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23. September 2020 – September-Plenum

Überfraktionelles Bekenntnis zur Sportland Schleswig-Holstein

Große Einigkeit im Plenum: Der Sport soll zukünftig besonders gefördert werden. Ein Entwicklungsplan der Landesregierung und eine Millionenförderung vom Bund sollen den Weg zum „Sportland des Nordens“ ebnen.

Sportplatz Fußball Eckfahne
Schleswig-Holstein will sich in Zukunft stärker als Sportland aufstellen. Foto: dpa, Patrick Seeger

Schleswig-Holstein soll zum Sportland Nummer eins werden, so die einhellige Meinung im Landtag. Neben einem interfraktionellen Antrag zum „Bundesinvestitionspakt Sportstätten 2020“, der Mittel für die Sanierung von Sportstätten bereitstellt, diskutierte das Plenum den Sportentwicklungsplan der Landesregierung. Für den Plan, der 118 Handlungsempfehlungen ausgibt, gab es viel Lob, auch von der Opposition und ein geschlossenes Bekenntnis zum Investitionspakt des Bundes. „Sport ist der Kitt der Gesellschaft“, sagte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU), die auch für den Sport zuständig ist.

Konkret wird der Bund 25 Millionen Euro bis 2024 für Schleswig-Holsteins Sportstätten bereitstellen. Das Geld kann aber nur abgerufen werden, wenn Land und Kommunen sich zu zehn beziehungsweise 15 Prozent an den Kosten beteiligen. Jamaika, SPD und SSW rufen die Landesregierung auf, entsprechende Mittel aus dem Corona-Nothilfeprogramm für den Sport zu reservieren. Die Rede ist von einer Rücklage in Höhe von 4,3 Millionen Euro. Was konkret gefördert werden soll, beschreibt die mehrere hundert Seiten starke Sportentwicklungsplanung des Innenministeriums. Unter anderem gehören dazu eine Initiative zum Schwimmen-Lernen, die Stärkung des Sporttourismus oder eine dritte Sportstunde an den Schulen.

Kleines Stückchen Sportgeschichte

„Mit dem heutigen Tag schreiben wir ein kleines Stückchen Sportgeschichte“, sagte CDU-Abgeordnete Barbara Ostmeier. Der Aufstieg Schleswig-Holsteins zum Sportland des Nordens habe begonnen. „Jamaika hat die Latte der Erwartungen hoch gehängt“, bremste Kathrin Bockey (SPD) ein wenig. Der Sportentwicklungsplan müsse in den Kommunen realisiert werden – und die könnten Schwierigkeiten bekommen, die „hochfliegenden Erwartungen eigenverantwortlich umzusetzen“, so Bockey.

Sportministerin Sütterlin-Waack betonte, Schleswig-Holstein sei „das erste Flächenland, dass eine so umfangreiche Bestandsaufnahme vorgenommen hat“. Darum sei es Aufgabe des Landes für eine gute Sportinfrastruktur zu sorgen. Das Land beteilige sich mit 15 Prozent der Kosten, die Kommunen müssten nur zehn Prozent tragen.

Der Antrag wurde einstimmig beschlossen. Der Sportentwicklungsplan wurde zur abschließenden Beratung an den Innen- und Rechtsausschuss überstellt.

Weitere Redner:
Joschka Knuth (Grüne), Jörg Hansen (FDP), Claus Schaffer (AfD), Lars Harms (SSW)

Ins Sportland Schleswig-Holstein soll mehr Bewegung kommen. Dafür will der Landtag einen Millionenbetrag aus dem Corona-Nothilfeprogramm, und die Landesregierung legt einen ausführlichen Plan vor.

25 Millionen Euro stellt der Bund bis 2024 für Schleswig-Holsteins Sportstätten bereit. Das Geld kann aber nur abgerufen werden, wenn Land und Kommunen sich zu zehn beziehungsweise 15 Prozent an den Kosten beteiligen. Jamaika, SPD und SSW rufen die Landesregierung auf, entsprechende Mittel aus dem Corona-Nothilfeprogramm für den Sport zu reservieren. Die Rede ist von einer Rücklage in Höhe von 4,3 Millionen Euro. Um das Geld in diese Richtung zu leiten, ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Landtag nötig. Was konkret gefördert werden soll, beschreibt die mehrere hundert Seiten starke Sportentwicklungsplanung des Innenministeriums. Sie wird ebenfalls beraten.

Der Sportentwicklungsplan basiert auf einem Dialog der Landesregierung mit Sportverbänden, Kommunen, Tourismus- und Wirtschaftsexperten sowie auf einer repräsentative Befragung von Schleswig-Holsteinern zu ihren Wünschen für den Sport. Herausgekommen sind 118 Handlungsempfehlungen. Dazu gehören etwa eine Initiative zum Schwimmen-Lernen und eine Stärkung des Sporttourismus. Ferner sollen die Programme „Kinder in Bewegung“ und „Kein Kind ohne Sport“ sollen ausgebaut werden – etwa durch einen „Bewegungscheck“, um früh motorische Probleme zu erkennen. Angestrebt wird auch eine durchgängige dritte Sportstunde an den Schulen in allen Klassenstufen.

Großer Sanierungsbedarf

Es wird auch vorgeschlagen, an einem zentralen Standort eine große, multifunktional nutzbare Veranstaltungshalle für mindestens 15.000 Zuschauer zu schaffen. Ein weiteres Ziel: Handball soll neben Rudern, Segeln und Beachvolleyball als weitere Schwerpunktsportart anerkannt werden und damit mehr Fördermittel bekommen. Die Landesverbände der einzelnen Sportarten sollen mehr Geld erhalten, um Profi-Trainer einzustellen, damit Leistungssport-Talente besser gefördert werden.

Die Landesregierung betont zudem, dass sie die Kommunen bei der Sanierung ihrer Sportstätten weiter unterstützen will. Aus einer Erhebung von 2019 geht hervor, dass etwa 1.100 von insgesamt rund 3.000 kommunalen Sportanlagen modernisierungsbedürftig sind. Die 2.600 Sportvereine im Lande haben insgesamt mehr als eine Million Mitglieder.

(Stand: 21. September 2020)

Vorherige Debatten zum Thema:
Juni 2018 (Förderung, Sanierung)
Oktober 2017 (Sportentwicklung)
Juli 2017 (Kieler Fußballstadion)

Antrag

Bundesinvestitionspakt Sportstätten 2020
Antrag der Fraktionen von CDU, SPD, Bündnis 90/ Die Grünen, FDP und den Abgeordneten des SSW – Drucksache 19/2394

Bericht der Landesregierung

Sportentwicklungsplanung für Schleswig-Holstein
Federführend ist das Ministerium für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung –Drucksache 19/2395