutzbund und der Landesverband Schleswig-Holstein hatten sich mit insgesamt 20.000 Euro beteiligt. Hintergrund: Die Zahl freilebender Katzen nimmt stetig zu. Von einer nicht kastrierten Katze und deren Jungen kann es innerhalb eines Jahres bis zu 35 Nachkommen geben. Auf der Suche nach Nahrung werden die Tiere nicht immer fündig und ein Teil der Tiere ist krank beziehungsweise verletzt. Weitere Themen der Sitzung waren die Bildungsoffensive zur Verbraucherbildung und der Bericht des Ministers für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur über den Stand der Munitionsbergung in Schleswig-Holstein.