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Vom selbstfahrenden Auto bis zum Roboter als OP-Helfer – „Künstliche Intelligenz“ ist auf dem Vormarsch. Schleswig-Holstein will auf diesem Gebiet eine führende Rolle einnehmen, kündigt Regierungschef Günther an.
Bei der Entwicklung und Anwendung der Künstlichen Intelligenz (KI) soll Schleswig-Holstein „Vorzeige-Region“ in Deutschland werden. Dies kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) heute im Plenum erneut an und wiederholte damit ähnliche Aussagen aus dem Spätsommer vergangenen Jahres. Der Regierungschef führte unter anderem die jüngst eingerichtete und vom Land geförderte Außenstelle des Deutschen Forschungszentrums für KI an der Uni Lübeck an. Hier soll in den Bereichen Medizin, Medizintechnik und Gesundheitswesen geforscht werden. Die zur Verfügung stehenden Landesmittel für die KI-Förderung bezifferte Günther auf 45 Million Euro.
„Ich freue mich sehr, dass das Thema KI nicht irgendein Schattendasein in der Landesregierung fristet, sondern zur Chefsache gemacht wird“, lobte CDU-Abgeordneter Ole-Christopher Plambeck den Ministerpräsidenten. KI biete etwa auch für die hiesige Wirtschaft ein enormes Potenzial. Auch, wenn diese hierzulande vor allem von kleineren und mittleren Unternehmen geprägt sei. „Kaum ein KMI-Unternehmen wird sich eine eigene KI-Abteilung leisten können“, so Plambeck. Hier setze das KI-Transfer-HUB.SH an, wo den Unternehmen Beratung, Förderung und die Möglichkeit zum Wissenstransfers angeboten werde. Der HUB sei „ein optimaler Partner für unsere Wirtschaft im Land“, so der CDU-Mann.
„Die KI-Strategie ist immer noch nicht klar geworden“, Zielvorgaben formuliere die Landesregierung „eher blumig“, kritisierte hingegen der SPD-Abgeordneter Heiner Dunckel den mündlichen Bericht des Ministerpräsidenten. Andere Länder würden da deutlich konkreter, etwa die bayerische Landesregierung, die in den kommenden Jahren 100 KI-Professuren einrichten will. „Eine Vorreiterschaft im bundesweiten Vergleich sehe ich nicht“, sagte Dunckel. Das Land gebe zu wenig Geld für Forschung und Entwicklung aus und belege im bundesdeutschen Vergleich bei den Investitionen einen der letzten Plätze.
Joschka Knuth (Grüne):
„Das Sondervermögen KI ist ein sehr wirkungsvolles Instrument. Es gibt uns Flexibilität. Unsere Unternehmen brauchen unsere Unterstützung. Dafür brauchen wir den KI-Transfer-HUB. Wir wollen Vorreiter sein und das werden wir auch werden.“
Stephan Holowaty (FDP):
„KI ist kein Superhirn. Aber sie hat das Potential, Daten schneller zu analysieren, als Menschen das können, und Handlungsempfehlungen geben. Gute Daten sind die Grundlage, dass KI überhaupt angewendet werden kann.“
Jette Waldinger-Thiering (SSW):
„Das Land tut gut daran, auf KI-Technologie zu setzen. Aber auch bei KI-Projekten muss es eine fundierte Evaluierung geben. Alles andere ist reiner Selbstzweck, um bunte Broschüren zu füllen. Und KI ist erst dann eine Hilfe, wenn auch die digitale Struktur besser ausgestattet ist.“
Die Ansage von CDU-Ministerpräsident Daniel Günther im Spätsommer vergangenen Jahres im Landtag war eindeutig: Bei der Entwicklung und Anwendung der Künstlichen Intelligenz (KI) will Schleswig-Holstein bundesweit eine führende Rolle übernehmen. Zu diesem Zweck wurde zwischenzeitlich eigens ein millionenschweres Sondervermögen eingerichtet. Von dem Ausbau der KI mit dem Einsatz neuer Technologien erhofft sich Jamaika neue Impulse in den Bereichen Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft. Jetzt soll die Landesregierung eine erste Bilanz ziehen.
Konkret soll ein von den Koalitionsfraktionen geforderter mündlicher Bericht über den aktuellen Stand des KI-Handlungsrahmens „Strategische Ziele und Handlungsfelder für Schleswig-Holstein“ Aufschluss geben. Dabei soll insbesondere auch auf die „in Umsetzung befindlichen und in Aussicht genommenen sowie priorisierten Maßnahmen des eingerichteten Sondervermögens zur Förderung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in Schleswig-Holstein“ eingegangen werden. Der ressortübergreifende KI-Handlungsrahmen ist unter anderem mit Impulsen aus Konferenzen in den vergangenen beiden Jahren mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft definiert worden.
Künstliche Intelligenz ist schon heute in vielen Bereichen zu finden: Beispiele sind selbst parkende Autos, Sprachassistenten und lernfähige und trainierbare Maschinen – aber auch Kaufvorschläge im Online-Shop oder Playlisten in Streamingdiensten, die auf Basis vorherigen Konsumverhaltens von Maschinen errechnet werden. Ende vergangenen Jahres kündigte die Bundesregierung an, die Investitionen im Bereich der KI bis 2025 von drei auf fünf Milliarden Euro zu erhöhen.
In Schleswig-Holstein konnte sich jüngst die Uni Lübeck über einen Förderbescheid des Landes Schleswig-Holstein in Höhe von drei Millionen Euro freuen. Das Geld ist für die Einrichtung einer Außenstelle des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz gedacht. Lübeck habe sich zu einem gesamtdeutschen Kraftzentrum für KI im Bereich des Gesundheitswesens und der Medizin entwickelt, sagte der Chef der Staatskanzlei, Dirk Schrödter, bei Übergabe des Förderbescheids Anfang Februar.
In dem zunächst auf drei Jahre befristeten Projekt sollen nach Angaben des Landes drei Arbeitsgruppen die Einsatzmöglichkeiten der KI in den Bereichen Medizin, Medizintechnik und Gesundheitswesen erforschen. Das Land finanziert dabei vor allem das wissenschaftliche Personal, die Universität stellt die Räume und die Arbeitszeit der Professoren zur Verfügung. Nach Ablauf der Zeit werde geprüft, ob der Ansatz erfolgreich gewesen sei und der Standort dauerhaft etabliert werde, teilte die Landesregierung mit.
(Stand: 22. März 2021)
Meldung bei Antragstellung:
August 2020 (ohne Aussprache)
Vorherige Debatte/Meldung zum Thema:
August 2019
Januar 2019
Mündlicher Bericht zum KI-Handlungsrahmen
Antrag der Fraktionen von CDU, Grünen und FDP – Drucksache 19/2282