Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

16. Juni 2021 – Juni-Plenum

Gedenkort soll an Opfer der Corona-Pandemie erinnern

In Schleswig-Holstein sind seit Beginn der Corona-Pandemie über 1500 Menschen dem COVID-19-Virus zum Opfer gefallen. Der Landtag gibt den Anstoß für eine Erinnerungsstätte. Die Ausgestaltung ist noch offen.

Midyatli, Serpil SPD
Serpil Midyatli (SPD): Die Trauer braucht einen Ort. Foto: Thomas Eisenkrätzer

Ein Gedenkort soll künftig an die Opfer der Corona-Pandemie erinnern. Dafür macht sich der Landtag mehrheitlich stark. Wo und in welcher Form ein solcher Ort entstehen soll, ist aber noch offen. Die SPD hatte mit einem Antrag den Anstoß für das Vorhaben gegeben. Alle weiteren Fraktionen sowie der SSW schlossen sich an.

„Mit jedem Schritt in Richtung Normalität werden wir spüren, was wir verloren haben“, sagte Serpil Midyatli (SPD), die die Debatte eröffnete. Die Trauer, die viele bislang nicht verarbeiten konnten, werde mit großer Wucht einschlagen. Denn: „Viele konnten sich nicht richtig von ihren Liebsten verabschieden.“ Diese Trauer brauche einen Ort, so Midyatli. Eine Gedenkstätte solle aber nicht nur an die Toten erinnern, sondern zugleich „eine Mahnung an die politisch Verantwortlichen sein, dass Pandemien jederzeit erneut ausbrechen können und dass rechtzeitig Vorbereitungen dafür getroffen werden müssen“.

Landtag nur Teil der Debatte

Die übrigen Redner gingen unter anderem darauf ein, dass der Vorstoß des Landtages für einen Gedenkort lediglich ein Denkanstoß sein könne. „Wo, wie, wann – da kann man sich Vieles vorstellen“, sagte Werner Kalinka (CDU). Und auch Lasse Petersdotter (Grüne) sprach sich dafür aus, als Landtag zwar Teil der Debatte zu sein, „aber nicht vorzugeben, wo es hingeht“. Er könne sich vorstellen, einen Ort für die Toten, für die „Helden“ oder aber ein Mahnmal in Erinnerung daran zu schaffen, „dass wir nicht ausreichend vorbereitet waren“. Wichtig sei etwa, die Wissenschaft und Betroffene einzubeziehen. Alle Abgeordneten dankten der SPD für die Initiative des gemeinsamen Antrages.

Weitere Rednerinnen:
Anita Klahn (FDP), Jette Waldinger-Thiering (SSW)

Die SPD-Fraktion will in der näheren Umgebung des Landeshauses einen Gedenkort für die schleswig-holsteinischen Opfer der Corona-Pandemie errichten. „Dieser Ort soll an die bisher weit mehr als 1500 Menschen in Schleswig-Holstein erinnern, die durch das Coronavirus ihr Leben verloren haben“, heißt es in einem entsprechenden Antrag. Die Stätte soll aber nicht nur an die Toten erinnern, sondern zugleich „eine Mahnung an die politisch Verantwortlichen sein, dass Pandemien jederzeit erneut ausbrechen können und dass rechtzeitig Vorbereitungen dafür getroffen werden müssen“.

Die Sozialdemokraten regen an, dass Hinterbliebene die Gedenkstätte mitgestalten können, etwa durch schriftliche Botschaften, Blumen und Erinnerungsgegenstände. Darüber hinaus soll sie „ein Ort des Zusammenkommens sein und als Symbol für die Solidarität und wechselseitige Rücksichtnahme unserer Gesellschaft in den zurückliegenden schweren Monaten stehen“, heißt es weiter in dem Antrag. Zur Einrichtung eines solchen Gedenkorts soll ein landesweiter Wettbewerb ausgeschrieben werden.

Aktuell:
Zwischenzeitlich liegt ein interfraktioneller Antrag vor.
siehe: Drucksache 19/2988(neu)

(Stand: 16. Juni)

Meldung zum Thema:
März 2021

Antrag

Gedenken an die Opfer der Corona-Pandemie
Antrag der Fraktion von SPD, CDU, Grünen, FDP und SSW – Drucksache 19/2988(neu)