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Der Landtag setzt sich einvernehmlich dafür ein, das Thema sexualisierte Gewalt an den Schulen stärker zu thematisieren. Nach eingehender Beratung im Sozialausschuss – unter anderem mit einer Anhörung – verabschiedeten die Abgeordneten einen leicht im Ausschuss modifizierten Antrag, der dazu aufruft, Prävention und Beratung zu intensivieren.
Angeregt werden zudem regelmäßige Fachtage und die Erstellung eines Handlungsleitfadens. Außerdem sollen Lehrkräfte in Fortbildungen für das Thema sexuelle Gewalt sensibilisiert werden. Der Landtagsbeschluss sei ein „großer Beitrag, um Kinder vor sexualisierter Gewalt zu schützen“, sagte der CDU-Abgeordnete Tobias von der Heide stellvertretend für alle Abgeordneten.
Weitere Redner:
Kai Vogel (SPD), Ines Strehlau (Grüne), Dennys Bornhöft (FDP), Jette Waldinger-Thiering (SSW), Doris von Sayn-Wittgenstein (parteilos), Bildungsministerin Karin Prien (CDU)
Die Landesregierung soll sich verstärkt gegen sexuelle Übergriffe an Schulen einsetzen: Das ist das Ergebnis von Beratungen im Bildungsausschuss zum Thema. Prävention und Beratung sollen demnach intensiviert werden. Angeregt werden weiter regelmäßige Fachtage und ein Handlungsleitfaden. Außerdem sollen Lehrkräfte in Fortbildungen für das Thema sexuelle Gewalt sensibilisiert werden.
Für das Schuljahr 2018/19 hatte die Landesregierung Zahlen zur Gewalt an den Schulen in Schleswig-Holstein erhoben. Im sogenannten Gewaltmonitoring wurden 585 Fälle gewalttätiger Übergriffe erfasst. Insgesamt 37 davon waren sexuelle Delikte unterschiedlicher Qualität. Zwar erscheine der prozentuale Anteil an den gesamten Gewaltvorfällen gering, „aber diese Form der Verletzung wiegt besonders schwer“, heißt es in dem zugrundeliegenden Antrag von CDU, Grünen und FDP.
Zur Abstimmung steht zudem ein Änderungsantrag der SPD, in dem die Sozialdemokraten den Koalitionsantrag um einige Aspekte ergänzen. So sei etwa zu bedenken, dass „sexualisierte Gewalt in digitaler Form“ durch die Corona-Pandemie verstärkt worden sei. Und auch die Dunkelziffer von derartigen Gewalttaten sei nicht zu unterschätzen. Der Bildungsausschuss wird erst während der Tagung in einer Sitzung eine Beschlussempfehlung zu den SPD-Vorschlägen abgeben.
Nach einem Bericht der Deutschen Kinderhilfe sind im Jahr 2019 in Schleswig-Holstein 450 Kinder sexuell missbraucht worden. Im Vorjahr waren es 413 Fälle, wie der Verein im Mai vergangenen Jahres mitteilte. Die Angaben beruhen auf einer Auswertung der polizeilichen Kriminalstatistik.
In 456 Fällen ermittelte die Polizei demnach 2019 in Schleswig-Holstein wegen Kinderpornografie. Die gestiegene Zahl bedeutet nach Angaben des Bundeskriminalamts nicht zwangsläufig einen Zuwachs an Vergehen. Vielmehr gebe es inzwischen deutlich mehr Hinweise auf derartige Straftaten, etwa von einer Organisation in den USA, die vermisste Kinder auffinden und Missbrauch aufdecken will.
Minderjährige sind in diesem Bereich allerdings nicht nur Opfer, sondern manchmal auch Täter. Immer häufiger würden Fälle bekannt, bei denen Jugendliche kinderpornografische Videos über Messenger-Dienste wie WhatsApp tauschten.
(Stand: 17. Mai 2021)
Meldung bei Antragstellung:
Oktober 2020 (Sexuelle Gewalt an Schulen / ohne Aussprache)
Weitere vorherige Debatte und Meldungen zum Thema:
Februar 2021
September 2020 (Gesundheitsversorgung)
Februar 2019 (Kinderhilfe/ohne Aussprache)
Weitere Informationen zur Beschwerdestelle:
Pressemitteilung zum Bericht
Website der Beschwerdestelle