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Der Petitionsausschuss des Landtages, der normalerweise aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes hinter verschlossenen Türen tagt, hat heute eine öffentliche Anhörung durchgeführt. Das Thema: der kleine Sportboothafen Lippe in der Hohwachter Bucht, wo auch ein Seenotkreuzer stationiert ist. Das Problem: Die Hafeneinfahrt versandet regelmäßig, die Kosten für den Sandabtransport sind strittig. Das Ergebnis: Nach rund einstündiger Anhörung verlässt Petent Herbert Schmitz, Besitzer einer Segeljacht, zufrieden den Ausschussraum. Im Gepäck hat er die Zusage von dem Leiter der Kommunalabteilung im Innenministerium, Tilo von Riegen, dass das Land eine jährliche Ausbaggerung unterstützt und die entsprechenden Mittel bei den Haushaltsberatungen zum Landesetat angemeldet hat.
Während von Riegen von rund 100.000 Euro für eine Ausbaggerung ausgeht, sind sich der 80jährige Verfasser der nichtöffentlichen Petition und ein Wasserbauexperte sicher, dass bereits etwa 60.000 Euro ausreichen könnten. Einigkeit herrschte im Ausschussraum dahingehend, dass die Hafenausfahrt jährlich bis zu einer Tiefe von 2,30 Meter ausgebaggert werden müsse. Denn gegenwärtig sitzt der Seenotrettungskreuzer „Woltera“ bei widrigen Wind- und Strömungskonstellationen, wie Ebbe, ablandigen Starkwinden oder starkem Seegang, im Hafen fest und kann bei einem Notfall nicht auslaufen.
„Nur mit Glück ist es bislang zu keiner Katastrophe gekommen“, sagt Petent Schmitz und unterstreicht seine Forderung nach einer schnellen Lösung des Problems. Und der Stationsleiter der Seenotretter im Hafen Lippe, Björn Hagge, berichtet von teuren Schäden an der Schiffsschraube, weil das Boot nicht selten auf der Sandbank aufsetze.
Die Ausbaggerung sei lebensnotwendig, sagen Schmitz und Hagge und betonen die Unentbehrlichkeit des Standorts für die Stationierung eines Seenotrettungskreuzers. Denn: Die nächsten Häfen Heiligenhafen und Wentorf seien bei einem Notfall zu weit weg. Dies sieht auch von Riegen so. Wie mehrere Abgeordnete im Ausschuss spricht auch er sich klar für eine Kostenbeteiligung des Bundes aus, der vor dem Hafen Lippe für die Seenotrettung zuständig ist. Laut von Riegen habe jedoch das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt bislang ablehnend reagiert, es sehe sich nicht in der Verantwortung. Das Land dagegen habe die Verpflichtung für den Bereich Wasserrettung, was eine Kostenübernahme rechtfertige.
Andere Maßnahmen, wie eine Verlängerung der Hafenmole oder sogenannte landgestützte Rettungsboote, seien aus Kostengründen oder wegen geographischer Gegebenheiten nicht möglich, hieß es im Ausschussraum. Nicht nur der Petent Schmitz zeigte sich nach der Anhörung erleichtert über die Bereitschaft des Landes, die Ausbaggerung ab dem kommenden Jahr finanzieren zu wollen – vorausgesetzt die Haushaltsmittel werden bewilligt. Auch der Vorsitzende des Petitionsausschusses Hauke Göttsch freute sich über den positiven Verlauf der Anhörung. Er versprach, dass der Ausschuss das Thema weiter verfolgen werde.
Hinweis:
Zu dem Thema liegen Pressefotos vor