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Die psychologische Hilfe für Studenten an Schleswig-Holsteins Unis wird wegen der Corona-Pandemie aufgestockt. Für 75.000 Euro aus dem Härtefallfonds des Landes sollen 35 zusätzliche Beratungsstunden pro Woche bei den Studentenwerken in Kiel, Lübeck und Flensburg ermöglicht werden. Die Wartezeiten auf eine Erstberatung betrügen derzeit bis zu zehn Wochen, so Lasse Petersdotter (Grüne). Das sei „nicht mehr zumutbar“. „Viele junge Menschen sind an ihrer psychischen Belastungsgrenze“, merkte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) an. Deswegen müsse jetzt „schnell und unbürokratisch“ gehandelt werden.
Der Antrag von CDU, Grünen und FDP wurde bei Enthaltung der AfD angenommen. Auch die SPD stimmte zu, forderte aber eine Aufstockung um 150.000 Euro. Der Jamaika-Antrag greife zu kurz, sagte der Sozialdemokrat Heiner Dunckel, denn die Koalition wolle das Geld nur für das laufende Jahr bewilligen. Das werde der dramatischen Lage und den strukturellen Problemen beim Studentenwerk nicht gerecht. Die Koalitionsfraktionen sagten zu, die SPD-Forderungen im Ausschuss zu erörtern.
Alle anderen Fraktionen gaben ihre Reden zu Protokoll.
CDU, Grüne und FDP wollen die Beratungsstunden der beim Studentenwerk Schleswig-Holstein teilzeitbeschäftigten Psychologen aufstocken. „Für das Jahr 2021 wird von Kosten in Höhe von 75.000 Euro (35 zusätzliche Beratungsstunden pro Woche) ausgegangen“, so die Antragssteller. Die Sofortmaßnahme soll aus dem Härtefallfonds des Landes finanziert werden. Durch die Pandemie seien die Studierenden „starken Zukunftsängsten“ ausgesetzt, deshalb käme es „zu einer weiteren Erhöhung der Wartezeiten für ein Erstgespräch bei den psychologischen Beratungsangeboten des Studentenwerks“, lautet die Begründung.
Das Studentenwerk Schleswig-Holstein betreibt Beratungsstellen in Kiel, Lübeck und Flensburg. Laurin Schaefgen, Psychologe am Standort Flensburg, sagte in einem Interview mit den Kieler Nachrichten Mitte Februar, dass die Beratungsanfragen in der Corona-Pandemie deutlich gestiegen seien. „Es dauert mittlerweile bis zu zehn Wochen, bis Studierende einen Termin bekommen“, so Schaefgen. Einige Studierende hätten Schwierigkeiten mit der Online-Lehre, die meisten aber klagten über Einsamkeit. Diese beiden Aspekte flössen bei den hilfesuchenden Studierenden ineinander über. „Es setzt ein Gefühl der Ohnmacht ein“, sagte der psychologische Berater.
Die Situation der Studierenden im Land war bereits Thema bei der ersten Plenarsitzung in diesem Jahr. Der Landtag verabschiedete einen Antrag der Koalitionsfraktionen. Die Studierenden sollen durch ein Freisemester und mehr Flexibilität bei Prüfungen entlastet werden. Für eingeschriebene, nicht beurlaubte Studierende wurde die individuelle Regelstudienzeit verlängert: Das Wintersemester 2020/2021 gilt, wie das vergangene Sommersemester 2020, als Freisemester. Es wird im Hinblick auf hochschulrechtliche Regelungen und die Ausbildungsförderung nicht gewertet. Demnach gibt es für ein zusätzliches Semester BAföG.
In dem jetzt vorliegenden Antrag wird begrüßt, dass das Bildungsministerium und das Studentenwerk die organisatorischen Rahmenbedingungen geschaffen hätten, um eine kürzere Bearbeitungsdauer der BAföG-Anträge zu ermöglichen. „Auf diese Weise kann die durch die Pandemie angespannte Lage für viele Studierende deutlich entschärft werden“, heißt es.
(Stand: 22. Februar 2021)
Gegen Stress und Zukunftsängste im Studium
Antrag der Fraktionen von CDU, B´90/Die Grünen, FDP – Drucksache 19/2797