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„Bitte leben Sie ihr Leben weiterhin wie gewohnt und achten Sie aufeinander.“ Das rät Gesundheitsminister Heiner Garg den Schleswig-Holsteinern bei einer Sondersitzung des Sozialausschusses zum Corona-Virus.
Gemeinsam mit Anne Marcic, Referentin für Infektionsschutz des Gesundheitsministeriums, klärte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) in einer Sondersitzung des Sozialausschusses über den aktuellen Stand zum Corona-Virus im Land auf und beantwortete Fragen der Abgeordneten. Derzeit (Stand Montagvormittag) seien in Schleswig-Holstein drei bestätigte Fälle mit dem neuartigen Virus „Covid-19“ bekannt, erklärte Garg. Darunter sei ein Reiserückkehrer aus Norditalien aus dem Kreis Segeberg, der sich seit einigen Tagen in Quarantäne befindet. Ein zweiter Infizierter stamme aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg. Er habe nach dem Besuch einer Karnevalsveranstaltung in Nordrhein-Westfalen entsprechende Symptome festgestellt. Bei der dritten Person handle es sich um eine Kontaktperson einer der bestätigten Fälle, die aus Lübeck stamme. Weitere Verdachtsfälle würden derzeit überprüft.
Wichtig sei es, so Garg, sein Leben wie gewohnt weiterzuleben und sich umsichtig zu verhalten. Macic, die in die verschiedenen Stufen der Pandemieplanung einführte, erläuterte: „In der ersten Stufe wird angestrebt die Ausbreitungsdynamik des Virus einzudämmen. Als zweite Stufe werden besonders schutzbedürftige Menschen, beispielsweise mit Immunschwäche oder Vorerkrankungen, identifiziert.“ In der dritten Stufe solle eine „Überlastung von Versorgungsstrukturen“ vermieden werden, betonte die Expertin für Infektionsschutz. Als Beispiel nannte sie die Verschiebung von planbaren Krankenhausaufenthalten zugunsten von akut Erkrankten. Die vierte und letzte Stufe sei die „Entspannung“. Dabei würden Lehren aus den Geschehnissen gezogen und Maßnahmen evaluiert.
Am vergangenen Wochenende waren in einigen Lebensmittelläden vermehrt langlebige Produkte wie Mehl oder Nudeln gekauft worden. Der Gesundheitsminister betonte: „Es gibt keinen Grund mehr als haushaltsübliche Mengen einzukaufen oder gar in riesigen Mengen Lebensmittel zu horten.“ Es gelte die übliche Husten-Nies-Etikette, fuhr er fort. Dazu gehört das Niesen in die Ellenbeuge, Taschentüchern nur einmal zu verwenden sowie Hände regelmäßig für mindestens 20 Sekunden zu waschen. Auf die Frage von Marret Bohn (Grüne), ob eine Probeentnahme zu Hause möglich sei, antwortete die Infektionsexpertin aus dem Ministerium, dieses Verfahren werde von Ärzten bereits bei den Kontaktpersonen bestätigter Fälle angewendet. Zukünftig sollen Schwerpunktpraxen als Anlaufstellen dienen, um die Diagnostik zu erleichtern, fügte sie hinzu.
„Wie viele Personen sind in Schleswig-Holstein bekannt, die Kontakt mit einer infizierten Person hatten?“ wollte die CDU-Abgeordnete Katja Rathje-Hoffmann wissen. Eine Angabe hierzu sei auf Grund der sich ständig ändernden Zahlen schwierig. Jedoch liege die Zahl bei ungefähr 100. Im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen sei dies wenig. Dort liege die Zahl der Kontaktpersonen im tausender Bereich, sagte Marcic. Wer den Verdacht einer Infektion hat, sollte den Hausarzt telefonisch kontaktieren. Ist dieser nicht zu erreichen, kann die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116117 gewählt werden, der das weitere Verfahren abklärt. Für besorgte Angestellte wie Kitamitarbeiter und Pflegekräfte stelle das Gesundheitsministerium Infomaterialien bereit, betonte Garg.